da spricht jemand zu mir, zum jahreswechsel. Meine Kleine, sagt er. er darf das, ich kenne ihn. von früher, als ich noch klein war.
Monat: Dezember 2008
silvester, wird nicht mit y geschrieben
seit tagen kracht und jault es draußen. auch ein grund, warum ich den motorradkoffer eiligst wiederverschlossen habe. wer weiß, was für ein dummes zeug der neuköllner knalljugend in den nächsten tagen so alles einfällt. es gibt schlimmere ecken, aber so richtig entspannt ist meine gegend hier dann doch nicht.
vor jahren habe ich new year’s eve in einem kleinen kaff in südengland verbracht. da war nichts um zwölf, nur stille. das knistern des feuers und der vollmond. ein traum.
leider.
zwischenlösung
für dieses lästige problem. ab sofort gehört also klappern zum motorradalltag. nicht gerade schick, aber mehr kann ich mir derzeit nicht leisten.
maneki neko
die winkekatze, die meinen hausaltar in der diele draußen krönt, quietscht seit gestern heftig beim winken. keine ahnung, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes zeichen ist. wird sie lahm, ist sie abgenutzt? oder legt sie sich schon mal bißchen ins zeug, für das kommende krisenjahr? any suggestions?
wie der soldat das grammofon repariert (2)
nun ja, der stil… vielleicht ist es auch eher die perspektive. das erzählich ist ein kind, zumindest für etwas mehr als die hälfte des buches. grob geschätzt. und das ist wohl das problem, mein problem. alles ist neu, gerade erst entdeckt. für das kind. worte werden gefunden, erfunden. ebenso die dinge, der krieg. das ist bestechend, das ist beinah phantastisch. für vierzig oder fünfzig seiten auf jeden fall.
dann beginnt es mich anzustrengen, zu gleichförmig und wiederkehrend sind die mittel, die ja einigermaßen aufdringlich daherkommen. und dabei nicht gerade unauffällig, nebensächlich sind. ich vermute den nichtmuttersprachler, erkenne einen märchenhaften ansatz, vielleicht. dennoch werde ich ärgerlich. nein, das ist keine kindheit. kindsein bedeutet nicht magie, keinen zauber und keine wundersame welt, die es erstmals zu entdecken gilt.
die welt der kinder ist keine andere als die unsere. wenn frühling ist, ist frühling. wenn es regnet, regnet es. und wenn krieg ist, dann ist eben krieg, dann ist angst und tod. egal ob kind oder erwachsener. das macht keine unterschied, das wissen wir alle. die überwältigung ist dieselbe, die bewältigung mag variieren, auch die sprache natürlich. was mich wieder zum thema stil bringt. aber das ist womöglich mein problem.
alles in allem, trotzdem ein empfehlenswertes buch, reichhaltig und vielfältig, vielleicht ein wenig lang, hier und da. aber das sind irgendwie die meisten, derzeit.
Saša Stanišić, Wie der Soldat das Grammofon repariert
wie der soldat das grammofon repariert (1)
weiter in dem text, den ich wieder und wieder unterbreche, ich weiß auch nicht warum. der stil, den ich anfangs durchaus zu würdigen wußte, fängt an, mich ein klein bißchen zu nerven. (mehr dazu später.) denn plötzlich gibt es eine amüsante überraschung. wir befinden uns in essen, und das geht so:
„Ganz Essen ist eigentlich eine Riesengarage und man möchte dem Unkraut zwischen den Bordsteinen danken, dass es hier aushält”
genial!
Saša Stanišić, Wie der Soldat das Grammofon repariert
alle jahre wieder
Krisskinder – eine Weihnachtsgeschichte
noch einmal als detaillierte erläuterung für das englsche weihnachtsbügeln, speziell in teil vi. das mit der steuererklärung stimmt übrigens auch wieder mal. diesbezüglich hätte ich gern etwas neues auf dem teller.