am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

die zukunft freigeben. vertrauen quasi. ist nicht leicht.

frühes aufwachen ohne traum im gepäck. dafür mit einer wachsenden sehnsucht nach stille ohne angst, nach ergiebiger leere. was sich nicht umsetzen lassen wird, heute. morgen vielleicht, doch das ist ein anderer tag.

mimose im licht

bin gespannt, wie sie sich über den winter macht. ob sie es macht.

(unten übrigens mein motorrad. alles leichtigkeit und kraft, wie mir scheint.)

grace

mein vater hat mich gewarnt, da war ich noch keine achtzehn, da lebte noch mit ihm und den anderen. es käme die zeit, da die träume vergingen. so sei es immer, auch für ihn sei es so gekommen. das sei unausweichlich.

lange habe ich mich dem verweigert, bis hierher habe ich es geschafft. es scheint mir das erste mal, tatsächlich, daß die träume schwinden – selbst die heimlichen, die irrsinnigen, die, die mich tragen. und ich nur noch müde bin, da ist kein hunger mehr und keine hoffnung.

vielleicht ist sie das jetzt, diese bittere gnadenlosigkeit, die mir mein vater damals ins leben buchstabiert hat. und meine mutter, die ich lächelnd erinnere, wenn ich heulend – vor angst und vor ihr – mich in eine ecke zu verkriechen versuchte. was nicht gelang. keiner würde mich je helfen, das solle ich nicht glauben, im leben nicht. so lautete ihr text, ihr leben, in das meine geschrieben. gebrüllt.

geglaubt habe ich beiden nicht. nicht wirklich oder nicht lange zumindest. doch das alles, das so schrecklich war, in ihnen zu sehen. das zu tragen in schönheit und ehre.

ist schwer.

es dauert eine weile bis ich realisiere, daß ich hier nun wohnen soll. ich scheine umgezogen zu sein, befinde mich in einen großen raum mit riesigen fensterfronten an wenigstens zwei seiten. der rest ist ein rätsel, es ist mir unangenehm. alles. hinter dem telefon, das an der wand festgebunden ist wie früher, sind die scheiben nach außen eingedrückt. so lassen sich die fenster nicht schließen, da sind risse im holz und weite lücken. alles ist naß, das macht mir angst. das ist beim auszug passiert, sagt eine nachbarin. schadenfroh, wie mir scheint. es war wohl  eilig, sagt eine andere nachbarin und lacht. es gibt kein entkommen, nur aufwachen. vielleicht.

langsam stellt sich wieder ein einigermaßen vertrautes körpergefühl ein. die lust auf essen hält sich noch deutlich in grenzen, der radikalentzug zeigt nachhaltig wirkung. einstweilen. zucker war bislang nur im kaffee, heute zumindest. abwarten.

träume von riesigen mimosenpflanzen in voller blüte und im licht. war das heute nacht oder gestern im propofolrausch?

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