am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

(bild)                        (bild)

 Le Cavalier de l’Apocalypse  Highlander

 ca. 1770 by Fragonard        ca. 2000 by von Hagens

(link)                        (link)

vor jahren bin ich eigens für einen tag nach paris, um dieses seltsame museum zu besuchen, das einen goldenen reiter präsentiert, bezeichnenderweise auch noch apokalyptisch. seitdem weiß ich, daß es mich nicht interessiert, solcherlei präsentationen zu betrachten. das ist keine kunst, keine ästhetik, auch kein horror. das ist respektlos, vielleicht, zu deutlich, auf jeden fall, zu nah am leben. jedoch ohne leben zu sein. nicht einmal ansatzweise. wie auch?

aber eines dürfte klar sein, dieser von hagens ist ein plagiator. und ein ziemlicher hampelmann in seinem ‚anliegen‘.

mehr zu Honoré Fragonard (1732-1799) (link)

alle türen schleifen??? von wegen, nicht eine! :-))) bin viel zu müde. es sind doch schließlich ferien, und ich brauche die wirklich. also vielleicht am freitag. oder am wochenende. oder montag, da ist karneval, das paßt doch.   aber die lampe, die ist fertig! (bild

die mundwinkel sind zerfetzt von diesen blöden löffeln die einem beim zahnarzt ununterbrochen ins maul geschoben werden. wieviel anläufe haben die eigentlich gestern gebraucht, um einen vernünftigen abdruck zustandezubringen? die zunge reibt sich wund an dem groben provisorium, um es zu glätten vielleicht, auf jeden fall automatisch. kann die betäubung eigentlich auf die lymphknoten schlagen? oder habe ich wieder die ganze nacht zugebissen?

und geknurrt vielleicht?

müde. morgen um acht zum zahnarzt.

es ist wie immer! jetzt könnte ich anfangen. zu organisieren, zu erledigen, meine arbeit zu machen. jetzt fällt es mir wieder ein, welche vorbereitungen dran sind, welche eiligen unannehmlichkeiten. jetzt, wo ich langsam runter kommen muß, damit ich schlafen kann. jetzt finden sich die dinge wieder, die mich den ganzen tag umschwirrt haben, ungreifbar, wie die worte, mitunter.

oder aber ein gedicht, es wenigstens versuchen, zwischen traum und wach, in der nacht eben, sein wie ein kind. nur – wie seh ich dann morgen im büro aus?

pah! als ob das was ändern würde… wenn die gedichte nicht geschrieben werden. dann schon eher umgekehrt.

der nacken zerrt, im kopf brizzelt es immer noch, die vergangenen fast schmerzfreien vier wochen sind eindeutig vorbei. schade eigentlich, da könnte ich mich dran gewöhnen, mich langsam in richtung lebendigkeit zu bewegen.

else buschheuer gelesen, das newyorktagebuch 2001. eigenartig, wie man wohlwissend auf den 11.9. wartet, und dann ganz schnell in der eigenen sensationsgeierei verreckt. nix weiß man, gar nix. aber es ist auch keine sensation, definitiv, das trauma ist ein alltagsspiel. damals anthrax und afghanistan und bin laden, jetzt pocken und irak und saddam hussein. was macht das schon. das geht wohl immer so weiter…

dann fliegender wechsel zu rainald goetz, rave, das war das billigste, was ich gebraucht kriegen konnte. mal goetz lesen, den hektiker. nicht meine welt, die partywelt. weiß auch nicht, ob das meinem derzeitigen hirn wirklich gut tut. aber gefällt, irgendwie.

zur entlastung liegt da noch günter grass, im krebsgang, muß vielleicht auch mal sein. wer weiß?

ich nicht!

bücher über bücher, in mir, und um mich herum. immer wieder die alten geschichten, wiederholungen, wie schichten, übereinandergestrickt. schutzschichten. irgendwann sind sie dennoch erledigt, vorbei und vergessen. dann hilft vielleicht nichts mehr. und was dann?

(prilblume) <- DAS

ist eine original unverwüstliche prilblume aus den 70ern, was beweist, daß es knapp 30 jahre braucht, bis die dinger endlich von allein abfallen.

zeit für transformationen. und krankheiten. oder beides zugleich am besten.

am mittwoch noch fröhlich geputzt und gewienert, und gestern dann völlig versumpft, trotz strahlendem wetter. migräne bin ich ja gewöhnt, aber sowas. den ganzen tag niedergedrückt, das ist nichts neues, da kommt eben der entsprechende abend hinten dran, der üblicherweise nicht wirklich nett wird. das ist ja klar. dumm, daß ich noch arbeiten mußte. dumm, daß ich mich zu spät entschieden habe, auf pharmazeutische gifte zurückzugreifen. dumm, daß ich dann im unterricht saß und im grunde nur mit der übelkeit kämpfte, statt zu unterrichten. prima, daß ich so eine spitzengruppe habe, die auch ohne mich weitermacht. die haben vermutlich nicht einmal was gemerkt. dumm, das anschließende kotzenwollen, aber nicht können. dumm, der plötzliche durchfall statt dessen. oberdumm, die fahrt nach hause, hab selten das helmaufsetzen so gehaßt. vor mir fast ein unfall, auch das noch. dumm, dumm, dumm, das alles.

zu hause bin ich nur noch ins bett gefallen. angezogen, mit ungeputzten zähnen, keine kraft mehr für nix. kein atem, kein leben, nur noch schmerz. und immer wieder übelkeit. hin und wieder zum klo gekrochen. im dunkeln natürlich, bloß kein licht. heulen und jammern, um hilfe flehen, aber selbst die katze kam diesmal nicht entsetzt angejault. nach zwei höllenstunden noch einmal die pharmazie. dann weggedöst, zwischen wachen und schlaf.

listen gesehen, schriftstücke gelesen und umsortiert. gesichter hier und da. kann ich alles auch morgen noch nachlesen. keine kraft mehr, nicht einmal den schuldigen zu suchen, ist mir noch eingefallen. suchen und suchen und nicht finden, das tu ich doch sonst immer. endlos. ein kommen und gehen, zwischen traum und wort. und eßbares natürlich, der ganze kühlschrank, wo mir immer noch schlecht ist. warum nur, warum. nur nicht bewegen. die augen zu. und träumen. und sehen. wie sich alles dreht, tief im körper, ein universum, ich weiß. ich liebe das. wenn der schmerz nicht wäre, die übelkeit, die angst. der starre nacken immerzu. gezwungen sein in dieses, was auch immer. als kind ging es ohne das, da war traum = leben. alles sichtbar, mit geschlossenen augen. und beweglich. ich erinnere mich genau.

am morgen frag ich einen entfernten verwandten ganz leise, heimlich, ob ich nicht bin wie meine mutter. ich liebe deinen humor, sagt er. ebenso leise. und vertraut. und ohne daß es als antwort gemeint wäre. ich bin gemeint. nur ich. dann bin ich wach. und melde mich krank.

transformationskrankheiten, stellt G heute abend am telefon freudig fest. rotzt und röchelt selber dabei.

halleluja.

könnte aber ebensogut sein, daß ich diesen einen kasten vielleicht gar nicht angebracht habe… möglich zumindest.

wie alt bin ich nochmal???

ach so! darüber hinaus mußte ich feststellen, daß einer meiner blumenkästen sich verabschiedet hat. keine ahnung, wie das passiert ist. oder wann. eigentlich gibt es keine andere möglichkeit, als daß er den abgang über die dachrinne in richtung bürgersteig gemacht hat. aber es hat mich keiner deshalb angemacht. von wegen auto beschädigt, tomaten auf den schädel gekriegt, ichhoffesiehabeneinehaftpflichtversicherung. einfach gar nix, dabei ist dürfte das ziemlich eindeutig auf mich zurückzuführen sein. ich hab aber auch nichts finden können, keine zeichen, keine spuren. heute nicht und auch die ganze zeit nicht. seltsam.

trotzdem sollte ich die dinger vielleicht mal richtig festschrauben.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner