am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

auf den toten tag folgt ein wilder, mit wilder musik. und irgendwo in dieser wildheit wohnt eine stille kraft und schönheit.

lazy sunday

oder vielmehr ein erschöpfter sonntag, an dem ich alles liegen lasse, egal wieviel auf der liste stehen mag.

mittags in der schaubühne zuviel über folter erfahren, die mechanismen erkannt, wiedererkannt auch, die versehentliche folter der kindheit, die intimität der gewalt, die ausweglosigkeit. oder doch nicht?

das abgründig menschliche darin. das macht müde.

going (19)

arbeitsbeginn am nachmittag. erst den teil von gestern noch einmal durchgesehen, die feinheiten erledigt. ging gut. dann eine kurze rödelpause, ich muß ja die wohnung bis mittwoch noch einigermaßen gastbereit, also sauber hinkriegen. abschließend in die letzte passage, in der auch noch so einiges zu erledigen war. jetzt steht das fünfte kapitel einigermaßen. gut genug als erste fassung auf jeden fall.

und nun? pause wegen urlaub, denke ich. (oder ist klagenfurt nicht doch eher arbeit?) nebenbei die story weiterdenken, die folgekapitel im kopf sortieren und die nötigen notizen immer möglichst lesbar erledigen. (ich mach das ja mit der hand, ich bin in dem entsprechenden alter, wo das irgendwie selbstverständlich ist. schnell und solide, jenseits der digitalität. nur eben die lesbarkeit. das nervt mitunter.)

ehrwürdige junglesbe

die haare sind ziemlich ab, das hab ich gestern schon verraten. das ist jetzt das zweite mal hintereinander, daß meine wunderbare friseurin, die wenig konversation mit mir versucht, dafür aber vorab immer kostenlose kopfmassagen anbietet, im endergebnis ein klein wenig danebenliegt. beim letzten mal war es gruselig, und gefühlt blieb es auch so, bis es nach unendlichen wochen endlich rausgewachsen war. (dabei muß ich zugeben, daß ich im vorfeld zugestimmt hatte, vermutlich ohne mir vorzustellen, was am ende dabei rauskommen würde.)

diesmal ist es kurz, viel kürzer als erwartet. gestern war ich darüber ein wenig traurig, heute habe ich mich mehr als nur abgefunden. es ist gut geschnitten wie immer, es zaubert, durch meine vielen kopfverwirbelungen, lustige gebilde auf mein ehrwürdiges haupt, besonders gleich nach dem aufstehen. damit kann ich leben, mich sogar daran freuen.

nur sehe ich jetzt noch jünger aus, als ich sowieso schon jung aussehe, fürchte ich. also wie eine vorwiegend weißhaarige junglesbe, quasi.

status quo

den mimosen gehts gut übrigens, allen dreien, dem ES im schlafzimmer, dem ICH im wohnbüro und  dem ÜBER-ICH auf dem balkon. muß ja auch, sind sie doch flankliert von lebensfrohen tomatenbäumen. erste ernte steht unmittelbar bevor.

going (18)

am frühen nachmittag noch einmal von vorn durch das kapitel und satte fünf seiten überarbeitet. dazwischen einmal kurz für zwei stunden aus dem haus, zum friseur. haare jetzt sommerkompatibel kurz, ein bißchen sehr kurz vielleicht. aber ich bin ja nicht die friseurin. außerdem ein paar schöne stellen im text gefunden und geschrieben. dennoch nicht zufrieden, es bleibt schwer im moment.

also alles morgen noch einmal, zusätzlich die letzten drei seiten. die dürften aber leichter werden. da sind wenig beschreibungen, viel mehr zügig vorangetriebene handlung mit vielen auslassungen. das wird gehen.

jetzt: schlafen, nur noch schlafen. vorher vielleicht noch einen martini?

und dann die vergangenen drei schmerznächte. das hilft auch nicht dabei, bis ans letzte zu gehen, offen zu bleiben und freundlich mit sich, traumgelöst und stabil zu gleichen teilen. wie es zum schreiben eben sein muß, das und noch viel mehr. schmerz steht dem im weg, stemmt sich sowieso allem leben entgegen. schmerz scheint für gar nichts gut, daher ist glück auch die abwesenheit von schmerz. so heißt es. das ist alt, ich weiß. aber es ist nicht unwahr.

andererseits ist schreiben für mich der wohl vollständigste lebenszustand. darüber geht nichts, nicht einmal die begegnung mit menschen. (obwohl ich manchmal immer noch heimlich davon träume.) da ist mir schmerz relativ egal. mit der betonung auf relativ, so realitisch bin ich schon, besser ist besser. zumindest, was die realität der physischen existenz angeht.

going (17)

romanpause wegen anderer aufträge, wie ich es vorhergesagt hatte. heute dann, eben erst, vorsichtig zurückgetastet in dem text. was nicht einfach war, das hätte ich nicht gedacht. doch die bilder und ideen, die belebten momente, die inspiration, das alles geht sehr schnell verloren. das hat mit konzentration zu tun, aber auch mit der inneren bereitschaft und offenheit. letzteres ist es wohl, was jetzt gerade fehlt.

egal, das läßt sich finden, das läßt sich erarbeiten. dafür muß ich mich einlesen, einschwingen, loslegen. ich kenne ja den weg. morgen ist auch noch ein tag.

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