am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

küchengewinn

es war eine der besten ideen überhaupt, vor ziemlich genau einem jahr die küche umzubauen. obwohl ich zu der zeit beständig daran gezweifelt habe. ob das sinnvoll oder überhaupt nötig ist, die ganze prozedur. hat insgesamt immerhin sicherlich an die vier monate gedauert. und war auch nicht ganz billig, obwohl ich ja alles selbst gemacht und günstigst besorgt habe.

doch die passende arbeitsflächenhöhe und die entscheidung, nach jahren und jahrzehnten erheblicher gegenwehr eine spülmaschine anzuschaffen, haben sich als goldrichtig herausgestellt. ich weiß gar nicht mehr, warum ich so lange so vehement gegen spülmaschinen plädiert habe. heute liebe ich sie heiß und innig, neben dem platz und der organisation. und dem zugewinn an schönheit. schönheit der dinge, der farben, des lichts und des raumes.

oder anders gesagt: ich kann jetzt schon fast ein bißchen gut kochen, manchmal. und ich mache es gerne, das ist das beste.

mißmut

wechseljahre snd keine migränejahre. dieser zustand schwindet mit den jahren, sofern er zuvor einen zusammenhang mit dem gemeinen hormonschwung aufzuweisen hatte. die quälerei scheint vorüber, seit einiger zeit schon. geblieben ist eine dumpfer druck, der aus dem rücken bis in die frühere migräneseite aufsteigt, eine unterschwellige übelkeit und leichter schwindel. schlimmer wird es nicht mehr, nicht wirklich. doch das alles bleibt dann für tage. diesmal von donnerstag früh, und noch immer ist es nicht vorüber. medikamente helfen, ein wenig, machen mich fast wieder menschentauglich. es sind sogar dieselben wie früher. aber wer will das schon, drei tage hintereinander.

bleibt also eine schlappe im alltag, eine hängeparie, ein gewisser mißmut. der steht mir nicht besonders, hoffe ich zumindest. ist aber auch passend, irgendwie, altersentsprechend.

ist so

ich gehöre nicht zu denjenigen, die schon vor schuleintritt lesen und schreiben konnten. das ist mein bruder. er ist die entscheidenden vier jahre jünger als ich, für ihn gab es die sesamstraße. die originale, sychronisierte, bei uns noch in schwarzweiß. damals. ich dagegen hatte keine gelegenheit, niemand saß je neben mir und hat mir vorgelesen. nicht so zumindest, daß ich mit ins buch hätte sehen könnte. kann sein, daß ich das nicht wollte, diese nähe. durchaus möglich. auch einen kindergarten oder eine vorschule gab es für mich nicht. als ich klein war, war ich meistens allein mit mir.

irgendwann in dieser zeit saß ich hinten in unserem opel kadett, als dieser aufgetankt wurde. ich erkannte das schild, rot und blau mit einem tiger. dort fuhren wir immer hin, gegenüber der gebrauchtwagenhandlung von helmut rahn. immer zu esso. ich wußte das und wagte auf einmal zu behaupten: das heißt esso, ich kann lesen. ich kann jetzt lesen! stolz war ich, doch auf den vordersitzen wurde gelacht. ich weiß nicht, warum. ich weiß auch nicht, ob ich in folge tatsächlich aufgefordert wurde, zum beweis die einzelnen buchstaben korrekt zu benennen. erinnerungen sind trüb, mitunter schon nach kurzer zeit. und diese episode liegt an die fünfzig jahre zurück. aber ich habe das nicht in guter erinnerung.

wie auch immer. sicherlich kannte ich damals die buchstaben noch nicht, in diesem sinne konnte ich also wirklich nicht lesen. (das habe ich de facto erst in der schule gelernt, allerdings in wenigen wochen. endlich.) ich kannte die uhr, die eine form hatte. die konnte ich lesen. daher wußte ich. oder glaubte zu wissen, bis sie darüber gelacht haben. dieses lachen hat mir den augenblick gelöscht.

heute weiß ich, daß ich im grunde recht hatte. man kennt die formen und zeichen, erkennt sie wieder, und glaubt, ihnen einen sinn zuordnen zu können. eine bedeutung sogar, einen zusammengang mitten in einem wachsenden und wuchernden chaos. einen anker setzen.

das ist lesen, das ist schreiben. es liegt eine gewisse unzulänglichkeit und not darin.

rechnen

heute mal dem zustand einer latenten überarbeitung auf den grund gegangen. kann doch eigentlich nicht sein, ich arbeite auf einer halben stelle und mache so nebenbei ein bißchen was freiberufliches. hier und da knubbelt es sich natürlich, dann mache ich auch schon mal bis abends. das heißt, eigentlich bis in die nacht. es wird spät mitunter, aber das war es doch schon immer. einmal im monat ist es absehbar, da habe ich eine woche, in der es ganz ohne pause durchgeht. und sporadisch wirft mir genau dann auch noch der stammkunde aus den staaten ohne vorwarnung einen fetten auftrag vor die füße. was soll ich da machen?

ich konzentriere mich also, überschlage die stunden einmal nicht nur grob: ich zähle sie. und komme auf viel in diesem monat. sicher keine vierzig in der woche, deutlich mehr. (mehr geld natürlich auch, jaja.)

damit hätte ich nicht gerechnet.

nichts geschaffen heute, nur unzufriedenheit und aggression. dabei ist so viel zu tun. bevor dann zu tun ist, was getan werden muß. es hilft doch nichts.

präsidial

diese seltsame „steigerung“:

  • trump?
  • trump hat doch keine chance
  • trump wird es doch wohl nicht
  • trump wird es doch!
  • (du liebe zeit)
  • trump wird es doch lernen
  • (mit der zeit, das haben doch alle)
  • trump könnte doch auch seines amtes enthoben
  • (irgendwie)
  • vielleicht gibt trump ja einfach auf
  • (am ende?)

das alles getragen von einer seltsamen hoffnung. wenn das so einfach wäre.

nein, ist es nicht!

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