am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

‘Gebet’

Ewige Einheit,
die in Stille für uns singt,
die uns voneinander lernen läßt,
leite meine Schritte mit Kraft und Weisheit.

Möge ich die Lehren verstehen,
wenn ich gehe,
möge ich den Zweck aller Dinge ehren.

Hilf mir, allem mit Achtung zu berühren,
immer von dem zu sprechen,
was hinter meine Augen liegt.

Laß mich beobachten, nicht urteilen.
Möge ich keinen Schaden verursachen
und Musik und Schönheit zurücklassen,
wenn ich gehe.

Und wenn ich in das Ewige zurückkehre,
möge sich der Kreis schließen
und die Spirale breiter sein.

das schickt mir G als ihr morgengebet, entnommen einem buch über die lebensweise der aborigines. zur konzentration auf das wesentliche und den zweck des menschen auf dieser welt, seiner spirituellen vervollkommnung.
bei meiner derzeitigen allmorgendlichen bleischwere ein nahezu unerträglicher gedanke. eine zumutung. um nicht zu sagen ein verbrechen.
jaja, ich bin ja schon still.
denn andererseits ist mir ein leben in spiralform unendlich vertraut, ein kinderzustand, in farben, formen und kreisbewegungen zuhause zu sein. nicht aber unter menschen.
womit ich mich wohl endgültig als ‘eso-schlampe’ geoutet habe. früher hätte man wohl ‘mystikerin’ gesagt. beides irgendwie ein unding, das eine verunglimpft, das andere… ich weiß nicht, gab es je weibliche mystiker?

to do

ich fürchte, ich muß mir ein wenig disziplin auferlegen. die wohnung ist bei weitem nicht einmal annähernd fertig, ich sollte endlich auch ein paar auf lange zeit angelegte bewerbungen in angriff nehmen, dazu warten etliche geschichten und ideen, angefangen, angesetzt oder zumindest angedacht.
das alles könnte doch helfen, als antideprimittel sozusagen.
listen machen wäre angesagt. das dumme an diesen listen ist bei mir allerdings, daß, wenn ich so angespornt den ganzen tag eifrig viele viele dinge schaffe, am ende dennoch reichlich frustiert bin. weil ich spätestens dann nämlich feststelle, daß mir ganz andere dinge zu tun eingefallen sind als die, die auf der liste stehen.

migräne

dieses wetter tut weh. mir zumindest. aber nicht nur mir, auch eine freundin sprach gestern von ‘fön’, obwohl auch sie nicht in bayern weilt. und von schmerz. das kann ich bestätigen, heute. gerade seit ein paar minuten kann ich wieder halbwegs schmerzfrei in den bildschirm starren. vorher hätte ich mir stundenlang das auge ausgraben wollen, in den hinterkopf schießen, flüchten, fliehen, irgendwie. aber das geht ja nicht. alles nicht.
und jetzt geh ich lieber gleich wieder.
unwichtig zu erwähnen, daß ich nichts sonst getan habe heute. kein brett zurechtgeschnitten, kein bißchen aufgeräumt, keine bewerbung und auch sonst kein wort geschrieben.
nur lisas transportkorb ist jetzt weg und das katzenfutter, verkauft. bleibt noch das klo und das streu. braucht jemand in berlin ein nigelnagelneues katzenklo für ein paar kröten? ich glaub, ich will das bald mal nicht mehr sehen. müssen.

?

die letzten tage habe ich jeweils mit morgendlichen kopfschmerzen begonnen. es ist herbst, unverkennbar, die blätter zumindest und meine gemütsverfassung sprechen dafür. nur die temperaturen spielen bislang nicht mit, und es sieht auch ganz danach aus, daß sie es einstweilen nicht vorhaben. auch das wirkt, nachhaltig, auf meinen schädel allerdings, nicht auf mein gemüt. leider.
im lauf der tage, nach und nach, erwache ich allmählich zum leben. ohne daß ich jedoch irgendetwas auf die reihe brächte, sich etwa dinge erledigen würden, wie von selbst. der weg zum baumarkt, z. b., um endlich die kammer mit regalbrettern auszustatten. das würde zwar die kleinen und mittleren häufchen und stapel von übriggebliebenem kram aus meinen räumen bannen, aber… es passiert nicht. in der küche stapelt sich das altpapier, ungespülte teller und tassen, die holzreste der letzten regalbauaktion, die silikontube, das restliche katzenstreu usw, usw, usw.
morgen.
ist noch so ein tag.
?

nein, nein, eigentlich ist es mir gar nicht schlecht. ehrlich. es vergeht nur so viel, zwangsläufig, in diesem jahr mehr noch als in anderen. und die frage: was wird werden? tja, die verbietet sich derzeit noch. irgendwie, eben.

neues von der arbeitssuchfront

inseriert war: nebenberuflich, 25€/h, für leichte datenerfassung, handynummer. beim ersten anruf gab es keine auskunft, um was für eine tätigkeit es sich handeln könnte. nun gut, es könnte eine sekretärin oder eine aushilfe gewesen sein, die keine ahnung hat. beim rückruf, wieder von einem handy, gab es einen termin, eine adresse, eine genaue wegbeschreibung, aber keine weitere info. nicht einmal den firmennamen. es sei denn, der wäre ‘ergeschoß’, was ich aber auf anhieb zu bezweifeln wußte. auf spekulationen meinerseits, ob den daten pc-gerecht aufbereitet werden müßten, kundennummern, bestellisten usw. bekam ich – wie ich meinte – eine zustimmende resonanz.
dachte ich.
die veranstaltung heute, zu der ich im übrigen 1 3/4h mit der s-bahn nach schöneiche hinausfuhr, war im grunde eine verkaufsveranstaltung. der ‘financial consulting services’ – wie gut, daß ich ein bißchen englisch kann – stellte sich mithilfe einiger recht agressiv vorgetragener rechenbeispiele zum thema krankenversicherung, kfz-versicherung, rentenversicherung vor und scheute sich nicht, gleich auch ein paar daten der ‘bewerber’ abzufragen. versicherungen, banken usw. wurden schlechtgemacht, dafür aber das hauseigene (?) intranet und die dazugehörige software aufs schönste präsentiert. so einfach ist das mit den finanzen.
vor der pause, nach der dann (endlich) etwas zu dem job (leichte datenerfassung, you kow) gesagt werden sollte, wurde noch dazu aufgerufen, doch gleich mal für sich einen beratungstermin zu machen. selbstverständlich auch dann, wenn man dann vielleicht gar nicht für den ‘financial consulting services’ tätig werden sollte.
bitte jetzt nicht fragen, was das denn für eine tätigkeit gewesen wäre. erstens ist das nicht schwer zu erraten. und zweitens bin ich, nachdem ich in der pause – einmal bevor und einmal nachdem ich aufs klo geflüchtet war – natürlich noch aufs übelste (‘ach, dann sind sie also schon aufs beste versorgt?’) persönlich auf einen beratungstermin angehauen wurde, nach hause gefahren.
fazit: ???
oder doch, vielleicht: diese leute verstehen weder was von geld, obwohl sie sicherlich den zinseszins auszuwerten in der lage sind. noch verstehen sie etwas von menschen. als würde ich solchen leuten freiwillig auch nur einen hauch meiner finanziellen lage offenbaren.
aber ich fürchte, das gesamtkonzept reicht um reichlich abzusahnen. angst liegt ja genug in der luft.

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