am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

jesus lebt in neukölln

das fahrrad auf der schulter stehe ich auf dem treppenabsatz und warte. für zwei menschen plus rad ist die treppe einfach zu schmal. außerdem steigt die frau die stufen nur langsam, schritt für schritt. ich mag ihr nicht in den weg laufen.

jesus wohnt ja bekanntlich ganz oben, sagt sie als sie an mir vorübergeht, um sich dann gleich an den weiteren, offensichtlich mühseligen aufstieg zu machen. keine ahnung, ob sie überhaupt zu mir gesprochen hat. dennoch stehe ich da und lausche. ich höre, wie ein stockwerk weiter oben erst geklingelt wird. dann geklopft. dann öffnet sich eine tür.

was solls, ich trabe schleunigst weiter nach unten. draußen regnet es. und es ist höllisch kalt in neukölln.

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