am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schnell mal eben ein mc-regal gebaut, nachdem ich den ganzen plastikkram bei der räumaktion letztens weggeschafft habe. seit über zwei wochen steht da das holz, sogar die werkbank hab ich längst aus dem keller hochgeholt. sieben bretter zusammenpappen, haken dran und aufhängen. ist doch eigentlich kein thema. das werkzeug sammelt sich also auf dem küchentisch, zollstock, bleistift, winkel, säge. es riecht nach harz schon nach dem ersten schnitt. ich denke daran, wer mir beigebracht hat, die säge anzusetzen. mein vater, der mich als kind schon so fremdartige vokabeln wie ‚anreißen‘ für anzeichnen, ’schneiden‘ für sägen und ’stechen‘ für soetwas wie ausstemmen von holz eingeführt hat. immer, wenn ich irgendetwas in der richtung tue, dann ist er hier. aber heute war es sogar sein blick, sein geruch und sein stolz auf mich.

dann fällt mir ein, daß ja der 12. ist, heute, sein geburtstag. er wäre jetzt also 73. und ich bin so traurig, daß es schon wieder glück bedeutet. über ein gelungenes leben. so eigenartig das klingen mag, vor allem für die, die die geschichte kennen. oder zu kennen glauben. denn letztendlich, wer kann das schon? außer er selbst, vielleicht.

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