am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

tangoversager, ich

so. das war jetzt das zweite mal, daß ich mich zum tango aufmache und dann allein dastehe, diesmal sogar vor verschlossenen türen. ich bin und bleibe ein tangoversager. die zeichen sind eindeutig, ich sollte es lassen, wirklich sein lassen. ohne mich. schluß!

kein wunder, daß ich das mit dem badboden so lange hinausgeschoben habe. monate jetzt schon. allein die badtür auszuhängen hat stunden gedauert. ich mußte sie ausbauen, nahezu rausschlagen mit hammer und stecheisen. dafür hat die schulter gut gehalten, auch den stichsägeneinsatz unter einsatz aller verfügbaren kräfte. kann also losgehen, ab morgen oder so. nächste woche. krieg ich endlich meinen fußwarmen winterbadboden.

ausbruch

gerade eben schnell nachgesehen, wie jedes jahr um diese zeit. neun jahre sind es jetzt, neun jahre berlin. zum ersten mal in diesem sommer und ziemlich oft auch wird mir die stadt zuviel. zu groß, zu laut und zu voll. was sicher daran liegt, daß ich so gut wie nie hier rauskomme. bei den meisten anderen ist das ja anders.

doch es ist wie es ist: ich sehne mich, manchmal, nach einer kleinen, stillen stadt.

schlafen gehen, nach sehr viel arbeit. sehr unterschiedlicher arbeit. sehr zufrieden.

überraschend in die arbeit eingestiegen. völlig planlos, einfach irgendwo. wo sich worte zeigen und bleiben. ich weiß auch nicht. in zwei tagen stehen auf einmal fast vier rohseiten da, ohne daß ich wüßte, worum es geht. wo das hinwill, hinsoll mit mir. aber es ist gut. gut, das zu tun. was immer es wird. das scheint, wieder einmal, nicht in meiner hand zu liegen.

heute: ein weiterer besuch in der physiopraxis, der dritte, halbzeit also. eingepackt in dieses fangozeug dusel ich weg, obwohl ich das mit nachdruck zu verhindern versuche. den ganzen tag schon war mir leicht schlecht, was wohl eine neue ausprägung meiner migräne ist. verschnürt und zugleich abwesend zu sein, scheint mir da keine gute idee. dennoch geht das, was vermutlich nicht einmal schlaf war, direkt in traum über. und ich weiß nichts mehr davon, nur daß ich für eine weile anderswo war, weit weg in mir versunken. geblieben ist dieses unangenehme gefühl, ahnungslosigkeit und naivität vermutlich. nicht einmal angst, das kann doch nicht sein. das gehört sich nicht.

das drücken und ziehen an meiner schulter dann ist ermüdend. so wenig zeit, so kleine bewegungen. wenn überhaupt. oft nur ein dumpfer druck, der schmerzt. ganz weit weg, gar nicht mir zugehörig. daß im anschluß der kopf wieder so leicht ist, der blick ein anderer, weiter und leichter. das wundert mich. es bleibt auch nicht, nur ein paar minuten, vielleicht eine viertel stunde.

eines steht fest: es geht nicht um den schmerz, aber der zustand des körpers beeinflußt nicht nur bewegung und atem, sondern auch die wahrnehmung, das wissen und das denken. (nun ja, so neu ist mir das im grunde nicht, aber… vergessen.)

armed

kralle

mimosen tragen scharfe krallen. sie beißen wie die rosen, sind aber viel schöner, feiner. beweglich eben.

hier und da gibt es die eine oder andere gnade. auch in meinem leben. nur merke ich das immer erst viel später.

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