am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

wie schnell man in das alter kommt

manchmal muß ich persönlich zur post, auch wenn ich das zu vermeiden versuche. die menschenschlangen dort werden schließlich immer länger, je mehr filialen geschlossen werden. keine ahnung, wie das postpersonal damit klarkommt, daß nahezu immerzu menschenmassen vor ihnen stehen und warten, warten, warten.

warten ist nicht so mein ding, und warten in menschenschlangen schon gar nicht. das distanzverhalten der meisten menschen entspricht irgendwie nicht meinem distanzbedürfnis. menschen in menschenschlange sind immer zu nah, rütteln an meinem rucksack oder kauen mir ihren butterbrotschmatz ins gesicht. von parfümschwaden und lautstarken telefonaten ganz zu schweigen.

heute war es aber lustig. da steht doch so ein kleiner skateboarder hinter mir und klappert nervös mit seinem brett, obwohl er der letzte, gerade erst gekommen. mit klein meine ich übrigens wirklich klein, kleiner als ich ist er ohne sein board, und nicht jung, also jugendlich. nein, richtig blutjung ist er offensichtlich doch nicht mehr, keine sechzehn oder so. er trägt ein vorsichtiges vollbärtchen, noch nicht so ganz voll, aber auch nicht mehr flusig. aber seine augen sind kugelig rund, wie bei einem baby, ebenso seine nasenlöcher. die locken hängen ihm frisch geplustert im gesicht, die welt liegt ihm zu füßen, der hosenboden hängt ihm in den kniekehlen. ich dachte, das sei schon lange nicht mehr mode. aber diese skater, wer weiß.

dann geht er ans telefon, talkt ein bißchen rum, komme gleich, post, lange schlange und so weiter. und spricht ihn dann gelassen aus, diesen legendären satz: ich komme jetzt in das alter … (nein, ich habe mich nicht verhört. er hat nicht gesagt: ich komme gleich, alter. ;)

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