am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

flattern

das mit den vielen fahnen überall, das ist ja so eine sache. zwiespältig eben. vor ein paar jahren noch wäre mir das tagtäglich sehr übel aufgestoßen, das schwarzrotgelbe geflatter allerorten. momentan ist das überraschenderweise nicht so, muß ich gestehen. vielleicht meine ich auch, daß es an berlin lieg, bin deshalb irgendwie beruhigt. in wtal zum beispiel kann das doch unmöglich so schlimm sein. denke ich dann.
vor ein paar tagen allerding, unterwegs mit dem motorrad auf der stadtautobahn richtung steglitz, hatte ich plötzlich doch ganz starke bedenken. dieser knüppel, der da seitlich aus dem wagen vor mir ragte. mit einer riesigen fahne dran, die wie wild gegen die heckscheibe zappelte. sich ganz offensichtlich losreißen wollte, ich bin sicher. frei sein, endlich frei. so kam es mir zumindest vor, und ich kann das ja verstehen. was also, wenn dieses ding sich tatsächlich losreißen würde? gerade in in dem moment, in dem ich völlig ahnungslos und unschuldig hinter ihr herfahre.
würde der knüppel mich aufspießen? oder eher umwerfen, daß es kracht? würde sich das bunte tuch um mich wickeln? oder zumindest um meinen helm, mein gesicht? und so zu meinem verhängnis werden? blind fahren ist nämlich auch keine gute idee.
das sind häßlich vorstellungen, jeder motorradfahrer wird mir das bestätigen. da kriegt man das flattern, nicht zu knapp.
aber immerhin, jetzt weiß ich es wieder. nein, fahnen sind nicht gut. wirklich nicht! ich kann und möchte ohne leben von jetzt an. vor allem vor mir auf der autobahn.

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