am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

kleinklein

mehr lesen, ein 50-seiten-tagespensum, wie frau casino es sich vorgenommmen hat. das wäre schön, aber das schaffe ich derzeit nicht. die fast 500 seiten fallada, seit weihnachten immerhin, gehen nahezu ausschließlich auf das konto der neuen gewohnheit des ausgedehnten u-bahnfahrens. (zur arbeit nach charlottenburg.)

kleiner mann – was nun?, die originalfassung, ist ein fröhlich dahingeschriebenes, hochaktuelles und dabei todtrauriges berliner volksstück, das nicht zu unrecht ein welterfolg ist. oder war, das weiß ich gerade nicht. pinneberg, der held, der eigentlich ein antiheld ist, erinnert mich darüber hinaus immens an meinen vater. lässt sich treiben und schubsen und niedermachen. wehrt sich nicht, gegen nichts, wütet nur in sich selbst. und verkommt und verottet dabei, eher innerlich als äußerlich. ein schweiger, ein denker, ein versager. mein männerbild im grunde.

das wäre das.

als nächstes käme dann wohl nicht nur das nächste buch, sondern auch das schreiben. die grundvoraussetzungen entwickeln sich positiv. die lang ersehnte finanzielle entspanntheit ist auf einmal unübersehbar, das ist ausgesprochen beruhigend, vielversprechend sogar. das konzept lauert dicht an der oberfläche, da bin ich sicher. so lange schon, ein treues stück. doch fürs schreiben braucht es mehr als das, mehr als nur zeit. oder geld. oder ideen. dafür braucht es leere, und es bräuchte raum. beides zugleich.

und ich weiß nicht mehr wie.

antiamerikanismus

morgens das radio aufdrehen, wie immer bbc, und als erstes den namen putin hören. für einen ebenso komischen wie schrecklichen augenblick den herrn trump vor dem geistigen auge schweben sehen, wie eine comicfigur. dieses zerrbild eines menschen. irritiert sein. verwirrt. irgendetwas stimmt doch da nicht.

dann die frage, ob das wohl möglich wäre in den usa. so etwas wie putin. oder erdoğan. also das sukzessive zerbrechen der demokratie hin zum machtmonopol, zur diktatur. dann die erkenntnis, wie sehr ich offensichtlich überzeugt bin von der solidität der vereinigten staaten. ich kann mir das einfach nicht vorstellen. immer noch nicht.

ob es das ist, was mir als nächstes verschwimmen wird? früh in diesem jahr, ganz bald schon?

workflow

es ist ja so. wenn ich in den baumarkt gehe, muß ich hinterher etwas bauen. meisten weiß ich sogar im vorfeld, was das sein wird. deshalb gehe ich ja in den baumarkt. wenn ich hingegen zu ikea gehe, ist das ein wenig anders. dann möchte ich zum beispiel nach einem neuen besteck schauen, einfach so. ich weiß noch gar nicht, ob ich auch eines haben will. nach hause komme ich dann mit einem bambusschneidebrett, einem eimer und einer neuen stehlampe. das ist nichts besonderes, ich weiß. das gehört zum schwedischen möbelauserlebnis wie der inbusschlüssel.

zu hause fällt mir auf, daß mir die lampe eigentlich zu hoch ist. wenn ich ehrlich bin, dachte ich das im laden schon. und ich dachte, daß ich sie ja irgendwie kürzen könnte, absägen oder so. doch das geht natürlich nicht. das kabel steckt bereits in den rohrstücken, die nur noch zusammengeschraubt werden müssen. an einem ende die fassung, am anderen ende der stecker. wie soll ich da eines der rohrstücke rauskriegen? es dauert eine weile, bis ich darauf komme, einfach den stecker abzuknipsen, um das kabel ausfädeln und das überflüssige rohrstücke entfernen zu können. jetzt brauche ich aber einen neuen stecker. ich muß also zum baumarkt.

außerdem: bei der alten stehlampe, die ich ja eigentlich wegschenken wollte, habe ich dann noch den fuß abgeschraubt, drei löcher in die stange gebohrt und sie an den schrank mit der stereoanlage geschraubt. (ja, so etwas besitze ich noch.) das schien mir praktisch und sinnvoll, schrauben dafür hatte ich natürlich. die henkel an den eimer zu schrauben, das war leicht. wesentlich leichter, als den lampenschirm auf das drahtgestänge zu bekommen. das hatte es in sich. das bambusbrett habe ich noch geölt, wie es sich gehört. alle anderen auch gleich. nur das besteck habe ich gelassen, wie es ist.

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