am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

 schon wieder so ein müder tag an dem nix passiert, obwohl es so viel zu tun gäbe. vielleicht ist das wegen dem herbst, meine allerliebste jahreszeit, in der ich eigentlich nur verkriechen will und winterschlaf halten. es wird noch schlimmer normalerweise, je dunkler es wird. ab januar geht’s dann wieder schlagartig, dann red ich ununterbrochen nur noch von frühling. aber bis dahin ist es wohl noch ne weile.

wenigstens die kopfschmerzen sind jetzt weg.

morgen dann ein langer tag. erst ins büro, anschließend fast nahtlos den vhs-kursauftakt. das wird nett, hoffe ich, aber es ist doch immer irgendwie zuviel am stück.

und MEMORY? tja, irgendwann dann mal. zwingen geht derzeit nicht im geringsten.

heute gut zwei stunden kawasaki gefahren. eine 16 jahre alte, vierzylindrige mit kardanantrieb. keine schönheit, ein eigenartiges helles blau und dieser zeitgemäß viereckige scheinwerfer. 80er halt. viele macken und leicht angerostet hier und da, aber das ist ja nichts neues. schwerer als die yamaha und dementsprechend erst einmal deutlich träger, ein leichtes mißverhältnis zu meinem körpergewicht. das läßt sich sicher in den griff kriegen. insgesamt ein ziemlich sanftes gefährt, ein heller säuselnder ton beim beschleunigen und das ungewohnte leise klacken hinten, wenn die welle anzieht. das ist nicht mein traummotorrad, aber das habe ich ja auch nicht wirklich. ich will fahren, es soll vorwärts gehen. alles in allem paßt es richtig gut zu mir, glaube ich. zieht kräftig, mit ihren 27 ps, läßt sich aber wohl noch auf 50 zurückrüsten. mal sehen. ich find ja 120 auf der autobahn schon so gut wie unerträglich. aber wer weiß. wenn ich endlich mal diese wucherversicherung wechsel, dann kommt das trotz allem sogar billiger als bisher.

gestern übrigens im kino. ‚sprich mit ihr‘ ist richtig schön. ein bißchen eigenartig vielleicht, ein männerfilm irgendwie, wenn auch ganz anders, als das möglicherweise klingen mag. und komisch dazu. alles das, was ich noch lernen muß, lernen will, unbedingt. aber was? tiefe mit humor zu verbinden? möglich. etwas in der richtung auf jeden fall.

ein tag MEMORY und schon bin ich völlig fertig. hatte ich gestern noch behauptet, daß es irgendwie alle ganz leicht ist, zu leicht womöglich. immer denke ich dann auch, daß ich betrüge, vielleicht total am text vorbeirutsche. heute muß ich das revidieren, so müde bin ich schon den ganzen tag. es wird schon irgendwie was dran gewesen sein. hab gleich am morgen alle termine sausen lassen und nur dumm rumgehockt. miese stimmung natürlich, wenn es einfach nicht geht, wie ich will.

viel mehr wird das wohl heute auch nicht mehr …

S im büro versucht mit ihrem wirtschaftsdiplom irgendwo fuß zu fassen. sie erzählt seltsame dinge. tips und tricks aus dem wahren arbeitsleben. man soll sich zum beispiel nicht zuerst da bewerben, wo man wirklich hin will. erst ist bewerbungsgespäche üben angesagt, und das macht man am besten bei firmen, die einen sowieso nicht interessieren. außerdem muß sie durch diese grauenhaften assessment-center. da gibt es tatsächlich dieses seenotspiel, das ich von 25 jahren schon in der schule gemacht habe. wie man sich in einer 10köpfigen gruppe innerhalb von 15 minuten auf eine reihenfolge der überbelebenswichtigsten dinge einigt, die mitzunehmen sind. überleben! das würgt mich schon im ansatz. am ende gibt es dann die lösung, und alle dürfen sich wundern und grämen, daß der rasierspiegel und das dieselöl angeblich wichtiger sein sollen, als das wasser. ist natürlich von militärs aufgestellt worden, diese lebensrettend richtige reihenfolge. kein wunder. alles hirarchie, das bauen auf regeln und gesetze. aber keine intuition, nur das nicht, keine angst und auch sonst keine störende gefühle.

was, wenn all das nicht existiert, die regeln und verhaltensmuster, wenn alles lüge ist. wenn es einfach keine aufzeichnungen gibt, keine nachrichten, keine hinweise auf die eigene notlage. was, wenn es niemanden kümmert, wenn es egal ist. überhaupt, was, wenn die regeln sich ändern, jeden tag, wenn es mit einem mal absicht ist, wenn es keine rettung geben soll.

dann erst fängt das überleben an.

19.30h

ich habe unterlagen zusammengesucht und sortiert, sortiert, sortiert. dann die fotos rausgeschickt und die neue kolumne, bald dann auch hier im spielraum. versprochen! und schließlich MEMORY, ein paar seiten sogar. war wieder mal ganz einfach, irgendwie, was mache ich mich eigentlich immerzu derart verrückt damit?! der abschnitt war aber ohnehin fast fertig, schon lange. heute abend dann weiter, hoffe ich. und morgen. auch ein ziemlich leichter teil. es ist nicht mehr viel. das erschreckt mich irgendwie.

außerdem hab ich über meinem stimmzettel gebrütet. gar nicht so einfach, aber es wird zeit. ich bin und bleibe aber ratlos. zudem hat I mir gestern noch die situation klargemacht. es ginge darum, das schlimmste zu verhindern, meint er. das meinen so viele. aber ich weiß nicht. geht es immer nur darum?

24h

noch ein bißchen an MEMORY gesessen, nebenan, mit dem laptop. internetsicher sozusagen. damals, mit dem alten gerät hab ich auch immer da gehockt. eigenartig.

müde natürlich, aber noch lange nicht fertig. (wasn wortspiel ;-)

 und ich weiß immer noch nicht, wo ich meine dämlichen kreuzchen machen soll. aber ich mach sie irgendwo, das steht fest. gleich morgen.

alles irgendwie blöd heute abend. ich verärgere die leute, mal wieder, ohne es zu wollen oder auch nur zu merken. wie auch!? als erstes O gemailt, heute nachmittag und völlig übers ziel hinaus geschossen. war ich wütend, oder was? möglicherweise.

ganz sicher sogar. aber warum? auf wen? hab ich ihr tatsächlich geschrieben, daß ich mich früh an existenzangst gewöhnt habe – glücklicherweise! – an soetwas wie todesangst. das hab ich doch vermutlich gemeint. glücklicherweise??? hab ich das gesagt??? ja, ich habe. aber was hab ich gemeint?

eine halbe stunde später sehe ich auf arte einen dokufetzen über einen jungen ami, der jetzt nach westpoint geht um den terror zu bekämpfen. seine mutter hat seinerzeit gegen den vietnamkrieg protestiert. sie ist nicht einverstanden, aber sie läßt ihn machen. er ist ein schmaler, kleiner junge, kommt kaum mit seinem seesack zurande. von allen seiten wird er angebrüllt, mitten ins gesicht. das soll was mit respekt zu tun haben, denke ich. ‚for all americans‘ muß er immerzu zurückbrüllen, und unzählige ‚sirs‘ und ‚madams‘ an jeder ecke. respekt eben.

dann erklärt einer der ausbilder, plötzlich ganz ruhig, warum er alle rekruten so behandelt. und es macht sinn, ich verstehe es sofort. es gehört dazu, es ist programm! es geht darum streß aufzubauen, permanente panik zu erzeugen. natürlich, was sonst, nichts anderes als das. glasklar! das gebrüll ist eine vorbereitung auf den krieg. die angst, die panik, die vernichtung ist damit beständig gegenwärtig. ein notwendiger grundzustand.

ich kenne das, ich weiß genau, und ich glaub es kaum. seit jahren versuche ich es zu fassen. MEMORY. und dann schreibe ich ‚glücklicherweise‘, heute, leuchtfertig und unachtsam. respektlos. mit einer unart von stolz sogar, als wäre es eine auszeichnung. als würde mich das retten. was für ein schwachsinn.

bin ich im krieg? immer noch? allzeit bereit???

offensichtlich!

sorry O!

und der ganze mist hat mich auch noch von MEMORY abgehalten. heute zumindest. dabei hab ich dringend was zu übertragen, um weiterzukommen.

andererseits: wer weiß wofürs gut ist!? würde G vermutlich sagen.

innen ist anders als außen. ich kreise um mich selbst dieser tage, und nichts findet sich zusammen. aber das macht nichts. die medienwelt dagegen ergeht sich in tragik heute, natürlich, was auch sonst. retrospektiv, eine ständige wiederholungsschleife, immer wieder diese bilder. schon damals wie ein filmspektakel, und im grunde fiktiv geblieben. auch das ist ein kreisen, permanente ausweglosigkeit. vielleicht wirklich eine art von krieg. die nerven. ich frage mich, was sich wohl geändert hat in diesem einen jahr. wo doch permanent davon geredet wird, daß dieser tag alles verändert hat. aber ich sehe nichts. nicht wirklich.

MEMORY?

morgen gibt es angeblich wieder schönstes wetter. das heißt entspannung und nach dem büro kaffee im emilia. texte mitnehmen, augen und ohren offen. inwendig gleichzeitig ganz bei mir. eine vorstellung, mehr nicht. mal sehen, wie es gelingt.

müde heute. ich suche nach informationen darüber, wie ich meine berufliche zukunft gestalten kann. außerdem sammel ich material für bewerbungen, erstmal hier in wuppertal, und ich hoffe auf gute ideen, bessere ideen in absehbarer zeit.

über allem das wort: FREI!

morgen zur bank und danach ins büro. oder aber umgekehrt, wer weiß?

phantastisches wetter übrigens, allerbester spätsommer. ich hoffe auf morgen! nochmal, noch ein bißchen, bitte…

12.30h

immer noch macht sich die arbeit leicht, die am text zumindest. inwendig nur rumort es bis ins letzte. ist vermutlich gut so.

heute morgen überraschenderweise schrott entdeckt. seitenweise geschwätz und gelaber, reiner rechtfertigungsquark. hätte ich gar nicht mit gerechnet, hab einfach nicht mehr dran gedacht, nach all der zeit. inzwischen kommt es mir doch irgendwie bekannt vor, ist mir sogar ein wenig vertraut. aber es ist trotzdem blödsinn.

kürzen ist angesagt.

21h

rasanter tempowechsel. heute von einer schnellen, konsequenten überarbeitung, seitenweise, zum umarbeiten gekommen. das bremst, das ist schwer, eigentlich kaum auszuhalten. diese plötzliche langsamkeit. geduld. aber auch das gehört dazu, zum kürzen ganz besonders. eine neufindung ist angesagt. was weg ist, das ist weg. und was kommt nun? so recht weiß ich es noch nicht, keine zeit heute. nicht die richtige vielleicht. besser gesagt, keine konzentration, speziell auf diesem gebiet. nur starren ins nichts.

nein, so ein quatsch! nix ist mit starren, alles völlig in ordnung so. ich bleibe einfach dran. fertig. mehr braucht es nicht.

gestern ein einziger schmerz. der ganze tag war angefüllt mit  druck und anstrengung und angst. der blöde hirnkasten voll mit dummem geschwätz, immer nur im kreis. unerträglich. dazu die beständige unsinnigkeit. wozu noch schreiben, denken, leben? erst nach drei eingeschlafen, und morgens dann schön pünktlich ins büro. eigenartige selbstverständlichkeit. und immer noch angst, irgendwie. was will ich da?

trotzdem geht es weiter mit MEMORY. ein dicker batzen ist geschafft und eben ausgedruckt. was jetzt ansteht sieht leichter aus, auf den ersten blick. aber was heißt das schon. nicht viel, fürchte ich. immer ist alles anders als ich es erwarte. zumindest im schreiben. und besonders bei MEMORY.

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