am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

und dann ist da dieser moment, in dem es irgendwo leise knackt. wenn auf einmal klar ist, daß der text nicht mehr komplett zerbrechen kann. über die qualität ist damit noch wenig gesagt. das ist arbeit, können und kunst. geschenk auch. das wird sich zeigen. aber er zerfällt nicht mehr, der text, aus versehen oder aufgrund mangelnder kraft meinerseits.

das war heute. gegen drei.

überhaupt lief alles besser als erwartet. erst über 1000 zeichen weggekürzt, mehr so nebenbei, weil es nötig war. (gut.) dann die letzten zwei seiten überarbeitet, zweimal. wichtige seiten. mittendrin übrigens, das ist auch neu. das ende war ja gestern schon dran.

status: nachts wühlt der text in mir, bis ich wieder in ihm wühle. wir schenken uns nichts. (knapp vier stunden schlaf zwischen sieben und kurz vor elf. traumlos.)

keine schlechte idee, alle vermeintlichen verpflichtungen für heute von grund auf zu vergessen und gleich in die anstehende arbeit einzutauchen. heute also zirka zehn stunden im text geschwommen. immer noch weiß ich nicht, ob es besser wird. hier und da ganz sicher. und es wird, das steht fest. für morgen heißt es, eine (v)erträgliche syntax für das kurze dialogstück zu finden. ich hadere vor allem mit den zeichen. aber wie sonst?

bei ágota kristóf finde ich anstriche. die bachmann arbeitet in malina mal ohne alles, einfach nur im wechsel. dann wieder wie für die bühne: sprecher, doppelpunkt und text. ich  weiß einfach nicht.

endlich doch wieder in den text gefunden. noch nicht ganz vielleicht, es bleibt diese unzufriedenheit, wie immer. nein, wie manchmal, aber immer wieder eben. zwischendrin. das muß wohl so sein. beim schreiben.

schreiben ist atmen. man kann es, dennoch wird es besser, wenn man im training ist.

fünf seiten durchgegangen. und zum glück festgestellt, daß ich die handschriftlichen notizen von anfang des monats fast alle vollständig entziffern kann. so kann ich arbeiten. schwein gehabt.

noch zwei tage, dann bin ich da durch. und danach wieder papier. feinschliff würde ich sagen.

schuldfragen interessieren (mich) nicht, schuldgefühle noch viel weniger. dennoch bleibt das auftauchen dieser fragen mitunter nicht aus, und die beschäftigung damit lähmt den atem. was hätte ich (anders) tun können, tun sollen? was soll ich dazu (noch) sagen? wenn ich nicht einmal (mehr) denken kann.

aufwachen mit dem vertrauen schmerz im nacken. einmal ibuprofen hilft, sofort. nach minuten schon tritt das vergessen ein, ein kleines wunder fast. oder auch nicht. der sich seit einigen wochen deutlich abzeichnende verlust eines stabilen hormonzyklus’ tut wohl sein übriges dazu. seltsam übrigens, wenn dieser durchaus lebensprägende rhythmus nach 36, 37, vielleicht auch 38 jahren, ich weiß es nicht genau, mit einem mal verschwindet. keine ahnung, wonach ich mich jetzt richten soll. wie mich fühlen.

vollmond ist außerdem auch.

konturiert

alice miller fertig gelesen. eher enttäuschend. wenn ich das therapielamento abziehe und die ständige bekräftigung der eigenen verstricktheit darin, bleibt wenig. und nichts, das ich nicht längst wüßte. zum glück, das war vor fünfundzwanzig jahren durchaus anders. (das drama des begabten kindes, am anfang war erziehung, du sollst nicht merken usw.)

immerhin: schlagworte gesammelt. bestehende klarheit nachgezogen. bestätigt. und erkannt, warum mich therapie und analyse nie wirklich interessiert haben.

Alice Miller, Die Revolte des Körpers

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner