am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

abschließend

es sei noch bemerkt, daß sich kaum etwas tut an der arbbeitssuchfront.
das band der ‘coolen agentur’, die mitarbeiter sucht, duzte mich derart penetrant, daß ich glatt meine eigene telefonnummer vergaß. der mann dagegen, den ich etwas später dran hatte, sprach durchaus korrekt mit mir. wieder ein finanzdienstleister. wieder eine abendveranstaltung. diesmal allerdings in nur charlottenburg. cool! ob ich mir das noch einmal antue?
die firma, an der ich schon seit zwei wochen dran bin – finanzdienstleister, was sonst? – aber immerhin einigermaßen korrekt, bislang jedenfalls. (wo ist mein satz?) selbige, auf jeden fall, hat mich am samstag morgen pünktlich vor der tür stehen lassen, draußen in weißensee. obwohl auf meinem vom möglichen vorgesetzen ausgefüllten plan eine schulung veranschlagt war.
der mann, der regalpacker sucht dagegen, war ganz nett. soweit ist es inzwischen. ich lande noch beim kugelschreiberschrauben.
alle anderen rufen nicht zurück.
warum auch?

zwischenbemerkung

bislang, ein tag mit der versprochenen schwere. nicht viel, aber auch nicht nichts. immerhin. ich bin ohnehin besser, wenn nacht ist. immer schon.
aber eines ist überdeutlich. der rost ist hartnäckig. und irgendwo, weit hinten schwelgt die frage, ob es nicht noch mehr ist. vor jahren habe ich mir die lyrikstimme mit zuviel (zu gut!) rose ausländer zerschossen. ist jetzt möglicherweise mein prosa-ich an MEMORY erkrankt?

rost

mit der zeitumstellung schwindet das licht, das ist nichts neues. ich kann das nicht leiden, jahr für jahr, tauche ich ab, verschwinde ich in müdigkeit, immer nach diesem datum. das macht keinen sinn, andere lieben den herbst, die bunten blätter, die milde, die noch so gerade eben in der luft liegt. das stimmt ja alles. ich weiß es auch, ich spüre es sogar.
aber ich muß mich anstrengen. ich muß, sonst glaube ich irgendwann fest daran unterzugehen. das ist ein altes spiel, lange nicht mehr aktuell. aber wer spielt nicht gern nach bekannten regeln. so muß ich die dinge erledigen, die zu erledigen sind. und das ist schließlich nicht wenig, gerade jetzt. ich muß mich zwingen. ich muß die augen öffnen, selbst wenn ich keine lust dazu habe. diese welt und was dahinter verborgen ist. nichts ist offen derzeit, nicht für mich. ich bin vorwiegend blind.
also übe ich, reaktiviere mein schreiben, was auch sonst. nichts habe ich diesbezüglich getan, bestimmt seit drei monaten. wenn nicht noch länger. nur hier, ab und zu, aber das meine ich nicht. das gilt nicht, ist nicht erarbeitet, geformt, ist nur dahingerotzt. momente. immerhin. zufrieden bin ich nicht, nicht im geringsten. auch die hoffnung, daß sich daraus etwas finden würde, habe ich schon lange aufgegeben. es bleibt gewohnheit, eine liebe gewohnheit sogar. und immerin bleibe ich ein ganz klein wenig in übung, setze nicht noch mehr rost an.
langer rede kurzer sinn: vielleicht schaffe ich tatsächlich heute noch die thyla-kolumne.

windvögel

frau fragmente will drachen steigen lassen. na gut, meine ich, aber… immer ist da ein aber, ohne aber geht es nicht, bei mir zumindest. schon als kind bin ich gerannt und gerannt, schreibe ich ihr, aber immer haben die drachen nur ihre schädel in grund und boden gerammt. von wegen fliegen. das tut weh. und so ist es auch diesmal. aber…
mein opa hat nie drachen steigen lassen, immer nur windvögel selbst gebaut. mit mir zusammen, aus holzlatten und buntpapier, mit langen fliegenverzierten schwänzen. geflogen sind die auch nie. aber…
ich hab sie immer gemalt. hoch in den lüften. natürlich.
(abgesehen davon mußten wir heute dem armen vogel einen flügel mit einem ast schienen, aber…
daran lag es dann wohl doch nicht.)

ich bin gerne, wo ich bin. ich vergesse es nur auch gerne mal.

nachtrag

zum gestrigen bild, ein fund auf der speicherkarte. eine art doppelbelichtung, durch die lange verschlußzeit. lisa, vor der balkontür, sieht einmal mich an, dann hinaus ins licht. (das sieht man möglicherweise nicht, wenn man es nicht weiß.) 10 tage bevor sie dann gegangen ist, ist dieses bild datiert. ins licht, wie manche behaupten. (kitschig, ich weiß. aber wie soll man das sagen?)
nein, es ist kein trauriges bild. traurig sind die, wo in der küche die beiden freßnäpfe stehen.

für engraver

berliner-schrott-design (fahrradbild)
mehr engl: light-inside

'Gebet'

Ewige Einheit,
die in Stille für uns singt,
die uns voneinander lernen läßt,
leite meine Schritte mit Kraft und Weisheit.

Möge ich die Lehren verstehen,
wenn ich gehe,
möge ich den Zweck aller Dinge ehren.

Hilf mir, allem mit Achtung zu berühren,
immer von dem zu sprechen,
was hinter meine Augen liegt.

Laß mich beobachten, nicht urteilen.
Möge ich keinen Schaden verursachen
und Musik und Schönheit zurücklassen,
wenn ich gehe.

Und wenn ich in das Ewige zurückkehre,
möge sich der Kreis schließen
und die Spirale breiter sein.

das schickt mir G als ihr morgengebet, entnommen einem buch über die lebensweise der aborigines. zur konzentration auf das wesentliche und den zweck des menschen auf dieser welt, seiner spirituellen vervollkommnung.
bei meiner derzeitigen allmorgendlichen bleischwere ein nahezu unerträglicher gedanke. eine zumutung. um nicht zu sagen ein verbrechen.
jaja, ich bin ja schon still.
denn andererseits ist mir ein leben in spiralform unendlich vertraut, ein kinderzustand, in farben, formen und kreisbewegungen zuhause zu sein. nicht aber unter menschen.
womit ich mich wohl endgültig als ‘eso-schlampe’ geoutet habe. früher hätte man wohl ‘mystikerin’ gesagt. beides irgendwie ein unding, das eine verunglimpft, das andere… ich weiß nicht, gab es je weibliche mystiker?

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner