am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

nachts im schlaf zeit und raum verloren. wissend zwischen traum und wach gesteckt, festgesteckt. keine ahnung, wie lang. nichtwissend, was das ist, was ich dort sehe. schreien wollen und nicht können, kein körper vorhanden. (mich aber grunzen hören und das zucken fühlen, irgendwo.) aufwachen wollen und auch das nicht können. (denken: das ist doch kein traum, nein, das bin ich.) dabei weiter schreien und zucken, kein vor, kein zurück. das ist leben.

zurückfinden schließlich, mich wiederfinden, ganz links in meinem bett, auf der freien seite. auf der seite liegen, alles ist still, einfach liegenbleiben. dürfen und können, das nennt sich frieden. mir für einen moment einen menschen wünschen. keine worte, keine fragen, keine erklärungen. (solche menschen gibt es nicht?) dann weiterschlafen. allein.

am morgen weckt mich ein elektronisches geräusch, das ich sofort als irreal identifiziere. es ist in meinem kopf, nur dort. ich kenne das. ich verstehe es nicht.

wind

viel los dieser tage. die neue zusätzliche arbeit – nicht im heimbüro sondern in einem fremdbüro – bringt mit dem frischen wind auch die zwangsläufig dazugehörige unruhe und nervösität. dazwischen das riesenmeditationsevent am wochenende, bei dem ich eher bei der registrierung geholfen, essen geschleppt und verteilt und nach den zu garderobenmarken passenden jacken, mänteln, rucksäcken und rollkoffern gefahndet als gesessen habe. anstrengend und überraschend, am sonntag abend lag ich kurzfristig zu boden, um den kreislauf schnell mal zu rebooten. das hatte ich lange nicht mehr. viele menschen also und dementsprechend viel zu lernen.

alles in allem noch völlig unzusammenhängendes zeug, das mich ebenso fordert, wie es mir auch den raum nimmt. das wird wieder, ich weiß, doch an schreiben zum beispiel ist derzeit nicht einmal zu denken. das quält, das kst nicht gut. aber tango, tango geht natürlich. tango geht immer, wenn tango geht. daran soll es keinen zweifel geben.

ob das reicht?

im grunde immer

gedichte schreiben, manchmal kommt mir das vermessen vor. vielleicht weil man es nicht messen kann, den wert nicht berechnen. dabei ist es doch das lyrische, das strenge chaos darin, was wirklich zählt.

immer schon. so ist dann wohl auch klar, warum ich so arm bin, so reich. im grunde.

warum glücklich

… dass ich eine andere Geschichte geschrieben habe, mit der ich leben konnte. Die andere war zu schmerzhaft. Die andere hätte ich nicht überlebt.

mitten hinein in die verlorenheit dieser tage trifft das endlich spontan bestellte buch ein. an einem verpackungszipfel hängt es aus dem briefkasten, als wollte es ausgekotzt werden, fällt es mir fast entgegen. antiquarisch, aber wie neu. ungelesen. auf den ersten seiten schon steht mir der atem im hals. es geht ums überleben. und man kann es sagen, wenn es sein muß.

warum nicht.

Jeanette Winterson, Warum glücklich statt einfach nur normal?

auf einmal ist in meiner wohnung alles naß. als wir die vorhänge beiseiteschieben, sehen wir, daß wasser aus den wänden dringt und dann an ihnen herunterläuft. viel wasser, ich bin ratlos. keine möglichkeit, weiterzuträumen.

struggling

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tango final

doch noch ein bißchen musik, ein letzter rest, für mich allein. sehr laut und direkt ins ohr, ganz vorsichtig also. niemand soll es wissen, mich gar sehen dabei. und nicht bewegen, es ist spät, und die böden, die decken sind aus holz.

tango ist trübe, tango ist stolz. und weich und tragisch und lebendig. leidenschaft, so wurde mir gesagt. doch ich bin feige. zu feige zu tanzen.

das war das. ich bin erledigt.

ich gebe auf.

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