am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ich versuche den blick zu heben, vorsichtig, mich wieder anzunähern – an MEMORY? – letztendlich wohl mir selbst näher zu kommen. es ist einfach zuviel zeit derzeit, freie zeit, jenseits von alltag und den pflichten, vermeintlichen pflichten, mit denen ich mich beständig lahmzulegen pflege. totstellen funktioniert nicht mehr, nicht wenn nicht alles vollgestopft und eng bemessen ist, wie üblich, und das ist es momentan einfach nicht. eine woche noch, dann hab ich urlaub. da hilft nichts. ein paar freie minuten reichen, um das denken zu entlarven, um absichten freizulegen, so sehr ich das ansonsten auch zu vermieden versuche.

warum eigentlich? seit wann?

es fällt mir überraschend schwer, mich dem zu stellen, was an arbeit ansteht. nicht die worte zu finden oder gar die zeit, nicht disziplin und konzentration sind das problem. es ist die tatsache, mich nicht entziehen zu können, keine distanz zu haben. sie auch nicht haben zu dürfen, nicht bei MEMORY.

ich öffne die datei, springe per suchfunktion an die richtige stelle, seite 73, und ich fange an. es ist ganz leicht. wie oft habe ich das getan, immer und immer wieder. einmal zwei ganze jahre lang, bis da fast 400 seiten standen. und jetzt?

auch heute habe ich es getan, habe geschrieben, tatsächlich. viel geschrieben. aber etwas ist und bleibt anders. das gefühl. ich bin nicht zufrieden, ich bin nicht fertig für heute, kann aber auch nicht weiter. es ist nicht gut so.

es ist unbefriedigend …

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