am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

pathos! (siehe GB) das ist ja ein fatales stichwort. mein hang zu pathos und kitsch. wenn ich wüßte, wo da die grenze ist, dann wäre das mit dem arbeiten auch ein bißchen leichter. andererseits: manchmal wird wohl mein humor und sprachwitz unterschätzt. ‚knete ausm knochenmark kratzen‘, das ist doch ein griffiges bild. und dermaßen überdreht, bis zum anschlag, das kann doch keiner wirklich ernst nehmen. oder?

tieferliegendes, wenn ich mal wieder drankomme. irgendwann. bald? es gibt viel, das wartet, mehr oder weniger ungeduldig. brodelnd?

entwarnung! der steuerbescheid war falsch, ganz offensichtlich. nach stundenlangem grübeln und rechnen wußte ich dann auch warum, und habs gleich heute morgen dem finanzamt beigebracht. natürlich lag der fehler bei mir, aber das soll man auch begreifen, wie man das richtig macht. am existensminimum leben, aber einkommensteuererklärungen abgeben müssen. noch dazu in zusammenarbeit mit einem finanzamt, das einem nicht sagt, wie es richtig geht, ja, nicht einmal sagen darf. und auf die richtigen fragen kommt man eben nur, wenn man weiß, daß da was nicht stimmen kann.

glück gehabt! im grunde, mehr nicht.

dumm allerdings, daß mich sowas so dermaßen fertig machen kann. als würde mit ein paar kröten meine ganze existenz in frage gestellt. als sollte ich mir die knete aus dem knochenmark kratzen und dann elendig verrecken, vor den augen der (finanz)welt womöglich. wirklich dumm. und an arbeiten ist so durchgedreht, in einem solchen desolaten zustand auch nicht zu denken, nicht im geringsten. übel, übel.

ich begreif das nicht. letztes jahr hat es 11 monate gedauert bis der steuerbescheid endlich da war. dieses jahr waren es höchstens drei, vier wochen. und es ist eine einzige katastrophe. weder hab ich mit so kurzer zeit gerechnet, noch mit so viel geld. keine ahnung, woher ich das nehmen soll, fast ein ganzes monatsgehalt.

alle kraft ist vollkommen am ende. wozu noch irgendetwas denken, pläne oder gar wünsche haben. wozu? um letztendlich als schriftstellerin – wegen dieser dummdämlichen berufswahl – immerzu auf dem zahnfleisch zu kriechen, mit vierzig noch ein studentenjobgestöpsel zu leben.

ich kann einfach nicht mehr. aber wozu auch? wozu? ich hab gute lust aufzugeben.

scheißtag heute, ausgerechnet!

ich bin mit dem referat nicht mal annähernd soweit, wie ich eigentlich wollte, sollte, müßte. aber ich kann nicht mehr, hab nur noch brei im hirn, und sonst gar nix. nur schmerzen überall, irgendwie, aber keine kopfschmerzen. na, das ist ja mal ganz was neues.

und wozu das alles???

ich könnt mich mal, vorzugsweise kreuzweise … wer auch sonst?

an der uni entwickle ich mich langsam aber sicher zu einem arroganten fatzke. das referat will ich (zwangsläufig) in zwei tagen durchziehen (müssen ;-), und das seminar heute war sowas von langweilig, daß ich mich nicht hindern konnte, zielgerichtete manöverkritik in form von hinterhältigen fragen anzubringen. nein, das gefällt mir nicht, so en verhalten, warum auch? zumal es allzu leicht ist, wenn man ein paar jahre älter ist als alle anderen und noch dazu nichts zu verlieren hat. aber vielleicht falle ich ja mit dem referat auf die schnauze. was versteh ich schon von linguistik? andererseits – da kann man sich ja sicher irgendwie rausreden. ;-)

wunderbar, das wetter gestern, und die treibenden wolken, heute. so läßt sichs leben.

kleines klagenfurtresümee: wenn kritiker nicht kritisieren können, sondern statt dessen bemüht sind, möglichst an literaturgeschichte mitzuschreiben, indem sie zunächst einmal in literatur und nichtliteratur einzuteilen versuchen – was soll man da noch sagen??? (früher ging es wenigstens um U und E, das war doch immerhin was.) wenn aber jetzt das, was lebt und arbeitet, in denen, die schreiben, festgeschrieben sein soll, zu lebzeiten bereits – wohin dann ich??? (aber nein, ein ‚ich‘ vor allem ist ja auch nicht gefragt!)

für mehr hab ich keine zeit, das jiddisch-referat muß bis montag fertig sein. meine abschluß … – nein besser: abschiedsarbeit für die uni. danach ist dann schluß! und wieder mal ist so gut wie keine zeit.

ach, eins noch: hier (unwetterzentrale) kann man prima den gewitterwetterfortschritt beobachten. ich meine, ich kann gerade natürlich auch einfach aus dem fenster sehen.

abstieg zum wupperstrand: (3 Bilder)

:nachtlesung + nachlese: (2 bilder)

ab morgen gibt es das alljährliche klagenfurter wettlesen, im namen der bachmann, das muß natürlich auch sein, und wenn es auch die letzten nerven kostet. zu hören und zu sehen jeweils von 9-13 und von 15-18 auf 3sat, bis einschließlich samstag, soweit ich weiß. und am sonntag gibts dann die knete, für ein paar von den armen schreiberlingen.

zwischendrin, am freitag um 22h, gehts dann hier lang: (wupperwasser) ich werde mich also über die reling schwingen, drei, vier meter in gummistiefeln eine stabile (hoffentlich!) leiter hinunterkraxeln und – tatsächlich! – letztendlich womöglich in die wupper steigen. auch eine art von lesung, fast so schön wie klagenfurt – versprochen! ob mich das dann endlich zur echten wuppertalerin macht, dieses nächtliche bad im zentimetertiefen naß, während die bahnen über mich hinwegschmettern? ob ich es vielleicht sogar über die wupper schaffe, irgendwie… ;-) wer weiß!?

wegen klagenfurt mußte ich mir freitag natürlich frei nehmen, das ist ja ansonsten überhaupt nicht zu schaffen. wie ich das aber am samstag machen soll, weiß ich noch nicht. da bin ich nämlich hier: (csd)

vormittags zumindest, da steh ich bis 2 am bücherladenstand und verkaufe hoffentlich auch ein bißchen LUCAS. oder was sonst noch so nachgefragt ist auf dem definitiv allerersten lesbisch-schwulen straßenfest in wuppertal.

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