am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

heute mit dem unicafé nicht den besten ort fürs arbeiten erwischt, aber ich wollte mal wieder aus dem wok essen. lecker. ansonsten frust und zuviele leute. leute, die mich einfach nicht sehen. und leute, die mich natürlich sehen, direkt auf mich zustürzen müssen. irgendwie wird man als schriftstellerin eigenartig, nicht unbedingt gesellschaftstauglich. laß mich in ruhe, hab ich dem einen gesagt, ich bin wirklich beschäftigt. keine ahnung, wie das angekommen sein mag.

sorry dear!

was wollte er eigentlich wissen? ob ich immer noch nicht die schnauze voll hab vom lesen, glaub ich. na, vom lesen zumindest nicht…

ein schöner tag heute. warm, beinah heiß, strahlend blauer himmel, die ganze zeit, und hohe weiße wolken. stundenlang hab ich im café gesessen und MEMORY korrigiert. ein gutes gefühl, trotz schwere und notwendiger klarheit. etwas, was sich so recht immer noch nicht wirklich einstellen will, aber was solls. ich kann es nicht ändern, nicht willentlich. ich kann mich nur einfach immer weiter durch den text bewegen. ganz langsam, aber stetig. vorwärts. und irgendwie geht es, ich weiß auch nicht wie. es geht eben.

obwohl noch viele fragen offen sind. zuallererst wohl die nach dem abschluß, dem ende. das große finale. nein, dazu wird es wohl eher nicht kommen. aber sonst habe ich wirklich keine ahnung, immer noch nicht, wo es sich hinbewegen soll. oder aber wird, ganz von allein. ich weiß es einfach nicht, ich finde keine lösung, dabei sind es nur noch dreißig seiten. nur? naja, auch das ist relativ. wenn ich da zurückblicke auf die letzten vier, fünf jahre …

21h

kurz nach mittag ein paar stunden an MEMORY gesessen. es scheint verblüffend einfach. noch eine kleine umstellung gemacht, aber sonst… reibungslos sieben seiten durchgegangen und ausgedruckt, um eine genauere übersicht für den nächsten arbeitsgang zu haben. dabei ein bißchen was gestrichen, gekürzt, ein wenig den rhythmus gefeilt, aber im großen und ganzen keine schwierigen entscheidungen. nicht im geringsten. aber irgendetwas stimmt dennoch nicht. das kann nicht sein, daß es so einfach ist. das ist unmöglich. oder ich habe tatsächlich die schnauze voll von dieser geschichte. gestrichen voll, und zwar entgültig.

körperlich bin ich fix und fertig. nicht erst seit heute, die ganze letzte woche war grauenhaft. sonntag schon kopfschmerzen, montag in köln, und dienstag schon wieder diese geballte faust im nacken, schlafen unter schmerzen. da bleibt nur erschöpfung für den tag, und irgendwie für die ganze woche.

wird zeit, daß ich wieder ins büro komme, gell!? das ist ja nicht auszuhalten, so ein urlaub.

vielleicht hat es aber doch mit MEMORY zu tun. irgendwie. es könnte sich der schwerpunkt verlagert haben. vielleicht ist die anstrengung nicht mehr im kopf, sondern näher gerückt, körperlich geworden. immerhin schreibe ich gerade über den körperlichen aspekt nichtphysischer gewalt. wo die Mutter und das Kind aufhören zu existieren, da beginnt der körper zu sprechen. mitten im schweigen.

aber die zeit ist vorbei. und die aufgabe: verschmelzung und transformation? wort für wort?

du liebe zeit!

21h

ziemlich dunkel draußen, tiefhängende wolken.

MEMORY ist aktiv, in jeglicher hinsicht. eben ein paar seiten umgestellt und auf die art mal eben zwei neue kapitel gemacht. viel ist ja strukturell nicht mehr drin, aber das mußte einfach sein. morgen dann an den teil, vor dem ich schon seit monaten angst habe. die Mutter und das Kind in einem kapitel. ich war doch tatsächlich eine weile der meinung, daß es wenigstens 20 seiten sind. von wegen, es waren nur 9, und die sind jetzt in drei teile gebrochen. immerhin ist der nächste teil knapp 7 seiten, und ich weiß ja, was ich mitunter daraus mache. immer mehr und immer mehr, bis ich dann endlich wieder ans kürzen denke. erst, wenn es wirklich bitter nötig ist. was also am ende dabei rauskommt, das steht bisweilen in den sternen.

andererseits ist es ein teil, den ich schon mal gelesen habe, da sollte zumindest der rhythmus stimmen, will ich hoffen.

wir werden sehen …

heute die ersten lebkuchen und spekulatius im supermarkt, ich fasse es nicht!!!

kein kino bis jetzt, statt dessen MEMORY, mit einem mal. SCHREIBEN! ARBEITEN! aus einem erdrückenden, müden tag heraus, irgendwo zwischen mißmut und selbstzweifel angesiedelt, dann plötzlich doch ein fetzen konzentration. ein bißchen mehr als zwei seiten nur, in weniger als zwei stunden.

eigenartig. es ging um arbeit, um meine büroexistenz, wo ich doch immer noch urlaub habe. beinah bin ich ins komische gerutscht. nicht wirklich, aber ins groteske vielleicht, wenn auch reichlich bitter. entsprechend präsentiert wäre es vielleicht sogar was für den nächsten poetry-slam, hab ich die ganze zeit gedacht. aber jetzt weiß ich nicht mehr so recht. vielleicht besser nicht. das ist schließlich von der tagesform abhängig.

das textstückchen ist fertig, ausgedruckt und abgeheftet. es ist nicht schön, aber gut so. richtig. vermutlich. und der nächste brocken wartet bereits, ist ein wesentlich wichtigeres kapitel. da bin ich ja mal gespannt, wie lange das jetzt wieder dauert. (9 seiten!)

verrückt ist, daß es funktioniert. das ARBEITEN! das SCHREIBEN! es muß nur getan werden. derzeit bin ich konfus und nicht verbunden mit dem material. aber es geht dennoch, wenn ich mich daransetze, es gibt kein problem, nicht das geringste. konzentration ist mal schwer und mal leicht, mal ist freude da, mal nicht. das ist immer so, darüber zu lamentieren ist müßig, im grunde, völlig überflüssig. wenn ich aber sitze und lese, vor mich hinspreche, schließlich schreibe = ändern, ergänzen, ausweiten und abschließend auswählen, gewichten, bewerten auch. natürlich. dann ist alles da, überblick, offenheit und all die anderen fähigkeiten. rhythmus und melodie. und der zugriff auf die erfahrung. die von gestern vielleicht. (”Da draußen ist Krieg!” wer hat das gesagt, in den letzten tagen, wo habe ich das gehört?) oder aber die erfahrung, erinnerung, die jahre, jahrzehnte zurückliegt. es ist alles da.

MEMORY eben, mehr als alles andere, ein zustand, eine tätigkeit. ein gewinn. letztendlich.

ein streßtag heute!!! unvermittelt den putzjob verloren und damit die eiserne reserve für die nächste woche. was nun??? andererseits, was solls!? ist ja nur geld. ich sollte mal wieder ein paar honorare eintreiben, da ist ja durchaus noch was offen. vermutlich nicht viel, aber immerhin. besser als nix!

im schreiben bewegt sich immer noch nichts. was soll ich dazu sagen? es ist wie es ist. die liebe? schön wärs! nein, es ist anders. ich arbeite die anstehenden dinge ab, und es sind seltsame angelegenheiten die da anstehen. was ich da sehe gefällt mir nicht immer, nicht im geringsten mitunter, aber was soll ich tun. der weg ist eng, immer noch, und ich bin so gut wie blind. und taub. irgendwie abwesend. nach wie vor.

halleluja! das klingt ja gnadenlos!!!

morgen hab ich nochmal ganz und gar frei, bis in die letzte haarspitze sozusagen. da kommt freude auf. und hoffnung natürlich. vielleicht finde ich wenigstens endlich mal den weg ins kino: ‚Sprich mit mir‘!!! das hat doch irgendwie aufforderungscharakter.

ein paar tage pause, kein denken, kein handeln. nur müdigkeit und leere. das wetter ist entsprechend, feucht und drückend, wie geschaffen für kopfschmerzen. da bin ich natürlich dabei, jederzeit.

was immer es ist, es löst sich nicht von allein. diesmal nicht. ich bleibe blind, irgendwie, und taub am ganzen körper. immer weiter, immer mehr. ich träume nicht, weder nachts noch tagsüber. kein lachen und kein weinen. die menschen sind weit entfernt, irgendwie unwahr. nein, nicht unwichtig! das nicht!  aber alles schweigt in mir, ist wortlos. verkrochen.

ein geduldspiel vielleicht.

oder eine übung in konzentration. warten auf die richtung, die richtige natürlich. alles weitere ist nicht wichtig. vielleicht.

vielleicht auch nicht.

doch die hoffnung stirbt zuletzt. irgendetwas wird sich zeigen, sich öffnen, irgendwann. träume sind da, immer, das steht fest. auch wenn ich sie am morgen nicht mehr weiß. vielleicht reicht das ja, fürs erste.

für jetzt.

gleich geht’s los! hier jagen gerade graugelbe wolken über mich weg. mir ist so herbstlich, dabei hab ich bis gestern noch auf den sommer gewartet …

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