am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

so ist es

mit meinem besuch in einem schuhgeschäft. na gut, eigentlich ein bootsladen mit saloonschwingtür undsoweiter. ‘du kannst ja immer wieder mal gucken kommen,’ sagt die freundin zu mir, weil es ihre größe, besser gesagt kleine, fast so klein wie meine, natürlich nicht vorrätig gibt. ‘du bist aus berlin?’ fragt daraufhin der typ am tresen. (na, es ist tatsächlich ein tresen!) und ich nicke, sage: ja. tatsächlich.
komme mir aber komisch dabei vor, immer noch. ich? aus berlin? aber so ist es wohl.

sonne und kälte

der besuch ist heute mittag zum zug gezockelt, und ich bin wieder allein zuhause. fünf tage fast ohne jede arbeit, aber es war ja auch ostern. dafür war ich mitunter als berlintouristin unterwegs, bin spreeboot gefahren und habe mich dem passivshopping ergeben, widerstandslos. jetzt ist es eigenartig still hier. ich kann ins bad, wann ich will, meinen kaffee vorm pc trinken und überhaupt. ich schlafe wieder im eigenen bett heute nacht, was für besuchszeit eine schlechte lösung wäre, da der pc in dem raum mit dem klappsofa steht. wenn ich selbst in dem zimmer schlafe bleibt zumindest die ahnung von arbeit. (und ich kann hin und wieder ein paar blogs lesen. ;-)
ich habe mich also wieder. und ebenso vermisse ich, was mir von jeher so fremd ist. entspannte gesellschaft, das unangestrengte miteinander der letzten tage. museumsbesuche und mensch-ärgere-dich-nicht. frühstücksorgien und billiginder. stadtplangeblätter und u-bahnchaos. sonne und kälte, frühling eben. die welt da draußen, außer mir.

festgeschrieben

kurzentschlossen sind wir heute im hamburger bahnhof in der flick ausstellung gewesen, die morgen schließen wird. seltsam eigentlich für mich, wo ich von kunstwerken dieser art (leider) so gar nichts verstehe. dementsprechend bin ich hundemüde, vom stehen und warten. vor allem aber vom schwiegen und doch nicht begreifen können. bis auf hier und da, ganz plötzlich, ein lachen, ein stich. im grunde aber brauche ich worte, das ist wohl so, festgeschrieben. und da hilft nichts.

wow!

besuch verändert die welt, schlagartig. nachts sitze ich in kreuzberger kneipen, in denen uralte david bowie platten von vorne bis hinten durchlaufen, und trinke bier. danach geht es in eine lange, dunkelrote schlauchkneipe, für die letzten drei songs einer angeblichen punkband. na ja, das rockt. aber atmen geht nicht.

blogjournalismus

bei all dem gerede über blogs und journalismus in letzter zeit könnte ich mir glatt dämlich vorkommen, habe ich dazu doch nicht das geringste beizutragen. dennoch tauchte bei mir heute etwas auf, weit abseits dieser diskussion, das einen wirklichen sinn macht. dieses blog fand sich auf der siebten oder achten googleseite, die ich auf der suche nach informationen zur aktuellen lage im tsunamigebiet aufgeschlagen hatte. ein zustand, der mir, nach ziemlich genau drei monaten, mangels medienpräsents, was allerdings zu erwarten war, nahezu unvorstellbar ist.

gut und gerne

vor ein paar tagen wurde ich wieder einmal auf 35 geschätzt. gleichermaßen belustigt und erfreut lache ich auf und entgegne etwas wie: na, nicht ganz! womit ich auszudrücken versuche, daß sich der nach eigenem bekunden fast fünfzigjährige gleich um einige jahre verschätzt hat. später erst wird mir klar, daß der arme daraufhin zweifellos gedacht haben muß, deutlich zu hoch gegriffen zu haben. wie peinlich. damit allerdings ist anzunehmen, daß ich wieder einmal gut und gerne 10 jahre habe gut machen können.
und so sei es nun also hier, ganz still und heimlich, einmal zugegeben, daß, egal, was ich sonst womöglich verkünden mag, nicht wirklich gleichgültig ist. sondern mich über die maßen beglückt. (zumindest aber ist es mir weitaus lieber als etwa umgekehrt.) ohne schwerwiegende probleme könnte ich also mein alter irgendwo zwischen 32 und 46 verorten, und niemand würde fundierten anstoß daran nehmen.
das ist so überaus lustig. nie im leben hätte ich gedacht, daß mir soetwas einmal spaß machen würde. auf meine alten tage.

wip vs. asf

so soll es nun nicht aussehen, daß etwa die arbeitssuchfront allzu arg gelitten hätte unter der bucharbeit (= work in progress ;-). die üblichen verdächtigen in zeitungen und onlineportalen sind unter ständiger beobachtung. bewerbungen werden inzwischen wie nebenbei verfasst, verpackt und verschickt. das ist ein dauerthema, auch wenn es derzeit hier nicht mehr tagtäglich vorkommt.
zu sagen gäbe es zwar vieles, aber mir ist nicht recht danach. festzuhalten wäre einstweilen, daß die resonanz mehr als nur zu wünschen übrig läßt. wäre ich mathematisch interessierter und nur ein klein wenig begabt, könnte ich inzwischen ohne weiteres mit einer mehr oder weniger aussagekräftigen statistik auffahren. so aber kann ich nur schätzen, daß ca. 80% der angeschriebenen sich nicht einmal regen. es gibt keine antwort. keine zusagen, keine einladungen, nicht einmal absagen. auch keine rücksendung der unterlagen, einfach nichts. und da vieles über chiffre läuft, hilft auch kein nachfragen, einfach so, ins leere hinein. das macht kaum sinn.
inzwischen habe ich keine fotos mehr und kann auch keine nachmachen lassen. der fotograf sitzt in wtal, gegenüber meiner alten firma. die vorstellung, daß sie alle, zusammen mit den restlichen unterlagen, vermutlich sang- und klanglos geschreddert wurden…

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