mitunter schnauzt mich der eine kollege ja ziemlich satt an, meistens wenn ich etwas nicht verstehe, was er mir viel zu rasant schnell mal eben zeigt. er hört auch nicht zu, wenn ich ihm darzulegen versuche, was meine anforderungen zur bewältigung meiner arbeit sind. statt dessen wirft er mir vor, ich würde mich gegen irgend etwas sperren. an einem punkt, an dem ich nach lösungen suche, jetzt schon seit wochen. nur eben keine finde. das ist ein klein wenig absurd.
wenn ich dann auch noch fragen stelle, die weit vor dem liegen, was er mir gerade erklärt zu haben glaubt. grundlagenfragen quasi, die – leider – das meiste wieder in frage stellen, was er mir gerade dargelegt hat. zumindest mein verständnis von dem. dann dreht er durch und wirft den kopf auf den tisch. theatralisch, wie eine comicfigur.
manchmal fragt auch er mich etwas, ohne über seinen bildschirm hinauszusehen, halblaut und ohne erkennbaren satzbau oder konkrete erwähnung von subjekt und objekt. wenn ich dann nicht schnell genug errate, worüber er eigentlich spricht, nämlich das, was auf seinem bildschirm passiert. wie soll ich das wissen? dann wird er auch gleich blöd und meckert, wie lange das denn bei mir alles so dauert. neulich erst mit einer derart massiven wildheit, dass ich kurz mal tief einatmen und locker zurückschnauzen musste. um ihn in die schranken des nicht fest fixierten, sondern durchaus frei schwingenden, aber dennoch guten benehmens zu weisen.
dabei ist er eigentlich ganz nett. kennt sich mit werkzeug aus, wie ich. kommt zu mir rüber und bastelt mir das git-desaster wieder zurecht, die ich wieder mal ahnunglos angerichtet habe. und witzig kann er auch, meistens jedenfalls. bissig und böse, so wie ich auch.
ich verstehe das nicht.
nach dem ersten erschrecken allerdings stelle ich fest, dass mir das alles überraschend wenig ausmacht. für solche kindereien bin ich zu alt. immer öfter frage ich mich allerdings, ob er mit seinem nachwuchs auch so ist. das wäre übel. und ich bezweifle, dass er das weiß.