am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

tage

dieser zum beispiel, heute. (also eigentlich gestern.) fing verschwitzt an und verpeilt. wurde genervt als ich mich nach draußen begab, kaum mehr als eine stunde. um etwas geld für lebensmittel auszugeben. blieb fahrig und unstet, ausgerechnet als ich mit dem bauen anfing. viel zu spät natürlich. leiterklettern, wandbohren und schrauben im zustand der dekonstruktion ist nicht empfehlenswert. meistens nicht, für die meisten. sowieso. mir ist das egal, immer. ich bin handwerkerin, ich muß das können.

dieser tag also endet mit einem perfekt umgestalteten bad, das nunmehr endlich, nach über 10 jahren, duschtauglich ist. so soll es sein!

geschrieben habe ich nichts, nur gearbeitet. broterwerbtätigkeiten, habe ich gar nicht erwähnt. hatte ich vergessen. egal.

wer nicht lebt, schreibt ohnehin nicht. nie.

müder sonntag

sehr müder sonntag. nach der arbeitsfrühschicht gestern, mit anschließender schulung in weiteren chaosbereichen des zu bewältigenden durcheinanders im sporadisch betriebenen büronebenjob, und abendlicher großveranstaltung mit finaler 80er jahre schwulendisko, beim querverlagsjubiläum, heute dann langes, ausgedehntes frühstücken. nahezu endlos. drei volle portionen für zwei frauen, was die männliche bedienung irritiert fragen ließ, ob wir das denn auch alles bestellt hätten. hatten wir. ich das vegane ensemble, aus versehen zunächst, aber mit voller absicht dann und großer lust auf grillgemüse. war köstlich.

wenig davon spricht für müdigkeit, ich weiß. nicht für eine solche, tiefliegende erschöpfung zumindest, die mir konsequent die mitte nimmt. nichts, rein gar nichts, die zeichen stehen auf sonntag. auf entspannung und spaß mit der frau.  ich weiß. ich mag das, ich will das.

dagegen steht der schmerz, diese verkrochene härte in den muskeln, die mir den kopf halten sollen. das aber immer weniger tun mögen. wie versteinert, tief innen, im atem gefangen. dazu migränereste der letzten woche, hormone und vergangenheit, jahr um jahr. gerade jetzt wieder, gerade heute. so tief, daß ich es kaum noch erinnere. nicht mehr erinnern will. nur mein körper. alles ist physis, reine physis.

ich auch. endlich.

wenn wenn am ende der vorläufig letzten physioanwendung die physiotherapeutin zu einer kleinen rede ansetzt, deren inhalt grob und unzulänglich zusammengefasst in etwa lautet: machen sie sich keine sorgen, das bleibt sowieso so, das ist alles schon in die knöchernen strukturen fest eingewachsen, aber es muß ja nicht schlimmer werden. dann weiß ich auch nicht, dann möchte ich das natürlich nicht wahrhaben. vor allem aber denke ich: pech gehabt, alt geworden.

aber echt jetzt.

kentern

wieder sind es bilder, die mich beherrschen, und ich weiß nicht, sind es die inneren oder die äußeren. oder ist das alles längst eins, diese welt und ich. hin und wieder gerate ich in sorge darüber.

seit einiger zeit neige ich zu unfällen, das ist neu. ich fahre mit dem rad vor einen baum, ganz und gar absichtlich sozusagen, weil es sonst noch schlimmer ausgegangen wäre. die neue narbe ist eine der häßlichsten, dick und wild, immer noch. ich schneide mir mit der gartenschere frontal tief in den kleinen finger, daß es bislang noch nicht wieder richtig verheilt ist. es juckt und brennt, das sind jetzt schon wochen. letzten sonntag bin ich beim padden derart elegant aus dem boot gekippt, daß ich tage später, also jetzt, den daumen immer noch nicht benutzen mag. auch wenn er nicht mehr geschwollen ist. so ist das, man sieht es nicht. man sieht nie etwas.

alles ist still.

und es ist ja auch nicht schlimm. das heilt wieder, ganz von allein, auch wenn es etwas zeit braucht.

aber wenn dann noch das handy ins klo fällt, und ich den fatalen tauchgang erst minuten später überhaupt bemerke. dann ist das zusammengenommen einfach nur ein scheißtag. heute.

das heilt nämlich nicht, das handy. das juckt und jammert nicht. das ist einfach nur verschwunden. tot, möchte ich sagen. und das ist irgendwie lächerlich. denn da sind diese bilder, die mich beherrschen.

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