am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ich, gabelsbergerin*

in der stadt unten gewesen, also in potsdam. das ist etwas anderes als die kleine stadt, in der sich meine unterkunft befindet. das war mir schon immer klar, aber neulich habe ich das sogar in einem podcast bestätigt gefunden. die kleine stadt hier ist etwas ganz eigenes.

in potsdam komme ich mir schnell vor wie in einem preußischen puppenhaus. alles ist so klein und dann auf einmal so riesig, dass man kaum darüber hinwegsehen kann. als wäre das alles ein einziger showroom. schwer zu verstehen mitunter, dass es sich um eine lebendige stadt handelt, in der auch wirklich menschen leben. dabei rede ich noch nicht einmal von den vielen schlössern und parks. und im grunde kenne ich auch nur das zentrum, zwischen bahnhof und holländischem viertel. (was sich für mich aber nie so richtig holländisch anfühlt. dafür war ich wohl zu oft in holland, das erste fremde land meines lebens.) das ist nicht viel, vermute ich.

wie ich vor drei jahren auf die kleine stadt gekommen bin? keine ahnung. es sollte ein ort sein, nicht weit entfernt von berlin, mit der s-bahn erreichbar. weil mir klar war, dass sich das schreiben über jahre ziehen könnte, falls ich mich dazu durchringen würde. also sommer, winter, alle wetter. die reise sollte in keinem fall zu aufwändig sein. dass ich immer an denselben ort fahren würde, das verstand sich von selbst. auch hier habe ich keine ahnung, warum. es ist einfach so. keine umstände, stattdessen wachsende vertrautheit. aber es hätte doch auch falkensee sein können oder buch oder was-weiß-ich.

hätte es wohl nicht, denn zum einen liegt das lcb nicht weit, quasi mehr so auf dem weg. ein wahnsinnsort, die hochburg der berliner literatur. und nicht nur der, da ist man doch gern in der nähe. zum anderen ist da der name: babelsberg. da denke ich nicht an film und fernsehen, auch nicht vergnügungsparks oder elitäre unis, in deren nähe ich mich nicht einmal vorsichtig gedacht hätte. ich denke daran, dass meine erste adresse im leben die gabelsberger straße in essen war. (nicht suchen, die gibt es nicht mehr. da steht jetzt die uni. im ernst!)

ein buchstabe nur. das ist es wohl, was mich geschüttelt hat. und das habe ich nun davon, ich muss mich entscheiden. nicht jetzt, aber irgendwann in den nächsten paar jahren. ob ich tatsächlich ganz hier herziehen will. oder doch (gleich) nach wien. in den osten also oder ins ausland, das ja aber für mich kein ausland ist.

da wird mir schwindelig.

* immer schon.

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