am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

dreckstag

und kurz vor schluß spiele ich wieder ein bißchen mit bildverfremdungen herum. schön blöd.

migräneernst

irgendwann ist es ja doch soweit, immer. warum also nicht am tag danach, nach der spielerei. gestern die aura, heute die migräne. nicht allzu schlimm, fast ohne medis zu bewältigen. zwei ibus und dazu ein wenig verwirrung. am nachmittag zum beispiel kurz eingenickt, richtig in die tiefe gesunken und dennoch geträumt. daß ich die augen geschlossen hätte, aber dennoch alles sehen kann. faszinierend. dann hochgeschreckt, weil ich kurz dachte, es sei morgen. aufstehen, ans telefon, der interviewpartner wartet. bis mir zum glück wieder einfiel, daß ich das ja längst erledigt hatte, sogar der text schon fertig geschrieben war. schwein gehabt, aber nicht mehr schlafen können danach. leider.

irgendwann wird meine kraft zuende sein, dachte ich später, als ich das badewasser um mich herum kalt werden ließ. (manchmal hilft das, diesmal nicht.) ich werde ja nicht jünger mit der zeit. und was dann? wie lebt man ohne kraft?

migränespiele

sehe bunte, flimmernde lichter vor mir tanzen, die es in echt nicht gibt. mal sehen, wie lange es dauert, bis ich stimmen höre.

drinnen und draußen

wieder mal den ganzen tag am schirm, die meiste zeit davon sogar gearbeitet. auf dauer kann das so nicht weitergehen. nein. (das bild habe ich dann zwischendurch mal eben schnell mit der süßen kleinen paper camera gemacht. oder war das gestern schon?)

von kindern, müttern und krieg

als ich kind war, gab es ja noch spiele, die draußen gespielt wurden. ganz alleine, ohne erwachsene. und die waren zum teil sehr seltsam. mutter, darf ich zum beispiel, bei dem es um reisen ging. mutter, wie weit darf ich reisen, fragte man die spielmutter. und die sagte dann ja oder nein oder so. so genau erinnere ich mich nicht.  seltsamerweise lief man aber, wenn man reisen durfte, auf die mutter zu und nicht etwa von ihr weg. dann gab es noch eine knotenmutter, die ein kindermenschenkettenknäuel zu erlösen hatte. das war immer sehr unangenehm, weil viel zu eng. lieber habe ich ja meine labyrinte in den sand gebaut, ganz allein und nur für mich. politisch korrekt war das alles natürlich auch nicht, wie wer hat angst vorm schwarzen mann eindeutig belegt. oder deutschland erklärt den krieg, nur etwa zwanzig jahre nachdem der krieg vorbei war. krieg ist wohl nie so richtig vorbei, uns kindern zumindest blieb auf die art er erhalten. als wort, als spiel. ich weiß nicht mehr wirklich wie das ging, keine ahnung, ob sich dabei überhaupt etwas gewinnen ließ. aber ich habe es immer gern gespielt, das weiß ich noch. ich war immer österreich, natürlich. ich war ja damals die einzige ausländerin, in der siedlung, in der schule, überall.

frisurvertagung

geschafft. ich bin wieder im besitz einer art frisur, was gar nicht so einfach war. nachdem meine stammschere in friedrichshain mich nach jahren der treue gestern eiskalt hat abblitzen lassen und auch in einer einstündigen odyssee durch das sogenannte szeneviertel kein spontaner ersatz aufzutreiben war,  mußte ich unverrichteter dinge erkennen, daß nicht nur ich schwierigkeiten mit der frisurfindung und -herstellung habe. nein, offensichtlich haben auch frisuren mittlerweile keine lust mehr auf mich. was ich verstehen kann.

so landete ich heute also in einem kleinen laden in der neuköllner hobrechtstraße. kein cut & go, trotzdem kam ich quasi sofort an die reihe. keine designhocker und auch keine sündhaft teuren und potthäßlichen spiegel aus italien, statt dessen schickes grün an den wänden und dunkelrotes holz dazu. (ging aber, besser als es gerade klingt zumindest.) vor allem aber, kein möchtegern topfriseur, der mir in seiner offensichtlich tief verinnerlichten hektik dauernd abwechselnd den kamm auf den kopf haut oder ihn mit schmackes auf den boden schmeißt. stattdessen beinah bedächtliches schneiden, schnitt für schnitt, in aller ruhe. mehr brauchte es heute auch nicht.

womit jedoch das grundproblem der zunehmenden inkompatibilität zwischen mir und dem prinzip frisur bei weitem nicht geklärt ist. immerhin kann ich nun für eine weile wieder raus, unter leute, ohne optisch allzusehr aus der rolle zu fallen. was frisuren können, können nur frisuren.

ich bin geflasht

spät abends im bett mit dem mobildevice herumspielen, die neue brille fotografieren wollen und dabei von der automatischen blitzfunktion überrascht werden. aber schön irgendwie, seltsam bonbonbunt.

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