einfach mal pause machen, nichtstun, herumdümpeln usw. ist mir wohl nicht gegeben. auch wenn es noch so nötig ist, um den stillstand wieder zu lösen, die anstrengung und die starre, auch in bezug auf den (armseligen, kleinen) text. nein, das gibt es einfach nicht, für mich zumindest. statt dessen öffnen sich augenblicklich tür und tor für mein hauseigene migränebiest, das mich in den letzten monaten tatsächlich einigermaßen in ruhe gelassen, und damit auch arbeiten lassen, hat. vielleicht kam der vollmond dazu, diesmal, und der bevorstehende wettersturz in den totalwinter. vor allem aber der wunsch, raum zu lassen, für ideen und möglichkeiten, der sich dann quasi automatisch restlos mit übelkeit und dumpfem schmerz gefüllt hat.
keine alltagsarbeiten also, keine endlich wieder gängigen abflüsse, nicht einmal einkaufen konnte ich gehen. essen aber auch nicht, was solls also. nette randerscheinungen sind satte zwei kilo minus in einem schubs und diese seltsame nacht auf samstag.
eingeschraubt in diesen ebenso ungreifbaren wie unausweichlichen körperzustand ist es heiß wie im fiber, besonders nachts. es gibt keinen ausweg und keine erholung, keine flucht. auch keinen schlaf. aber traum gibt es, zerbrochen in viele kleine stücke, fragen über fragen. warum man katzen hält, zum beispiel, und sie motorräder einbaut, nur damit diese anspringen. (batterie?)
vor allem aber eine art ‘mindblogging’, ein ständiges mitlesen von gedanken, ebenso ein unaufhörliches formulieren und verfassen im inneren, im eigenen. dazu das automatische onlinestellen (veröffentlichen?) eben dieser gedanken wiederum per gedanke. (gedankenklick?) wetware statt software, alles nur noch mental. (hardware unnötig oder implantiert?) auf dauer ist das ein grauenhafter zustand. ein gläsernes ich, sozusagen, letztendlich unkontrollierbar. auch noch so vorsichtiges formulieren, jederzeit, tag und nacht, und das verzweifelte bemühen um eine lückenlose erinnerung, wort für wort, um auf außensicht angemessen reagieren zu können – nichts hilft. es ist eine qual, auf dauer. und ein traum dazu. (wie schreiben?)
Monat: Februar 2005
in and out
weiterhin flicke ich ein- und ausgänge. das türschloss auszubauen war kein problem, einen zweitschlüssel zu bekommen dann auf einmal auch nicht mehr im geringsten. nachdem es doch monatelang in sämtlichen abgeklapperten läden immer nur hieß, daß das schwer bis unmöglich werden könnte. morgen geht es dann nochmal an den abfluß. das wäre doch gelacht.
obs was bringt? auf den text bezogen, meine ich.
heute
nix weiter, siehe gestern…
ich versuche, den waschbeckenabfluß im bad flottzumachen, aber das ding scheint nicht verstopft zu sein, sondern aufgrund anderer widrigkeiten nicht mehr ablaufen zu wollen. konstruktionsbedingter rückstau vielleicht, keine ahnung. dann wäre weiter drin irgendetwas… ich mag gar nicht dran denken, in diesen katakomben rumzubohren. und womit überhaupt? vielleicht sollte ich besser sagen ‘in den analen’. oder? ;-)
morgen gibt es auch nicht viel mehr, keine textarbeit, davon gehe ich aus. ich will das türschloß ausbauen, damit ich endlich einen zweiten schlüssel anfertigen lassen kann. das ist ja kein zustand so. und wer immer der hausbesitzer hier sein mag, er hat eine fiese hausverwaltung angeheuert. seit monaten keine antwort, auch nicht wegen des immer noch fehlenden kellers.
also? ist es ersichtlich? ich beschäftige mich zu abwechslung mal mit alltagserledigungen.
wip – zwanzigste zwischenbilanz
seit gestern arbeite ich an neun zeilen, die mittlerweile allerdings auf fast fünf seiten angewachsen sind. es geht also, und alles bleibt absehbar, nach wie vor. aber ich suche immer noch nach konzentration und gelassenheit. beides scheint mir unendlich entfernt, obwohl es mir nicht wirklich wesensfremd ist. außerdem vertrödel ich meine vormittage, entweder gleich im bett oder sonst irgendwie. dafür war ich aber bis gerade eben noch mitten im text. auf sechs bis zehn stunden arbeit komme ich allemal, tag für tag. und so soll es sein.
wip – heute nix
kein einziges wort!
es hilft ja nichts, wenn ich tagelang immerzu meine unkonzentration und hirnmüdigkeit beklage, nur weil ich endlich die letzten paar seiten packen will. fertig machen und ausdrucken – ist eben noch nicht möglich. hilft alles nix.
pause also. vor allem, weil gerade die letzte szene noch substanz braucht, die ich derzeit einfach nicht finde.
1977
seltsam, die nadel anzusetzen, nach all der zeit. mit augenmaß in die rille, auf die spur. es knackt und knirscht, die ganze zeit. und es schafft und weitet raum. heute vor allem erinnerungen und ähnliche zwischenklänge.
[keith carradine (brother of kung-fu david), david soul (yes, it’s hutch!) + rita coolidge/we’re all alone, alle 1977, so ein zufall.]