am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

bloggereien (3)

eigentlich ist es gar keine bloggerei, eher eine chaterei, ein forumsgedudel. es ist auch schon ein paar jahre her, zu modemszeiten, mit einem alten 386er begangen. also wirklich schon eine ziemliche weile.
die illusion, die offensichtlich jeden einmal erwischen muß, im netz, die vermeindliche verliebtheit, plötzlich, wie aus dem nichts. gefangen. das internet als segensbringer, als kontaktmedium, das mit leichtigkeit über hunderte von kilometern hinweg funktioniert. bis in die ferne, südlich gelegene stadt, die man im grunde noch nie leiden konnte. nun aber, was solls? da ist etwas, mit einem mal, auf das man nicht mehr zu hoffen gewagt hatte. alles scheint zu stimmen, bis ins letzte, es muß nur noch getan werden. doch das nur am rande, das ist eine andere geschichte. diese blase platzt immer, zum glück. mal mehr, mal weniger schmerzhaft. dannach hat das internet seine unschuld verloren, ein für allemal. dann kann es weitergehen, irgendwie.
ein element jedoch ist, daß solcherlei geschichten ‚öffentlich‘ verhandelt werden. daß einem zugesehen wird beim illusionieren, daß es menschen gibt, irgendwo, in wieder anderen städten, kilometerweit entfernt, die wiederum ihre eigenen illusionen fahren. ein netz eben, eine falle. so gabe es kommentare, strategisch gefahrene attacken und andere häßlichkeiten im zuge dieser, meiner persönlichen entblödung, in der es wirklich an nichts fehlte. nur an wahrhaftigkeit.
wie gesagt, irgendwann platzt der knoten und virtuelles gras wächst zum glück recht schnell. der vermeintliche liebeskontakte zerbrach, schneller als ich zu hoffen gewagt hatte, und die netzstrukturen suchten sich andere mittel und wege. andere ziele auch. allein die erfahrung blieb, ein kleines häufchen seufzen, ob der vertanen zeit. und das verständnis, versteht sich, für die absurditäten, die es im netz alle so gibt. (mich eingeschlossen.)
bis irgendwann, monate später, eine der randfiguren unvermittelt wieder auftauchte. längst vergessen und überhaupt kein thema mehr. noch nicht einmal von herausragender wichtigkeit in der aktiven zeit, da gab es weitaus verheerenderes. eine der rotzfressen eben, die offensichtlich überall etwas zu melden haben und über ihre eigenen sites wie diktatoren herrschen. scheinbar. was man sich so ausdenkt, wenn man keinen anhaltspunkt hat. nichts weiter als das netz, die falle. dann erreichten mich ein paar wenige worte per mail. zusammengenommen eine entschuldigung, wie sie klarer und schlichter nicht sein könnte. kein wort der erklärung über das eigene hinaus. keine aufrechnung, kein wühlen in strukturen oder längst vergangenen vorgängen. nur aufräumen. saubermachen.
ich bin ehrlich beeindruckt. trotzdem überlege ich drei tage, bevor ich, ohne erklärung, ohne aufrechnung, antworte.
wir kennen und achten uns heute noch, obwohl wir uns nur einmal begegnet sind. und es wird besser und besser mit der zeit.

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