am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bis demnächst

seit ich aus der letzten schreibzeit an der stadtgrenze zurück bin, steht das boot hier sauber verpackt in meinem schlafzimmer. bislang habe ich es noch nicht richtig weggeräumt, also hoch oben ins regal verfrachtet. weil ich auf jeden fall noch einmal aufs wasser wollte in diesem jahr. gleich in der nächsten woche hatte ich es vor. was sage ich, keine drei tage später wollte ich zurück dorthin, noch die eine oder andere schlaufe paddelnd erkunden. da ist so noch so viel. meine lust auf berlin schwindet. (immer mehr und immer mehr.)

hat sich dann aber nicht ergeben, viel zu viel arbeit. oder das wetter war mir nicht gut genug. (kann das wahr sein?)

ich denke, jetzt werde ich es wohl wegpacken können. mein boot. oder müssen, denn so richtig warme bootsklamotten besitze ich (noch) nicht. das macht mich ein wenig traurig.

ich bin aber guter hoffnung auf einen neuen sommer, demnächst.

bonding (32)

ich bin dran, und da bleibe ich. und wie. bald ist die erste dreistellige seitenzahl erreicht, vermutlich nächste woche schon. aber die schreibzeiten verstückeln sich irgendwo zwischen diversen brotberufen, kurztrips ins benachbarte ausland (sachsen) und der privaten tangoverpflichtung, zwei mal die woche.

das ist unangenehm und erschöpfend.

andererseits sitze ich aktell an einer sehr schönen stelle im manuskipt. ein kapitel, von dem ich selbst im letzten jahr bei der ersten wiederlesung höchst angetan war. das eine kapitel im grunde, bei dem ich dann wußte, daß es sich lohnen würde. all die schreibstrapazen auf mich zu nehmen.

das macht spaß.

achtung, neukölln

so richtig angst hatte ich hier noch nie, ganz egal, was in den zeitungen steht. wir sind hier kein aufgegebener problemkiez. nein, auf gar keinen fall. es ist wie überall in den städten, nur vielsprachiger. man sieht sich um, besonders als frau. man passt eben auf. ich achte auf meine umgebung, das tue ich immer. und ich sehe sie, die geschäfte und cafés, die irgendwie unheimlich sind. die häßlichen, fetten autos davor, besonders in der nacht. und die männer, die dazugehören.

das ist alltag, ich gehe daran vorbei. und ich achte auf mich.

in letzter zeit ist mir allerdings ein bißchen viel schießerei auf offener straße. zuviel anspannung und angst überall. zuviel geld und gewalt, egal welcher herkunft. nur noch opfer und täter, in ständigem rollenwechsel. am ende dann tote.

aktuell ist es mir dann doch ein wenig unbehaglich hier. leider.

bonding (31)

so gut wie nichts geschrieben heute, statt dessen viel gedankenarbeit. mitten im arbeitsprozess an dem aktuellen manuskript klopft bereits der folgetext an, und das nicht zu unrecht. es gibt diverse personalüberschneidungen, was ohnehin längst feststeht. außerdem muß ich in der aktuellen arbeit meinen pfad vermehrt durch zeiten schlagen, die später wieder aufgegriffen und vertieft werden sollen. wenn alles gut geht.

anders gesagt: was ich jetzt festlege, muß ich später benutzen können. ich muß also dinge möglichst so entscheiden, daß sie mir dann nicht im weg sind. ohne zu wissen warum sie im weg sein könnten.

alles nicht so einfach.

bonding (30)

unzufrieden und zufrieden zu gleichen teilen. fiftyfifty, wie ich selbst. vor mir liegen deutlich abgezirkelt drei mehr oder weniger gut durchdachte kapitel. das ist überschaubar, das im grunde kaum noch schiefgehen. damit stünde dann in etwa die hälfte des romans. vielleicht ein wenig mehr, das wird sich zeigen.

anders hingegen das kapitel, an dem ich gerade arbeite. alles neu, was ein zufall ist. hat sich halt so ergeben. eine neue figur, die bislang nur als tote erwähnung fand. jetzt ist sie sehr lebendig. eine lebendige figur, die bislang allerdings ziemlich übel rüberkam. ich kann nicht sagen, daß sie aktuell land gewinnt oder gar sympathie. so weit ist es (noch) nicht

aber da ist substanz, das war wohl wichtig. das war ganz sicher wichtig, ich bin froh darum. doch das geht an die substanz. und der kontrast zwischen den beiden figuren, wiewohl genau so gewollt, vereint in einem kapitel. das ist hart. das ist kaum zu ertragen. alles unfertig jetzt, und so muß ich es lassen. einstweilen.

für heute bin ich erledigt, auch wenn das kapitel noch lange nicht erledigt sein wird.

schreibzeit (11)

den ganzen tag, von zehn heute morgen bis fast jetzt. dabei nur zirka fünf seiten überarbeitet und unzufrieden geblieben. aber die schreibzeit sitzt fest im sattel, ich kann gar nicht mehr anders. und unzufriedenheit ist normal, wie auch die euphorie. alles nur phasen.

alles normal, ich erkenne es wieder. so geht schreiben, so fühlt es sich an. in mir. auch wenn es lange her ist, daß ich an solch einem batzen saß. außerdem: den ganzen tag an intensiv einer schlechten zeit arbeiten, eine miese beziehung beschrieben, bedingt und verzerrt, aussichtslos. eine grundsituation von der ich weiß, daß sie noch ein paar jahre halten wird. oder bleiben zumindest. so habe ich es entscheiden. warum mache ich das? das macht schlechte stimmung am ende, da gibt es kein entrinnen.

alles nicht neu. nur anders, jedesmal.

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