WZ vom 22.7.2002:
Jeder vierte Student bricht Uni-Studium ab
. . . Allein bei den Sozialwissenschaften gäben 42 Prozent der Studenten vorzeitig auf. … weit gehende Orientierungslosigkeit bei diesen Fächern (= Geisteswissen-schaften) . … Bulmahn (SPD) findet die Zahlen ”alarmierend”. … ”Die viel zu hohe Abbrecherquote bedeutet eine Verschwendung der Lebenszeit von Studenten und eine Vergeudung der Ressourcen an den Hochschulen.” . . .
nun gut! über die vergeudung von hochschulressourcen mag man streiten können. das sei dahingestellt. das hängt ab von der sichtweise, von gestellten ansprüchen und von erwartungen und absichten. von der eigenen postition eben.
aber ‚verschwendete lebenszeit‘ gibt es einfach nicht, gnädige frau, das schlicht und einfach erfunden. erstunken und erlogen! auch wenn es passen mag, aus der jeweiligen position heraus, ein durchaus gelungener baustein ist, derzeit ganz besonders. natürlich!
aber nein! es gibt keine verschwendete lebenszeit! definitiv!
wie weit soll das auch gehen? ein jahr vielleicht für ein kind gesorgt = 1 jahr verschwendet? bei drei kindern = 3 jahre? oder 9? oder 18? zwei jahre arbeitslos = 2 jahre verschwendet? drei jahre sind es bei mir, damals, kein einziges verschwendet! fünf jahre an einem buch geschrieben, das nicht veröffentlich werden wird = 5 jahre verschwendet? aber sicher! oder es wird veröffentlicht, aber es bringt natürlich nichts, denn es ist ein lyrikband. auflage dreihundert, immerhin, aber nur ca. 63 stück werden überhaupt verkauft. verschwendet! weil nicht produktiv, nicht leistungsorientiert und gut durchstrukturiert, wie die studiengänge mit geringer abbrecherquote. medizin zum beispiel, die wissenschaft von den menschlichen einzelteilen. also? behindert geboren = alles verschwendet? von anfang an? die ganze lebenszeit?
wo bleiben da die menschen!?
bulmahn, wer ist eigentlich bulmahn?