am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schreibzeit (33)

das kleine „Lukas Café“ hat was, auch wenn sie innen mit einem unsäglichen „Luka’s Weinhnachtsangebot“ aufwarten. ziemlich verpeilt sind sie auch. erst vergessen sie, mir besteck zum lachs zu bringen, später dann den bestellten kuchen zum cappucino. der kaffee aber: hinreißend gut. besser als in dem anderen. vielleicht steht da ein wechsel an. (obwohl ich gar nicht weiß, ob ich noch einmal herkomme.)

die zwischen der arbeit belauschten gespräche waren denen in meinem heimischen café beängstigend ähnlich. student*innen und freiberuflerisch tätige menschen auf verzweifelter wohnungsuche, altfeministinnen bei der männerverteidigung und verhaltene arbeitsgespräche über anstehende projekte für die eine oder andere neue agentur. dazwischen die eltern-, bzw. großelterngeneration. menschen, die man nicht belauschen kann. sie sind zu leise. und ein schweigsamer hund, fast so schweigsam wie ich dieser tage. der gehört wohl zum café. nett.

in der dämmerung an die arbeit. es ist viel geschafft, viel mehr als erwartet. viel mehr auch als nötig, rein rechnerisch betrachtet. aber rechnen lässt sich text ja nie.

ich bemühe mich, nicht ins detail zu gehen, nur die grobe fehler zu bereinigen. also inhaltliche korrekturen und ergänzungen. seltamerweise arbeite ich nicht chronologisch, sondern ziehe manchmal teile vor, die nicht so viel aufmerksamkeit brauchen. ein wenig habe ich angst, dass mir so doch wieder alles durcheinandergerät. aber eigentlich sollte das nicht passieren. es sind nur gut sechzig seiten.

nicht siebzig, wie ich neulich meinte. text rechnet sich schlecht, da hatte ich mich verzählt. und jetzt gerade schon wieder, weil ich eben erst zwei seiten zusätzlich geschrieben und eingefügt habe. also zweindsechzig.

wenn ich also richtig liege, bleiben so etwa zwanzig. das heißt, wenn ich nicht doch besser die zwei neuen seiten noch einmal durchsehe. morgen. dann sind es zweiundzwanzig. alles morgen, denn heute waren es ja auch fast vierundzwanzig. wenn ich mich nicht verzählt habe.

was alles sowieso nicht stimmt, denn die letzten neun seiten widerum haben es in sich. da muss viel geändert werden. bei den ersten sechs auch. oder so ähnlich.

ach, egal! ich schreib einfach weiter, morgen in der dämmerung. am vormittag werde ich runter in die stadt fahren, um meine brille richten zu lassen. das heißt, wenn ich früh genug aufwache. das ist auch nicht weiter, als wenn ich dazu bis wilmersdorf fahre, von neukölln aus. vermutlich näher. vielleicht hat ja auch das englische café auf. mal sehen.

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