am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

tinte

seit wochen lese ich (über) aktuelle lyrik, und eben habe ich meine füller gecheckt. es sind nur noch drei, im gegensatz zu früher. zwei wollten lediglich mit frischer tinte versorgt werden. einer verlangte zusätzlich nach einer heißwasserspülung und ist dennoch immer noch nicht so recht fit. dabei ist ausgerechnet der der, der zuletzt für das notieren von lyrik zuständig war. was eine weile her ist. eine ziemliche weile. [neben dem bildschirm läßt sich gerade eine kleine spinne von der decke herab und schwebt direkt neben dem bildschirmschriftbild.]
lyrik schreibt sich nicht mit der tastatur, das ist einfach so. zumindest zu anfang nicht. später dann, nach den (inneren) bildern, braucht es vielleicht ein schriftbild jenseits meiner klaue. manchmal aber auch nicht. deshalb irritiert mich das mit den füllern. ist etwa zeit für lyrik?
[was ich auf den zettel kritzel, um die schreibgeräte wieder in schwung zu bringen, macht sich nicht gerade erbaulich aus. ich schreibe nicht gern, nicht gut mit der hand. auch nicht mit füllern. am besten vielleicht noch mit bleistift. aber auch das ist nicht besonders ansehnlich. ich habe einfach keine schrift, das läßt sich nicht ändern. also krackel ich kringel und schwünge aufs papier, um die tinte in fluß zu bringen. das ist unverfänglich, aus verschiedenen gründen. seit jeher, wenn ich schreibgeräte teste, schreibe ich aus unerfindlichen gründen IMMER das wort ‘Aufpassen’ aufs papier. nur dieses eine wort, untereinander, nebeneinander, durcheinander. wo immer ich bin, was immer über all die jahre in meinen hirn vorgegangen sein mag. dieses wort blieb. schon mit zwölf schmierte ich es aufs probepapier, reihenweise, sinnfrei vielleicht. ‘Aufpassen’, kein schriftliches zeugniss hinterlassen, keine zeichen, keine spuren. bis heute. bis eben. da packte mich eine plötzliche innere wendung, und ich schrieb statt dessen ‘Autoteile’, immerhin.]

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