am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

mein punk

punk, so wie er heute aussieht. jenseits der sicherheitsnadeln und irokesen, das ist mein punk seit jeher. so kann anne clark eben heute sagen:

Alles wird zu viel. Es ist an der Zeit, dass wir alle still sind, … Dass wir einfach tief durchatmen, bevor wir irgendetwas sagen und machen.

und sie hat recht, mit allem. geht also hin und sehet den film. unbedingt!

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schwarz und rot

ach. bei den golden globes also alle frauen in schwarz. gut so!

und bei den oscars dann bitte alle männer in knapp geschnittener, rüschiger abendgarderobe. schön bunt, vorzugweise rot natürlich. so ein klein wenig provokation schmückt doch ungemein.

wie sie dann reden und reden und reden. die männer, darüber wer ihre hübschen kleidchen genäht hat.

das will ich sehen.

romantisierendes in den wochenblättern (108)

was für ein trauriges und ahnungsloses, beinah elendes stück satz, das der vielschichtigkeit und härte von armut, die sich niemals nur auf geld bezieht, völlig blind gegenübertritt:

… Menschen also, deren ganzer Lebensmut darauf baut, dass sie ihren Kindern zusehen können, wie sie etwas anderes lernen, entdecken, ausprobieren können als sie selbst, …

dabei ist der rest der kolumne mit dem knappen titel „Lernen“, die grundaussage und die daraus resultierenden forderungen, mehr als nur richtig und wichtig:

Wo aber Armut sich vererbt wie Privilegien, ist das Leben der einen so wenig Ausdruck eigener Leistungen oder Verdienste wie das der anderen.

An der sozialen Durchlässigkeit einer demokratischen Gesellschaft hängt ihre ökonomische wie politische Existenz.

das ist so zu treffend und wahr, auch das elend darin. das unverstandene. das ist schade.

gender-kriege?

Klingt wie Satire. Ist aber ernst.

endlich dazu gekommen, diesen quasi uralten artikel im zeitmagazin zu lesen. sogar auf papier, obwohl er natürlich längstens online verfügbar ist. nicht einfach, finde ich, über den fetten fehler gleich in der ersten zeile hinwegzulesen. seit wann ist die weserstraße in kreuzberg? aber gut, für die meisten ist das nebensächlich. nur ich laufe zu häufig daran vorbei.

der rest des artikels ist stimmig und falsch, verständlich, korrekt und knapp daneben, vor allem aber provokant. also eigentlich ganz gut. andererseits natürlich so gar nicht.

by the way. you may call me ANN. ANN ENGL. klingt doch gut. :)

gruseliges in den online-gazetten (107)

Mit Ex-Geliebten ist das bei Lesben so eine Sache. Gefühlte hundert Prozent des Freundeskreises bestehen aus ihnen.

wie wahr, wie wahr, was da im ZEITmagazin steht. und mir derart gruselig, daß ich mich damals, mitte der 80er muß das gewesen sein, nach ein paar monaten ruhrpottszenezugehörigkeit, höchstens zwei jahre waren das, konsequent aus diesem business zurückgezogen habe. streit und verachtung habe ich dort gelernt, in ganz neuen abmessungen, und es ist nicht so, daß ich davon nicht schon vorher wußte. machtspiele, bis zur körperlichen gewaltanwendnung, auch in meiner gegenwart, seelenraub und angst. inzucht habe ich das genannt, nicht lieben, nicht einmal lust.

wenig später längjährig verliebt, im ausland, in england, also weit außerhalb des eigenen dunstkreises. das war meine rettung, in fast noch jungen jahren. danach vorwiegend verkannt oder verachtete, ob meiner unlust, mich in diesen gefilden noch einmal umzusehen oder gar nachhaltig zu verwurzeln. mein urteil steht, verdammt. was mein umfeld angeht, so bevorzuge ich es heterogen und weltoffen.

die konsequenz: ich bin allein, und ich bleibe so. es sei denn jemand fände meine seele. zufrieden bin ich auch so.

frohlocken aufgrund der wochenblätter (106)

Es gehe eine große Glaubenskraft von Eheleuten aus, die zehn Kinder in die Welt setzten, sagte der Kardinal.

totlachen möchte ich mich über die ansichten des greisen kölner kardinals, der womöglich tatsächlich zu glauben scheint, kinder ließen sich durch glaubenskraft zeugen. wer weiß? spotten möchte ich und ein kleines teuflisches frohlocken durchs netz schicken. engl, die ich bin.

wenn es nicht so traurig wäre und ich nicht im grunde entsetzt.

ich denke an heartcore in diesem moment, den fernen freund, den schwulen türken, dessen herz so weit ist, daß es die größte kathedrale sprengt. der so jung ist und so klar und weise, daß es mich, 30 jahre älter, immer wieder in die knie zwingt. wie er mich zum abschied auf die stirn küßte, als wir uns das erste mal trafen. wie ich dann fassungslos neben meiner wohnungstür stand, unmittelbar danach, minutenlang vermutlich. weil mir so etwas nahes, intensives und zugleich leichtes in meinem leben noch nie jemand getan hatte.

es gibt momente, die klingen, die heilig sind.

es gibt menschen, die heil sind. ganz von allein.

und andere, die glauben, heilig zu sein.

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