engl auf zendura, 34. woche:
# amen
# getriebe
viel zu oft machen sie ihre augen lächeln, viel zu selten vermag ich das nachzuempfinden. ihr denken ist simpel, ihre bilder flach. so einfach ist das. sie reden viel vom schweigen, doch sie ertragen es ebensowenig wie ich. sie reden von der offenheit des herzens, während es in ihren bäuchen rumort. ich kann hören und sehen. ich bin eine von ihnen. und ich lehne das ab. grundsätzlich.
gefühle sind ja mehr so wie das wetter. windig mitunter, manchmal auch wärmend, auf jeden fall variabel. meist wechseln sie sogar noch schneller. alles geht vorbei, das steht fest. jedes hoch und jedes tief. nur das wetter an sich, das bleibt.
nichts ist so wenig wichtig wie der wetterbericht von gestern. nein, ich sammle keine wetterdaten. also fragt gar nicht erst.
sitzen und meditieren in gegenwart von gemeinen blutsaugern, sprich mördermücken, das ist eine ganz besondere herausforderung. ein paar spinnen wären mir da wesentlich lieber. die krabbeln nur und schwirren, surren, säuseln nicht. (und friedrichshain ist nachts im spätsommer immer noch so weich und wild, wie ich es kenne.)
absurde schmerzen hinten mittig im rücken, den ganzen tag schon. dazu der lärm direkt vorm fenster des wohnbüros. die bagger baggern, daß der schreibtisch vibriert. ich kann so nicht arbeiten.
keine migräne immerhin.
traurige nachrichten erhalten, eigentlich schon vor ein paar wochen. seitdem herrscht schweigen, aber das ist keine überraschung. ich frage nicht nach, ich bleibe, wo ich bin. ich kann nicht anders. ich bin nicht wichtig. ich lebe weiterin in der illusion der unversehrtheit, einstweilen. aber ich bin bereit. und traurig, tief innen, ganz für mich allein.