am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

erklär mir liebe

was ich seit wochen zu vermeiden versucht habe, mit viel arbeit und disziplin, mit angestrengter konsequenz, ist völlig dahin.
bislang war es so, daß ich nur in den nächten daran gedacht habe. auf der suche nach einer lösung, nach einer trennung vielleicht, wo es ein zusammenkommen nicht gibt, seit einem jahr nicht. also offensichtlich nicht geben soll. es schien mir an der zeit. auch wenn ich keine lösung gefunden habe, noch nicht, sondern in theatralik und hilflosigkeit verharrt bin. in dieses nächten, wenn zwischen den versuchten formulierungen immer wieder der wunsch nach anwesenheit durchschimmerte, die hoffnung, daß es doch noch, irgendwie. vielleicht. leicht zu durchschauende illusionsspiele, hoffnungstrugbilder, keine frage. aber auch traurigkeit, daß wir nie zusammen ins kino, keine zeit mehr am meer, auch keine zärtlichkeit, gar nichts. denn das würde eine entscheidung zwangsläufig bedeuten. doch das wäre zu ertragen und zu bewältigen, das weiß ich. wenn die letzte flüchtige begegnung ohnehin schon monate zurückliegt, was steht da schon noch auf dem spiel. ich muß nur einen weg finden. trotz der erinnerung, die überall lauert, besonders in diesen letzten wochen.
das war gutes timing – oder schlechtes, wie immer man will – daß U ausgerechnet jetzt aufgetaucht ist. und daß sie auf diese art und weise hier aufgetaucht ist. ohne vorwarnung, mitten in meine akute verwirrung hinein. so ist jetzt alles wieder offen, aufgerissen, die ganze mühselig unterdrückte geschichte. jedes einzelne element regt sich wieder. genau wie im letzten jahr, nur schneller. ein monat in zwei stunden, kommen und gleich wieder gehen. und ich sitze da, bleibe übrig. ratlos und allein.
möglicherweise kann ich mich trennen von der illusion, das ist ein leichtes, vermutlich. nicht aber von dem menschen, der herkommt, nach über einem jahr, und damit offensichtlich eine frage stellt. ohne worte, ohne überhaupt eine antwort zu wollen, vielleicht. ich weiß es nicht. und was soll ich tun, wenn ich derart überwältigt bin, daß ich nach einer weile nicht einmal mehr reden kann.
U merkt es nicht, sie geht. es ist zu vermuten, daß sie glaubt, ich wolle nicht mehr mit ihr reden. damit hat sie ihre antwort, die nicht die meine ist. aber wer fragt danach. U will sich melden, am nächsten tag, sagt mein handy. aber sie tut es nicht. ich verstehe das. und ich hasse es. auch etwas, das ist wie immer. wie ich es nicht mehr will. und doch nicht ändern kann.
bleibt also die spur, die in die neuen stadt gesetzt ist. bislang konnte ich hier hergehen, ohne daß ich an U denken mußte, im alltag zumindest. weil sie hier noch nie war. jetzt denke ich daran, was sie gesagt hat, als wir gerade an der tankstelle vorbeigingen. ich denke an sie, wenn ich an dem bäcker vorbeikomme, wo sie sich ein brötchen gekauft hat. und wenn ein fahrrad da steht, wo sie ihres angekettet hatte, dann denke ich, daß es gleich an der tür klingelt.
das hab ich nun davon.

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