manchmal finden sich die geschichten ja am wegrand, irgendwo im dreck vielleicht, mehr oder weniger zufällig. oft sind das die besten geschichten, auch wenn es meist recht kleine geschichten sind. oder zumindest geschichten, die zunächst klein und harmlos daherkommen. am ende entfalten sie häufig dennoch eine gewisse wucht.
nachgedacht hatte ich eigentlich nur über grammatik. darüber wie komplex doch der einsatz der verschiedenen zeitformen erfolgt. und wie wenig das oft mit den klassischen regeln der gegenwart, vergangenheit und vorvergangenheit zu tun hat. wichtiger ist ja in jedem fall die erzählhaltung, in jedem text gibt es immer auch den augenblick. das gedachte, wie ich es gerne nenne. das nicht gesagte, nicht geschriebene. also das, was ein mensch über das leben und die welt denkt und weiß. das weiß er schließlich auch, wenn er seine geschichten erzählt.
über diese strukturen dachte ich nach, über die vielen schichten der sprache. über die komplexheit des umgang damit, wie man an der einen ecke etwas zurechzieht und sich dann an der anderen ecke alles verändert hat. wie bei einem mobile. und dann lag da auf einmal eine kleine geschichte am rand der großen straße: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu großzuziehen.