am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

es wird nacht und nächter, wenn ich in den text einsteige, weil ich anders nicht kann. so war es immer, gegen alle zweifel und die ständige unzufriedenheit. ich kann eben nur schreiben, nichts sonst.

überall im text nehme ich die moral heraus. die kausalzusammenhänge auch, kaum ein »doch« oder ein »aber« bleibt. das legt die gefühle frei, jenseits aller irrtümer, ihnen zuwider sogar. und das, ohne es zu benennen.

zufälle sind keine frage des glaubens. das werden sie erst, wenn man versucht, einen sinn darin zu finden. eigentlich passieren sie nur.

um mich vor den schmerzen wegzuducken, lege ich mich – mitten am tag – in eine heiße wanne, was für ein luxus. anschließend schlafe ich, zwanzig minuten vielleicht, mehr nicht. dann liege ich lange im bett auf dem rücken und starre an die decke, die von licht und schatten gezeichnet ist, das von straßenlaternen und den gegenüber bereits erleuchteten fenster herrührt. eigenartige muster, die ich noch nie zuvor gesehen habe, obwohl ich schon acht jahre hier wohne. vermutlich trage ich selten kontaktlinsen, wenn ich dort liege und vor mich hinstarre. vorbeifahrende autos zeichnen regelmäßig zusätzliche muster durch meinen raum, schwingendes licht.

nie werde ich sein können, wie diese welt es verlangt, solange muster, licht und schwung mich trösten. und nicht aber flausch, pudding oder tränen.

am ende eines tages am schreibtisch bin ich erschöpft, als hätte ich den ganzen tag physisch gearbeitet. sagt paul auster gerade zu charlotte rampling in the look, so ungefähr zumindest. und ich kann das bestätigen. heute über acht stunden in wenig mehr als zwei seiten geschürft. fündig geworden.

fünf von zwölf seiten überarbeitet, wort für wort durch den text. hier und da auch geschnitten und neu montiert, dementsprechend passende anschlüsse geschaffen.  gekürzt natürlich, immer wieder gekürzt. das gehört diesmal dazu. es eine herausforderung, einen text voranzutreiben, der kaum länger werden darf. und dabei doch etliche wichtige elemente einzufügen, die bislang kaum oder gar nicht vorkommen.

nicht schlecht für einen tag, der mit pochenden nacken- und kopfschmerzen begonnen hat. im grunde sogar gut so.

wortzen

lyrik -> # heimwärts

prosa -> da ist platz und zeit in der nächsten woche, die genutzt werden muß. dringend. ich hoffe, ich erinnere mich gleich morgen als erstes daran.

geschichten gibt es so viele, sie kommen und gehen. ja, die meisten gehen wieder, wortlos. bleiben können sie nur, wenn die tür zum nächsten abgrund sich öffnet. das ist der anfang, das ist das zeichen. dem muß folge geleistet sein.

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