am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

10 jahre berlin

extra nachgesehen hatte ich das datum, hier im blog, ist ja ein leichtes. und es mir dann auf einem zettel notiert auf den schreibtisch gelegt. verpaßt habe ich den einsatz trotzdem. dann also jetzt.

am 21. august vor zehn jahren bin ich nach berlin gekommen. die große flucht, ab in den osten, um hier zu bleiben. einfach so. ich wünschte, ich könnte ein resümee ziehen, aber das gelingt mir nicht. nicht einmal in gedanken, deshalb wohl auch der verpatze einsatz. nur soviel vielleicht: es war keine falsche entscheidung, es ist kein fehler, jetzt hier zu sein. aber es ist auch anders. berlin ist toll, nach wie vor, aber eben anders.

womöglich bin aber auch nur ich anders. das waren 10 jahre immerhin, auch wenn ich sie kaum gemerkt habe. langsam werde ich alt, und das war nicht geplant. nicht hier. alt werden in dieser stadt, das scheint mir immer noch unangemessen.

nach berlin wollte ich ja nach wien, wenn ich mich recht erinnere. zum sterben nach wien. vielleicht wird es aber auch irgendwas in brandenburg, wer weiß? morgen erstmal ans meer. (das ist nicht brandenburg, nein? ; )

5 Gedanken zu „10 jahre berlin“

  1. Ich dachte, du wärst schon ewig dort.

    Wien, schöne Kulisse, aber sehr eigene Leute. In München wird man ja mehr oder weniger vor den Wienern gewarnt, aber ich war halt in die Stadt verliebt. Ich hätte einen Stammtisch für Süddeutsche und Westösterreicher ins Leben rufen sollen und die Wiener als Teil der Kulisse definieren. Ein alter Blogbekannter beschrieb Wien mit “arostokratisch-sozialistischer Mief”, schön gesehen. Aber der Augarten fehlt mir bis heute.

    Das mit dem Sterben ist vielleicht keine schlechte Idee. Als ich mit 19 Jahren eine Woche Urlaub in Wien gemacht habe, habe ich in einem einfachen Lokal zu Abend gegessen, und am Nebentisch haben zwei ältere Männer über den Tod gesprochen. Aber im Alter mag man die Kälte ja nicht so, und in Wien ist es immer windig.

    Ideal für mich wäre München mit Augsburger Mietpreisen, und bewohnt von Leuten aus dem nördlichen Süddeutschland :-)

  2. eigen. schön, daß du das sagst. ich nenne mich ja auch immer »eigen«, wenn ich mir seltsam vorkomme in der welt. denn eigentlich ist es ja die welt, die seltsam ist. und ich eben mein eigen. (das wird im alter nicht weniger, nein.)

    wien paßt auch, weil mein name und meine urgroßmutter von da sind. mein leben lang schon denke ich, daß ich da mal schauen muß. mir die unbekannte vergangenheit zueigen machen. ; )

  3. Ach, ein Wiener Name ist das, schön ist er jedenfalls. Mit einer Wiener Urgroßmutter sieht das ja wieder anders aus. (Mein Name ist aus Kärnten, aber der ist schon über 300 Jahre vor Haider nach Bayern ausgewandert.)

    Ich glaube zwar, die Wiener sind anders eigen als du, aber wenn man gern für sich ist, kommt man dort besser zurecht :-)

    Ich mag lieber solche Wiener: http://vari.antville.org/stories/2125295/

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