noch nie habe ich im erdgeschoss gewohnt und es gut gefunden. außer bei meinen großeltern vielleicht, das halbe zechenhaus, wo man von der küche aus direkt in den garten gehen konnte. aber selbst da fand ich das zimmer oben, in dem ich schlafen durfte, wenn ich dort war, wesentlich besser und spannender. es hob mich weg von den anderen, da war ich für mich.
hier bin ich also jetzt im hochparterre, wie es so schön heißt. und es ist wunderbar. es ist auch lustig. wenn ich die terrassentür öffne stehe ich zirka achtzig zentimeter über dem boden, weil es gar keine terrasse gibt. wollte ich da raus, müsste ich springen und aufpassen, daß ich nicht im lavendel lande. unglaublich hell ist, besonders am nachmittag, wenn die sonne scheint. weil das gegenüberliegende gebäude eingeschossig ist. zwischen den gebäuden ist rasen, aber auch steine, ein weg, und viele töpfe mit pfanzen. etliche sind noch in plastikfolie gepackt, bis der winter vorbei ist. endgültig. es gibt katzen, kinder und fahrräder hier im hof, brennholz, gießkannen und sitzgelegenheiten. ein baum auch. der müll hat einen eigenen raum mit schicker holztür. die menschen sind sehr nett und unaufdringlich. alle. weiter hinten sind sicher noch richtige gärten. da gehe ich nicht hin, das scheint mir zu privat. ich bin ja nur zu gast.
das haus gegenüber ist ziemlich nah, aber das ist mir egal. die fenster haben einen soliden sichtschutz, und es liegen auch nur fünf wohnungen hier im hinterhof. glaube ich. das macht nicht viele menschen.
alles in allem, es ist seltsam. ganz anders wie ich es im allgemeinen gern zu haben glaube. hoch über allem, fern dem getriebe. das kann ich mir gerade gar nicht mehr vorstellen. gut, es wäre blöd, wenn hier kein licht wäre, nur mauern mit fenstern, die auf mich herabblicken. aber diese erdnähe!
es überrascht mich, sehr. daß das ein guter platz zum schreiben ist. ist es aber.