am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

antizyklisch

was fällt diesen wechseljahren eigentlich ein, mir zielgenau und in unmittelbarer folge erst meinen geburtstag, dann den klagenfurtaufenthalt und jetzt das tangofestival zu verbluten?

mahnung

dieses blog ist übrigens so etwas wie die poetologie meines lebens. meines ganz persönlichen lebens. nicht aber mein leben.

bulk

langsam finde ich mich wieder rein, was gut ist. die konzentration funktioniert auch wieder, heute zumindest. ab jetzt zähle ich also worte, zeit und geld, bis dann ding fertig ist.

schöpfen

ich träume gefühle neuerdings. vom sterben, kürzlich, und vom verlassensein, gestern morgen. ich bin also nicht gefühllos, immerhin. doch gefühle sind erschöpfend, besonders ungefiltert in unbewußtem zustand, besonders schutzlos in der nacht. daß mir dennoch menschen sagen, ich sähe ganz besonders gut aus dieser tage, irgendwie frisch. während ich doch mitunter kaum weiß, wie ich mich aufrecht halten soll. das erstaunt mich.

andererseits fahre ich unbekümmert zirka 9 kilometer mit dem rad zu einer buchpräsentation, ohne groß mit der wimper zu zucken. das bißchen keuchen und ächzen, das ist wohl dem alter geschuldet. danach geht es natürlich mitten in der nacht 9 kilometer wieder zurück, und ich finde radeln durch die berliner nacht auch noch richtig schön.

es ist also eher nicht der körper, der sich erschöpft.

bulk

es ist soweit. endlich. ich gehe es vorsichtig an, in aller ruhe. ich will den überblick nicht verlieren, den ich überhaupt noch nicht habe. den es womöglich auch nicht so einfach geben wird. ist halt arbeit, nichts als arbeit. ich wünschte, ich könnte mich besser konzentrieren. ich hoffe, das wird noch. ich weiß, daß es wird. es wird immer. besser sehen wäre auch gut, auch das hängt an der konzentration. vermute ich. bis dahin suche ich mich durch meine brillensammlung, teste verschiedene stärken aus den vergangenen jahren. eine paßt immer, immer eine andere. morgens, mittags, abends. so ist das im alter. es ist ein wechselspiel.

entschleunigung

so viel, das ich zu schreiben verpasse. nicht nur hier, aber auch hier.

nicht nur aus klagenfurt, auch von davor. vom paddeln zum beispiel, von der verzögerung, die durch die trägheit des wassers geschieht. das ist gut, das gefällt mir. sehr. das war eine erfahrung, die ich zu wiederholen wünsche. und auch nach klagenfurt, von der neuen zahnarztpraxis unter anderem, die eine duzpraxis ist. ich habe nun also womöglich eine neue zahnärztin, die etwas mit J heißt. so ein komischer kindername ist das, mit dem ich sie ansprechen soll. das ist komisch. von meinem motorradmenschen natürlich, der verschollen war und just in dem moment wieder auftauchte, als ich ihn endgültig abzuschreiben gedachte. die andere ärztin, die ich nicht duzen muß, mit der ich aber über die wechseljahre lache, das rheuma auslache und ganz ungefragt ein paar psysiostunden bewilligt bekomme. den dringenden friseurtermin, vorbereitend für das tangofestival. diesmal endlich rechtzeitig. die bestätigung, endlich, für den fetten auftrag, auch so gerade eben rechtzeitig, kaum daß ich wieder in berlin bin. und das neue zweitrad, das mir günstig zugelaufen ist, wie aus versehen fast. auch so ein verzögerungsding, verlangsamungsinstrument. sieht eher gut aus, das gefährt, als daß man auch nur halbwegs zügig damit fahren könnte.

undsoweiterundsoweiter. die vorstellung von zeit als maßeinheit von bewegung hat sich überholt. eine art entspannung womöglich, eine ruhe, eine andere zeit. und ich werde noch gemütlich am ende.

(das wollte ich schnell noch sagen. über klagenfurt dann später. vielleicht.)

am morgen vom unvermeidlichen sterben, wie es tief in meinen körper eingeschrieben ist. ich träume, ich lebe darin. unmittelbar, wie es eben ist in den halbwelten des bewußtseins. und dann, halb im erwachen noch, schnell denken: auf gehts, an die arbeit! bis mir einfällt, daß ich mir auf den schreck einen sonntag gönnen könnte.

noch später fällt mir ein. mein vater wäre heute 85, wäre er nicht mit 63 schon gestorben.

keine klagen (36)

jetzt ist es vorbei. vor ein paar stunden noch im wörthersee geschwommen, um die spitze herum, wo oben immer der empfang stattfindet, bis ich von wasser aus die berge sehen konnte. aus dem türkisblau hinauf in dünnere luft, ziemlich klar heute. kurz danach die letzten leute nach wien verabschiedet. freunde fast schon, auch wenn man sich nur einmal im jahr sieht. dann das fahrrad zurückgegeben. auf dem fußweg in die wohnung, vorbei an an dem komplett verschlossen lendhafen, etwas traurig geworden. morgen fliege ich zurück nach berlin.

es ist vorbei. ich will aber bleiben, im geiste, in gedanken. nur ein wenig langsamer vielleicht.

keine klagen (35)

was soll ich sagen? ich kann immer noch nicht so recht etwas sagen. oder schreiben, diesmal. vielleicht soviel: gestern nacht, nach fast gewonnenem quiz, wollte mein bett unter mir zusammenbrechen. gegen halb drei sah ich mich also gezwungen, unter den lattenrost in seine ordungsgemäße form zu sortieren. aber sonst?

weiß der kuckuck. ich werde nachliefern. müssen.

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