am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

raumlos

balkonkaffee, again! geht doch! ich weiß nicht recht, wo ich all die jahre war um diese zeit.

jetzt also sitze ich mit fleecejacke und halstuch auf meinem ebenso sonnigen wie windigen balkon. die tomaten wachsen wie verrückt, ich habe mit dem geizen begonnen. ein bisschen spät vielleicht. das geizen fällt mir immer wieder ein wenig schwer, weil ich ja de facto teile der pfanze teile entreiße und wegwerfe. ich forme fremdes wachstum nach meinem willen. aber gut, es ist nur eine pflanze. vermutlich macht mir dieses tun mehr aus als den tomaten, die einfach weiter in die höhe wachsen. und ganz ehrlich, natürlich setze ich das geizen ohne nachzudenken um. normalerweise. denn wirklich hier zu sitzen, das war in den letzten zehn jahren eher nicht der fall.

es gibt schlimmeres in der welt.

das leben nervt derzeit, es ist zuviel los, und ich muss es mir ständig organisieren. das kann es doch nicht sein, denke ich zwischendrin. ohne dem weiter nachgehen zu können, auch dafür ist es einfach zuviel. also muss ich mich austricksen, mir dinge auf die liste tun, bei denen das hirn pause hat. wobei pause nicht richtig klingt, vielleicht meine ich eher so etwas wie platz. raum, den ich dann nehmen kann. wahrnehmen zunächst, ihn sich dann ausfüllen lassen, wie von allein. das im leben ist mir die einzige hoffnung.

das gelingt nicht immer, genau genommen sogar selten. das ist normal. das ist sogar richtig so, das ist der überfluss, in dem ich, wie alle anderen auch lebe. der überfluss des seins, nicht der welt, das nicht. diese welt beschneidet und verteilt. geschenke gibt es selten. alles ist arbeit, so soll es sein.

und bereits ist eine lüge. ich lasse mich täuschen von krieg und politik. tatsache ist, dass ich reich beschenkt bin. jedes leben ist ein werk.

in diesem moment täuscht sich hier ein schmetterling, torkelt an meinem gesicht vorbei und setzt sich kurz auf den laptopbildschirm. wo es für ihn nichts zu holen gibt, das ist mein revier. also macht er sich auf zu den blüten.

idyll

dieser frühling ist ein unsagbar schöner frühling. ich sitze mit meinem kaffee auf dem balkon, es ist nicht allzu zu warm eigentlich, aber die sonne. die sonne, die machts. die tomaten explodieren, quasi über nacht. ich kann ihnen beim wachsen zusehen. seit heute morgen sind die feinen stengel zu kräftigen, grünen stämmen geworden. ebenso ist es mit dem blau des männertreus, auch der lavendel, jetzt schon im dritten jahr, wächst fleißig los. und die schwarzäugige in diesem jahr baut dunkerote blüten mit schwarzem kern.

das alles muss ich gleich gießen, das darf ich nicht vergessen.

die baustelle gegenüber hat sich als hinterhofrenovierung herausgestellt. zumindest werden seit tagen massenhaft gerüstteile auf der straße gelagert und anschließend durchs haus nach hinten getragen. das ist eine gewisse erleichterung, auch wenn noch nicht ausgeschlossen ist, dass nicht auch die vordere fassade eingerüstet und bearbeitet werden wird. wie auch immer, auf jeden fall wird nicht alles zu meinem vergnügen direkt vor meinem balkonidyll ausgeführt.

ansonsten beherrscht mich eine gewisse frustration. die über zwei, vielleicht auch drei monate andauernde, wirklich gute zusammenarbeit im brotberuf ist einstweilen beendet. und damit kehrt eine gewisse ernüchterung zurück, die gewissheit meiner nichtigkeit. die mir ja auch in allen anderen berufsbereichen seit nunmehr jahren entgegenschlägt. uns es mehrt sich in mir die erkenntnis, dass das so bleiben wird. oder zumindest die vorstellung, dass es mit über sechzig keine schlüssige begründung für erfolg oder zumindest zufriedenheit mehr gibt.

natürlich mache ich trotzdem weiter, ich verbrauche diesen körper ohne sinn und zweck.

die neue maschine macht immer noch spaß. nach etwas über dreihundert kilometern habe ich zum ersten mal getankt, weil das tanklämpchen aufleuchtete. mir war nicht so recht bewusst, dass ab da noch etwa zweihundert kilometer möglich sind. die noch dazu mithilfe des automatisch umgestellten kilometerzählers angezeigt werden. egal. zu hause habe ich mich ein bisschen in der ausführung einer dreisatzaufgabe geübt, und bin zu dem ergebnis gekommen, dass die enfield, so wie ich sie derzeit fahre, gerade einmal zwei komma neun liter auf einhundert kilometer verbraucht. also roundabout drei liter. das gefällt mir.

als ich gestern nach hause komme, die maschine ankette und meine sachen zusammensammel, spricht mich eine frau an. sie frag, ob mir auch die blaue kawa gehört hat, die immer auf der anderen straßenseite gestanden hat. da, wo jetzt der laufende kneipenbetrieb stattfindet. einen augenblick lang denkeich, dass sie vielleicht weiß, wo sie ist. aber das ist natürlich blödsinn. die frau möchte mir nur sagen, wie schön sie die alte gefunden hat, dass sie sich immer gefreut hat, sie zu sehen. und sie tröstet mich, die frau, als ich ihr sage, dass die kawa geklaut wurde. die neue sei auch sehr schön, sagt sie. das freut mich, dass es um schönheit geht. nicht um lärm und geschwindigkeit. das ist es nicht, für mich, wenn es um motorräder geht.

seltsam auch: wie nachhaltig die kawa hier in der gegend vorhanden war und immer noch ist. ich kann nur ahnen, dass es sich mit mir ähnlich verhalten wird. mit menschen generell.

weitblicken

kein balkonkaffee heute morgen, also auch kein vormittägliches bloggen. alles im leben hängt von den umständen ab, vom wetter und von anderen dingen. die dinge überhaupt sind es, die mir in diesem jahr den eigenen balkon um so viel besser erschließen. erstens: die neue tischplatte, eine durchgehende fläche, durch die mir nicht immerzu alles durchrutscht. außerdem ist sie etwas breiter als die des tisches darunter, der nur mit einzelnen brettern versehen ist. zweitens: das stets bereitstehende laptop für den aushäusigen gebrauch. das ist der bringer, diese ständige griffbereitschaft, ohne jegliches umstöpseln und entkoppeln. ich kann also darauf hoffen, meine balkonkaffeezeit erheblich zu steigern. das macht mir eine erhebliche freude derzeit.

dagegen spricht eine erneute baustellenankündigung, einstweilen nur mithilfe von parkverbotsschilder, die von morgen bis in den august gelten sollen. nicht vor meinem schlafzimmer diesmal, stattdessen einmal um die ecke, vor meinem balkon. unmittelbar, keine zwanzig meter weit weg. was dort passieren wird, lässt sich im internet auf die schnelle nicht so einfach herausfinden. aber auf mehr als drei klicks habe ich heute abend keine lust mehr. wird sich ja eh zeigen, vielleicht gleich morgen schon. und das freut mich nun so überhaupt nicht, nein.

hüft- und knieschmerzen haben sich einigermaßen relativiert. mag sein, dass manches davon eine art muskelkater war. das knie natürlich nicht, das möchte weiter gekühlt und gepflegt werden, obwohl es mich am laufen zum glück nur wenig hindert. die erzwungene pause allerdings, zwei tage nichts putzen, bauen oder schleppen, haben gutgetan. zu hause bleiben und von dort aus die weite des raumes erkunden, das ist schließlich eine meiner kernkompetenzen.

den blick öffnen, in welcher enge auch immer. da sein, wo ich hingehöre.

behutsamkeiten

gestern ein wenig übernommen, besonders körperlich. nach der nötigen schreibtischarbeit und dem, noch recht harmlosen anzeichnen der anstehenden arbeiten an den frischen brettern, da stand urplötzlich die montage des neuen fahrradseitenständers an. das hatte ich nicht auf dem plan, dass der so schnell geliefert werden würde. also hockte ich, ein wenig missmutig, ich gebe es zu, auf dem boden und hantierte mit inbus- und maulschlüsseln. metallschrauben ist wirklich nicht mein liebstes, und dann musste ich auch noch alles wieder umbauen, weil ich beim fahren gelegentlich mit der ferse an den ständer stieß. das hat mir den rest gegeben, also dieses zweifache hocken am boden, das machen hüfte, rücken und das sowieso lädierte knie nicht mehr klaglos mit. und es ist nicht so, das ich es nicht gemerkt hätte. aber es muss ja dann auch fertig werden, da bin ich gnadenlos. mir gegenüber, nur mir. versprochen.

für heute mache langsam. eigentlich wollte ich ein bisschen raus aus berlin, schließlich ist bestes motorradwetter. aber, nun ja; es ist, wie es ist. ich beuge mich dem alter.

sowieso steht ja auch schreiben auf der liste. tatsächlich, sonst würde ich es beständig unter den teppich kehren. da steht: SCHREIBEN! ohne das ausrufzeichen, das steht nur hier.

einstweilen aber beginne ich auch diesen tag am balkon, wiewohl es nicht besonders warm ist und auch die sonne zu wünschen übrig lässt. vom fußballplatz links kommt das übliche rufen und rumpeln, vor dem späti schräg gegenüber sammelt sich die übliche horde ecksteher, raucher und trinker auf den mittlerweile fest installierten bänken, und es fahren verhältnismäßig wenige autos. keine ahnung, ob das am samstag liegt oder daran, dass etwas weiter immer noch an der fahrradstraße gebaut wird oder daran, dass es eben jetzt doch langsam tatsächlich als fahrradstraße genutzt wird.

die kneipe hat noch zu. ohnehin entwickelt sich die sache recht gut, damit hatte ich bei dem rasanten auftakt kaum zu hoffen gewagt. das konzert am ersten mai hat ein wenig getrampel und gejubel verursacht, das ich allerdings für die in der ferne verüberziehende demo gehalten. das ging also schnell vorbei, und auch sonst wird der betrieb zumeist gegen mitternacht eingestellt. das geht dann mit mal mehr und mal weniger menschenlärm ab, da kann man nichts machen. und vor den heißen sommernächten graut es mir immer noch ein wenig.

die ziemlich früh gepflanzten tomaten machen sich gut, obwohl sie zu beginn noch die eine oder andere kalte nacht mitmachen mussten. jetzt fangen sie mächtig an zu wachsen, in den letzten sonnentagen vor allem. ich muss zügig mit dem geizen beginnen. von den drei hanfpflanzen hat sich eine ziemlich schnell zum sterben niedergelegt. ich denke, sie ist unter meiner fürsorge ersoffen. die anderen beiden sind aktuell kleine grüne stengelchen, die ich mit großer vorsicht betrachte. und ebenso vorsichtig mit wasser versorge. es ist ein versuch, mehr nicht. im nächsten jahr empfiehlt sich vermutlich eine deutlich behutsamere aufzucht in kleinen anzuchttöpfen im wohnungsinnern.

bevor es dann raus in die welt geht, ins licht und ins leben.

hausarbeit im sommer

fensterputzen hat was, ich freu mich zu recht darauf, jedes jahr aufs neue. aber es gibt einen grund, warum ich den vorgang zumeist auf das eine mal im jahr beschränke. zum einen fallen mir beim systematischen durchgehen der fünf fenster plus einer balkontür immer wieder sachen auf, die auch ncheben schnell gemacht werden wollen. die gardine im badezimmer waschen, zum beispiel. die brauche ich nur, wenn ich im hochsommer das recht kleine fenster ganz öffen und auf dem klo nicht von den nachbarn beobachtet werden möchte. oder die verdreckten acrylkanten zum teil bereinigen und zu einem teil entfernen, wiel ich sie vor jahren dummerweise selbst angebracht hatte. außerdem muss ich natürlich jedesmal das völlig verbaute wohnbürofenster zurückbauen, um es überhaupt öffnen zu können. demenstprechen umfasst das putzen dieses fensters das jährliche gründliche säubern des gesamten schreibtischbereichs. das allein braucht ein paar stunden, unter einsatz von akkuschrauber und taschenmesser.

man merkt an dieser stelle vermutlich, dass mit die haushaltsführung bezüglich regelmäßig auftretener reinigungsvorgänge keine priorität bei mir hat. ich liebe es dabei zuzusehen, wie die dinge sich unter langsam wachsenden staubschichten verändern. (nein!)

vorgestern also vier fenster von fünf und die balkontür, gestern der wohnbürofensterkomplex, danach das holz für den weiterbau der bücherregale abolen und am abend zu einem biergarten am alex radeln. kleine, halbprivate afterwork-release-party bei relativ (zu) lauter musik und mittelmäßigem essen. schwierig gestaltete sich vor allem das sitzen auf einem fest fixiertem baumstumpf an einem tisch, unter den man die füße nicht austrecken konnte, weil er auf einem durchgehenden sockel stand. beim aufstehen nach knapp drei stunden kam ich mir dann ziemlich alt vor. (was ich nicht bin, nein, nein, noch nicht wirklich.)

also, obwohl das knie das alles fast kommentarlos wieder mitmacht: heute bin ich ziemlich alle und halte mich mit körperlichen aktivitäten besser ein wenig zurück. es gibt kaffee am balkon, schon den dritten in diesem jahr, und eine arbeitsliste, die schließlich auch später noch erledigen kann.

maitag

heute ist frei und ich mache wahr, was ich mir seit jahren vornehme. ich nutze den balkon für mehr als nur die tomatenaufzucht. ich sitze selber hier, in sonne und wind, mit kaffee, radio und rechner. läuft!

erste schmetterlinge kommen vorbei, setzen sich ins männertreue blau, weil es da schon ausreichend blüten gibt. gegenüber wird die balkonbepflanzung so heftig gegossen, dass es bis aufs bürgersteigpflaster reicht. vom späti kommt das klacken von flaschen, das höre ich sonst nicht so. aber es hat sich die übliche besucherschaft eingefunden, schon klar. die menschen, die hunde, alles friedlich wie immer. von da wird nur gelegentlich gelärmt. und wenn, dann ist es traurig.

menschen gehen vorbei, sie quatschen, rauchen und rotzen. autos, aber nur wenige. es ist feiertag, den gängigen verkehr gibt es heute nicht. die neue kneipe hat für heute abend ein exklusives gratiskonzert eines mir unbekannten menschen mit banalem britischen namen angesetzt, der später im jahr auch die columniahalle füllen soll. es gibt einhundert (!) ticketbändchen, die ab zwölf vor ort abgeholt werden können. also hier, bei mir auf der ecke. seit kurz nach neun sammelt sich als hier das fanvolk und wartet. ein paar wenige zunächst, die auf dem boden hocken und mit ihren bildschirmen spielen. inzwischen sind es recht viele, die sich recht ordentlich in eine reihe die hauswand entlanghocken und vor sich hinquatschen.

gequatscht wurde auch gestern, bis in die nacht. bei nachtgutem wetter werden die tische offensichtlich icht pünklich gegen zehn zusammengeräumt. da kann es gerne auch mal bis nach zwölf werden. laut gegröhlt wurde immerhin nicht. aber laut genug, dass ich jedes wort verstehen kann. diese eindringlichen männerstimmen, die sich in fürcherlichem amerikanischen englisch bis zu mir in die wohnung hinein ausbreiten.

nach dem kaffee werde ich die fenster putzen, alle. darauf freue ich mich schon lange. all den baustellendreck des letzten jahres.

auf heute abend freue ich mich nicht. wenn einhundert menschen, vermutlich mehr als das, vor meinem schlafzimmer tanzen (?) werden.

verlässlichkeiten

ich wiederhole mich, aber ich muss es noch einmal erwähnen. was für eine gute idee das war, ein neues motorrad, genau dieses, das jetzt vor der tür steht, zu kaufen. schon seit ende februar fahre ich damit herum. nicht so viel zunächst, wegen wetter und abwesenheit aus berlin. aber jetzt geht es richtig los, es ist frühling.

heute: raus aus berlin, im gepäck ein paar seiten manuskript. schreiben im café war ja bei mir immer schon eher ein überarbeiten im café. lange ist’s her, aber heute morgen fiel es mir wieder ein. arbeiten auf papier, das hat funktioniert. ich hatte den text mal wieder in der hand, drei wochen nachdem ich aus wien zurück bin. und ich bin wort für wort durch, den bleistift in der hand.

was soll ich sagen? es war keine katastrophe, was ich da gesehen habe. gelesen, immerhin.

aber das fahren war schöner. die böse knatternde maschine unter mir. viel leichter als die alte, nicht nur an gewicht. an leichtigkeit eben, an freude und verlässlichkeit. ich liebe das. eine schande nur, das es ein verbrenner ist.

die neue kneipe vor meinem schlafzimmer hat zirka zehn tage nach der eröffnung angefangen mehr und mehr zu schwächeln. teilweise sicherlich aufgrund des wetters, keine frage. obwohl ich ein bisschen darüber nachdenken musste, wie denn wohl kneipenbesuche mit wetter zusammenhängen könnten. letzten mittwoch allerdings konnte ich einen besuch des ordnungsamtes beobachten, anschließend wurden zügig sämtliche bierbänke zusammengeklappt und verstaut. in den tagen danach verschob sich die öffnungszeit auf vier uhr nachmittags, also satte sechs stunde später als ursprünglich angedacht und für zirka zehn tage eisern durchgehalten. inzwischen gehen die rolladen meist noch vor zwölf runter.

im internet – social medi, you know – verkündet die food company, die wohl derzeit keinen eigenen laden hat, ihr aus für diese location. und löscht den beitrag etwas später wieder. es liegt also wohl an dem fehlenden essen, und nicht am wetter, dass die gäste ausbleiben. lediglich am wochenende scheint es etwas mehr zu sein. jetzt gerade hocken noch drei draußen, das nervt, nun ja, ein wenig zumindest.

es gibt also nur noch bier nach vier und recht guten kaffee, wenn ich google glaube. und dem, was der betreiber mit pinkem klebeband an die plexischeibe geschrieben hat. pink, wie die neonröhren, die mir jetzt immer in die zimmer leuchten. das gefällt mir irgendwie. das ist zwar nicht punk, aber es ist new wave. also ganz etwas anderes.

auf der stelle

auf das einmal erwähnte gehumpel bin ich nicht weiter eingegangen, aber es war ständig, gleichbleibend da. immer eindeutig über der grenze meiner schmerzignorierfähigkeit, dazu ein deutliches bisschen über der kniebelastbarkeit. wochenlang. es ist beeindruckend, wie überraschend schwer bus-, straßenbahn- und u-bahn-fahren in laufeingeschränktem zustand ist. wobei es auf solcherlei verkehrsmittel ja gerade unter diesen bedingungen besonders ankommt. fahrrad- und motorradfahren dagegen erwies sich als eindeutlich einfacher zu bewerkstelligen. nur das fahrrad die treppe hinunter zu trage, das war ein akt. wie sehr das getragene gewicht auf so ein knie wirkt, das wusste ich auch noch nicht so genau. bis zum kofferschleppen, auch treppensteigen damit, und all das andere zeug auf reisen. anstrengend.

das neue motorrad hat keinen namen von mir gekommen hat, bislang auch noch keine gestalterischen elemente, besonders erstes wird wohl auch nicht passieren. denn das gab es bei mir noch nie. das ding ist einfach die maschine, die kiste vielleicht, immer weiblich, das auf jeden fall. mehr muss nicht.

ich liebe die schicke kiste, die mich letzten samstag bereits, das war noch das wetter, raus aus berlin gebracht hat. lässt sich fahren und lenken, auch schieben und drehen auf der stelle, für ein exaktes abstellen. göttlich, sogar mit einem unzuverlässigen knie, das ist toll. abgesehen davon, dass die verbaute moderne technik einfach tut, was sie tun soll. ohne große bedenken. wie bislang immer mit der alten kiste, ich hoffe sie hat es schön, wo sie jetzt ist.

dazwischen ist arbeit, recht viel in der letzten woche. es gab ein release, hoffe ich, da musste ich extra ran. und auch daneben, im heimberuf musste ich ja dranbleiben. außerdem tango, ohne mich, aber bei mir. und zweimal im kino gewesen, zweimal die hüller, die ich im eifer des gefechts gerade in „höller“ umgetauft habe, aber so schlimm ist es ja gar nicht. nur: die zone of interest ist halt so gut wie nicht zu begreifen, betreten, bewältigen. ein film, der inwendig blind macht. und stumm.

so war das, es war viel. nur an schreiben war wenig, und auch wenn ich damit fast gerechnet hatte, war es doch traurig. allerdings geht es mit dem knie seit mittwoch nun tatsächlich deutlich besser. noch nicht tangotauglich und selbst drei schritte zu rennen funktioniert kein bischen. also noch nicht wirklich tangotauglich. aber es geht und es bleibt, ganz gut.

no fun

so kann es gehen. letzten samstag am nachmittag, zu der zeit noch in wien, schwärme ich von dem kleinen schlafzimmer mit der großen ruhe. zu recht! und keine zwanzig stunden später muss ich feststellen, dass sich vor meinem realen schlafzimmmer eine handfeste kneipe installiert hat. ich erwähnte es bereits, in aller vorsicht, beinah wohlwollend. weil irgendwie doch noch hoffend, ich idiot. im grunde ist der worst case eingetreten, für mich.

dabei gibt man sich mühe, das sehe ich durchaus. die öffnungszeiten wurden bis mitternacht erweitert, das ist fies, aber die bänke und tische draußen werden nahezu pünktlich zusammengefaltet und die gäste nach hineingebeten. allein das hilft wenig, da sich die zahl der draußen rauchenden zu jeder zeit zwischen drei und dreißig beläuft, und das allein hat es in sich. dazu braucht es kein gerödel und gebrüll. drei, die sich vor der kneipe unterhalten stehen quasi vor meiner tür. bei dreißig steht mein bett in einer bahnhofsvorhalle. mit den zweien, die mit dem taxi direkt bei mir auf der ecke ausstiegen, hätte ich mitdiskutieren können. die saßen quasi auf meinem bett, fast zwanzig minuten.

übel ist auch, dass sich das abendliche geschehen nicht voraussehen lässt. heute ist es ruhig, vermutlich weil es kühler ist oder aber sonntag. freitag und samstag ging es bis gegen zwei. da möchte selbst ich langsam mal schlafen. (weia, das wird ein sommer!) zweimal in der ersten woche bereits war die polizei da, soweit ich gesehen habe. (nein, ich war es nicht!) aber ich bin offensichtlich nicht die einzige anwohner*in, in dieser ausgewachsenen wohngegend mit alten leuten, familien mit kindern, klein und auch größer, und einzelpersonen wie ich. in allen vier ecken und auf sämtlichen ebenen, menschen vermutlich, die es sich nicht leisten können, im zweifel einfach wegzuziehen. (wie ich auch!)

nein, ich rufe wirklich nicht die polizei, das scheint mir albern. (fürs erste!) aber ich übe bisweilen die ansprache für das mal, wo ich da unten vorbeikomme und den betreiber treffe. das macht mir angst. denn was soll ich sagen, was nicht klingt, wie das gerede einer spießigen alten. dass ich meine ruhe! dass ich seit zwanzig jahren hier! und dass menschenlärm der schlimmste von allem! aber so ist es eben.

ich weiß wirklich nicht, was tun. zunächst einmal erledige ich erste recherchen bezüglich der regelung zum thema gaststättenlärm in berlin. (himmel!) nur zur sicherheit.

ansonsten: no future, that’s it!

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