am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ekel

heute gelernt: es gibt menschen, denen möchte ich nicht mal am telefon begegnen. auch nicht, wenn ich dafür bezahlt werde. es gibt menschen, die sind per se eine einzige beleidigung.

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da ist diese sache mit dem wohnen in berlin im wandel der zeit. darüber denke ich ja immer wieder mal nach, und das ist ziemlich traurig, eigentlich.

Als ich vor nunmehr fast elf Jahren nach Berlin ziehen wollte, ging das in etwa so: Ich entschied mich dazu, kündigte meine alte Wohnung fristgerecht und hatte ab da drei Monate Spielraum. Ich las die Wohnungsanzeigen in den Zeitungen, kam am Wochenende her und sah mir die Auswahl an. Vieles gefiel mir nicht, also inserierte ich in der Zitty: Suche Kreuzberg, Friedrichshain, Neukölln, gerne Kohle, bis 400 warm. Daraufhin wurde ich angerufen, man hätte da was, Neukölln, Wannenbad, Heizung, Balkon, renoviert, exakt 400. Ob ich mal schauen wollte? Ich wollte, musste aber ein Wochenende ausfallen lassen, konnte also erst in zehn Tagen. Das war kein Problem.

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die kleine mimose ist noch ein wenig verschreckt, weil sie beim transport um ein haar im zauberschnee ertrunken ist. der frische zierspargel dagegen und der efeu, inzwischen im dritte jahr, halten schon händchen im wind.

paradox

das prinzip zukunft. für so viele eine selbstverständlichkeit, obwohl doch offensichtlich begrenzt. ob ich das doch noch lernen muß, lernen werde? dieses prinzip: zukunft.

auf meine alten tage, was ein widerspruch ist. weiß ich doch.

bis nachts am schreibtisch hocken und stundenlang so gar nichts richtiges mehr arbeiten, ist auch nicht gerade eine lösung. aber kann man schon mal machen, durchaus. kein problem.

endet nur immer in alkohol.

reparieren

die frau in der änderungsschneiderei, der ich soeben die motorradhose mit dem defekten reißverschluß vorgestellt habe, hat die geniale idee, nicht den ganzen reißverschluß auszutauschen, was erheblich kosten würde, sondern erstmal nur das kleine metallding, das die zinken und haken dieser verschlußart miteinander verbinden soll und in diesem fall nicht mehr tut. vielleicht funktioniert das, sagt sie. sieht ganz so aus, meint sie. kann man versuchen.

ich mag solche menschen. sehr.

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schnell mal aus dem fenster gespuckt. irgendwie schön und auch scheiße da draußen:

In den letzten drei Tagen mehrfach vom Hermannplatz die Weserstraße hinuntergeradelt. Die ersten Sommertage sozusagen, wie das so ist in Berlin. Frühling, Fehlanzeige. Immer ist es gleich sommerlich.

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passion

je später der abend, desto mehr verdichtet sich das gewaber in der rechten nebenhöhle. das macht nichts, gleich werde ich mich hinlegen und schlafen. heute noch. ich werde schnarchen, auch das macht nichts. es hört ja niemand zu. außer ich selbst, manchmal weckt mich mein eigenes schnarchen. das ist seltsam. noch seltsamer ist es allerdings, von eigenartig unkonkreten schmerzen im fuß aufzuwachen. also schmerzen im großen zeh, nur weil die bettdecke daraufliegt. weiter nichts. auch den tag über, beim laufen, hocken und sitzen, war nur noch wenig davon zu spüren. heute zumindest.

was bleibt ist die gegenwart von unsicherheit, die an sich ebenfalls nicht wirklich seltsam ist. nur unbeachtet, jahre- und jahrzehntelang. unbenannt. das wiederum ist normal. das eis, auf dem ich tanze, zwischen schönheit und zerstörung, seit jeher. und ich weiß nicht, ob ich noch hoffen soll. hoffen auf etwas, das nicht meiner erfahrung entspricht.

noch nie meiner erfahrung entsprochen hat.

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