am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

adrenalin

den tag mit kopfschmerzen beginnen. dann ein bißchen rumrödeln, saugen, putzen, wischen, räumen. und gut ist, vor lauter wut. alles verflogen. ohne medikamente. besser kanns kaum laufen.

drecksviech!

so etwas darf man sagen, auf offener straße. so nennt man kinder, die sich daneben benehmen. die heulen und treten, die um sich schlagen. um ihr leben kämpfen, ohne rücksicht auf verluste. das ist hart, ich weiß. das tut weh. solchen kindern kommt man besser nicht in den weg. ich kenne das, ich verstehe das. das ist nicht das problem.
doch der junge auf der straße. er dreht sich weg bei diesem wort, dreht sich um und geht. er sieht nicht zurück. recht so, so muß es sein. die erwachsene ist zunächst erstaunt, dann selbstgerecht und zufrieden. ahnungslos, hat sie doch gewonnen. im verzweifelten spiel eines kindes. triumphiert.
ich möchte reinhauen in die drecksfresse, die „drecksviech” sagt. doch das tut man nicht, auf offener straße. ich weiß das. ich schweige. und weiß.
doch der junge. der wird zwei, drei ecken weiter sicher irgendwen finden wird, dem er es heimzahlen kann.

zu den aktuellen bildern aus österreich jetzt auch noch eine unsägliche diskussion in einem ansonsten eher berufsorientierten forum. wie geht man mit einem gewaltgewohnten, machtbesessenen kind um. kämpft man mit ihm? schreit oder zeigt man es an, einfach so? reicht das? begibt man sich auf dieselbe ebene? die, der das kind ohnehin verzweifelt verhaftet ist? hilft das? löst das etwas?
ich fürchte, das ist ein kampf, den man nicht gewinnen kann. nicht so zumindest.
aber fragen die opfer-täter-dynamik zwischen kindern und erwachsenen betreffend werde ich wohl immer etwas seltsam bewerten.

erschrocken

über das frische grün vorm fenster. so plötzlich, wie jedes jahr. in berlin. und die meldungen aus österreich, perverses ahnenland. mir so vertraut. scheinbar.

nach dem gestrigen scheißtag und dem dazugehörigen gejammer und gejaule, heute schon fast wieder glücklich. serotonin? oder nur die offene balkontür, die pflanzen, die ich gerade mal kurz unter wasser gesetzt habe? die rosa topfrose vielleicht, die mir eine kundin zum projektende überreicht hat?
ich fürchte nein, ich mag rosen nicht besonders. zumindest nicht, wenn sie rosa sind und noch dazu in töpfen wohnen. also auf dauer angelegt sind. das ding ist schleunigst ins treppenhaus gewandert. in der vagen hoffnung, daß sich andere darum kümmern. oder daß es schnellstmöglichst verrecken möge. ach, sind nicht rosen viel besser in gärten aufgehoben? vielleicht vergrabe ich das ding nächste woche im hinterhof. ich meine natürlich pflanzen, einpflanzen, in das lern- und übebeet meines kleinen nachbarjungen. mal sehen.

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