heute migräne, war ja klar. ich hätte es wissen sollen, gestern schon. über dreißig jahre, und die hoffnung ist immer noch nicht verreckt.
Monat: Februar 2013
in den straßen
der job für heute kommt doch noch nicht. na gut, so ist das manchmal. bliebt also zeit, zu suchen, zu finden, zu verwerfen. blogs zu lesen, in büchern zu blättern. ich bin so müde. etwas, das früher einmal migräne hieß, kriecht mir durch den nacken. oder ist es doch nur der neue text, der neu zu beginnende?
wie komme ich bloß zu diesem thema, das mich seit herbst letzten jahres packt? gar nicht so sehr, daß ich mich bewußt damit beschäftige. vielmehr wächst es in mich ein, durch mich hindurch, aus mir heraus. womöglich ohne jeden sinn. andere dagegen reden, schreiben, bloggen ganz klar:
Sassen: Es gibt heute mehr Ungleichheit, mehr Armut, mehr Flüchtlinge, mehr Gefängnisinsassen, mehr Überwachung, mehr Leute, die aus ihren Häusern geworfen werden, weil sie die Hypotheken nicht mehr zahlen können. Üblicherweise sieht man diese Entwicklungen als separate Trends an. Aber als ich merkte, dass in den letzten 30 Jahren all diese Dinge massiv zugenommen haben, habe ich mich gefragt: Was sehe ich denn hier eigentlich? Und dann erkannte ich: Was hier stattfindet, sind Vertreibungen.
Maik Novotny, Exilierte auf der globalen Straße: Interview mit Saskia Sassen
Sassen: Eine Straße ist per se kein Ort für rituelle Routine, sondern ein Raum, in dem neue soziale und politische Formen entstehen können. Städte sind Orte, an denen die Machtlosen Geschichte machen können. Dadurch, dass sie füreinander sichtbar werden, können sie diese Machtlosigkeit ändern.
das hinlegen bereitet mir eine plötzliche übelkeit, das ist eine überraschung. ein paar dieser oscars vernehme ich noch, mit geschlossenen augen und leicht verwirrt. als ich gar nichts mehr verstehe, verschwinde ich im nichts. spät, viel zu spät am tag versuchen fremde gesichter, ganz nah, mich zu wecken. gerade noch rechtzeitig. doch ich will nicht hören, verharre zwischen den welten und versuche, zu verstehen. ja. wo doch nichts zu hören ist, nur zu sehen. kein ton, kein wort. zuletzt werden ich kurzerhand in einen häcksler geworfen, die füße voraus. er stopt erst, als die beine schon weg sind, frißt sich fest an meinen hüften. so werde ich wach. so beginne ich den tag. ich bin stärker, das war ich schon immer.
novella (28)
wenn eines durch ist, kommt das nächste. so soll es sein, so will ich das. und ich zwinge es nicht, es schleicht sich von allein an mich heran, schmeißt dabei alles über den haufen, von grund auf. ich werde alles verwerfen und von vorn anfangen müssen. die konstruktion neu ziehen, die ausgangsposition, die eigentlich so etwas wie eine finale starre ist, neu verorten. das ist nicht zu ändern. eine neue, verrückte linie zeichnet sich ab.
soll sie doch. mir nur recht. danke.
ich werde das vertiefen.
ekel, größenwahn und zweifel
so ist das, so schreibt das selbst. so kenne ich es, mein schreiben. ganz genau so. bis auf das mit dem nikotin vielleicht, aber sonst.
Ich schreibe, weil nichts mich so sehr überraschen kann wie das, was beim Schreiben entsteht: Weil es nichts mit mir zu tun hat. Weil es von sich aus lebt. Weil es auch da sein könnte, wenn ich nie gewesen wäre.
bezeugen
gestern in der s-bahn. beim versuch, Carolin Emckes Von den Kriegen zu lesen, bleibt mir nach exakt zehn seiten schon die luft weg. das will was heißen, denn ich bin nicht zimperlich. ich sehe hin, immer. ich sehe auch dahinter. und selten lese ich dinge, die mir genau das schon sagen. in aller schlichtheit.
Eine Vielzahl von Parasiten fraß sich ungestört durch den Rest eines Menschen.
es geht übrigens ums hören, nicht ums sehen. bleiben noch dreihundert. seiten.
der arm der winkekatze hat heute, gegen abend unvermittelt aufgehört zu winken. hat pause gemacht, einfach so, die batterie war es nämlich nicht. ein stubser hat gereit, um sie wieder in ganz zu setzen. dazwischen aber war zeit, in der diele zu stehen und die möglichkeiten zu überdenken. etwas hat zu einem ende gefunden, das verdient eine gute pause. ohne zweifel. anschließend geht es dann weiter, nahtlos, wie ich hoffe. sonst wird der absturz zu gewaltig.
wortzen
lyrik -> # darüber verlieren
prosa -> ein paar kleinigkeiten fürs wochenende. mal sehen, wie groß die sich am ende machen.