google ist auch nicht die welt.
Monat: Dezember 2007
ergonomie
an diesen tagen zwischen den jahren, also gleich nach dem obligatorischen bügeln, einer lustigen bescherung (zu füßen einer werkbank) und etlichen kulturellen einlagen, schnell noch den neuen arbeitsplatz geplant. das heißt, die leimholzplatte, die seit wochen plastikverpackt im flur herumgestanden hat, flachgelegt, gewachst, geschliffen, gewachst, geschliffen und wieder gewachst. die bald zwanzig jahre alte kiefernplatte, mittlerweile zerschrammt, zerschnitten und von der heizungsluft mächtig gewölbt, hat somit eine würdige nachfolgerin gefunden. buchenholz, rustikal sortiert und fomaldehydfrei verleimt. hart und sauschwer, schön scheckig, rustikal eben, so leicht nicht kaputtzukriegen. steht außerdem auf vier metallbeinen, liegt also nur noch bedingt auf den ollen alten schreibtischunterschränken. jugendzimmerausstattung, also fast dreißig jahre alt inzwischen. deren überarbeitung steht wohl anschließend an. oder besser eine grundlegende überdenkung, vielleicht.
mal sehen. einstweilen stelle ich fest, daß der neue arbeitsplatz zwischen drei und sechs zentimeter höher sein wird. die metallbeine haben füße, die sich rein- oder rausdrehen lassen, ganz wie es mir beliebt. doch selbst das niedrigste maß liegt um drei zentimeter höher als bisher, 74 statt 71. grundsätzlich erschien mir das günstig, bis eben zumindest, schließlich bin ich erfahrungsgemäß im sitzen recht groß. leider nur im sitzen, im stehen eher nicht. stöpselbeine, sodaß ich mir der eine oder andere stuhl schon mal ein wenig zu hoch ist. und jetzt weiß ich nicht mehr so genau, obwohl es doch eine richtig gute idee zu sein schien. der sitzriesin einen höheren tisch zu gönnen, um so rücken und gelenke zu schonen, hoffentlich. jetzt bin ich skeptisch. die oberfläche ist noch nicht ganz trocken, ich habe also nur flüchtig probieren können. aber es fühlte sich komisch an. nicht nur ungewohnt.
ergonomie ist ein schwieriges kapitel, inbesondere arbeitsplatzergonomie. zum beispiel besitze ich keinen bürostuhl, sondern nur einen alten holzstuhl mit abgesägten beinen. wegen der stöpselbeine. ich weiß auch nicht, ob das wirklich so wichtig ist. menschen seien zum sitzen nicht geschaffen, hat mein möbelbaudozent damals im studium immer gesagt. deshalb gäbe es auch keine guten stühle. überhaupt keine. nicht einen einzigen. und man könne auch keine entwerfen, geschweige denn konstruieren. schluß. aus. ende. genau so meinte er das, und das sicher nicht nur, weil er sich so seine dozententätigkeit wesentlich vereinfachte. nein, er hatte einfach recht, davon bin ich überzeugt. bis heute. licht und lärm ist da schon wesentlich wichtiger. in meinem früheren büro beispielsweise konnte ich im sommer zwischen neun und halb elf schlichtweg nicht arbeiten, weil ich auf dem bildschirm im sonnenlicht nichts erkennen konnte. zum glück war das nicht weiter schlimm. und wenn ich doch ran mußte, hab ich eben die sonnenbrille aufgesetzt.
nun also zum schreibtisch.
80 tief, damit liege ich ja goldrichtig. ich kann mir keinen schreibtisch vorstellen, der weniger als 80 cm tief ist. wo soll denn sonst der ganze kram hin? und warm soll er sich anfühlen, also auf keinen fall glas. glas? um himmels willen, das fiele mir nicht einmal im traum ein. nicht mal als küchentisch ist glas zu gebrauchen. allerhöchstens, vielleicht, als couchtisch. aber couchtische, die braucht doch auch im grunde niemand. stehpulte und neigungswinkel. wunderbar, alles beides. kann ich aber derzeit nicht mit dienen. es heißt also, mich auf eine fixe tischhöhe einzuschränken, wie bisher. aber welche?
also: DIN-norm ist 71cm, empfohlene tastaturhöhe irgendwas zwischen 71 und 87. und was fang ich jetzt damit an? sieht nach ausprobieren und umgewöhnen aus. ergonomie eben.
verweis ins hsb
kleine liebeserklärung zum jahresende – Neuköllner Momente
same procedure
merry iron everybody!
fröhlich
schon seltsam. weihnachten wird anders in diesem jahr, ich werde die tage nicht für mich sein. so wie seit zehn oder zwölf jahren, ungefähr zumindest. keine besuche, keine geschenke, kein chaos. nur dasein, ganz allein, und genau wissen, was die menschen um mich herum tun. oder es zu wissen glauben. das ist wunderbar, diese stille. diese ruhe. niemand, der stört. stören kann. weil sie alle beschäftigt sind, mit weihnachten. mit familie. oder was auch immer. mit sich selbst vielleicht.
diesmal wird es also anders, das ist seltsam. baumschmücken, kerzenglühen, engelchen? kein bügeln, diesmal? keine ahnung, aber geschenke gibts. (auch zum ersten mal seit zehnzwölf jahren.) vielleicht krieg ich ja ein bügelbrett. ein neues eisen hab ich schon.