am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

weiter im text. die sprachwissenschaftliche quälerei läßt mich nicht los. es macht keinen sinn, hat kein ziel mehr, erfüllt nicht den geringsten zweck. es bringt überhaupt nichts, diesen verfluchten schein noch zu machen, in einem jahr ist ohnehin schluß. exitus. auch wenn ich vermutlich dann doch nicht gleich vom höchsten der bergischen unitürme hüpfen werde. das ist es nun auch wieder nicht wert.

und doch kann ich es nicht lassen, nicht loslassen. und ich weiß nicht warum. ich sammel die hausaufgaben ein, die ich schon rein zeitlich nicht schaffen kann. ich denke über die zwei prüfungen nach, für die ich nicht das geringste werde tun können. und ohne ist aussichtslos. und warum das alles. ich weiß nicht, was das soll.

ich will das alles doch gar nicht wissen. in der intensität und ausschließlichkeit macht das für mich keinen sinn. es ist so wie immer, ich komme nicht vor, dieses schul-, uni-, bildungssystem frißt mich auf. frißt mich leer, während ich vor fülle platze. wohin mit den fragen, die keine antwort wollen, sondern staunen vielleicht. mühelos. so bin und bleibe ich untauglich, unfähig. na gut! warum auch nicht!? das war schon immer so, das geht durchaus in ordnung. ich kann nicht nach regeln zu suchen, während ich immer schon bemüht bin, dahinter zu sehen, dahinter zu leben. das konnte ich noch nie, doch etwas andere ist nicht verlangt, niemals.

allein die zwei seminarstunden sind übel. das alles ist ungemein schmerzhaft, verursacht mir übelkeit. tatsächlich körperlich. die art mit sprache umzugehen, als würde sie nicht mir gehören. mir allein. mein sprache. und das handwerkzeug der sprachwissenschaftler, die tools. das aussortieren, von einander trennen, ohne wieder zusammenzufügen. die scharfen klingen der analyse, der sinnfreien klarheit. ohne hintergrund. oder irre ich mich?

würde ich tatsächlich all das zeug anzuwenden lernen. das wäre als würde ich mich bewaffnen. schlimm genug, daß – genau betrachtet – sogar die sprache selbst etwas wie krieg beherbergt, die gegensätze zumindest, die kaum zu vereinbaren sind. subjekt und objekt sind schier zwingend, auch ich werde vermutlich nie ohne das arbeiten können.

am ende also die erkenntnis, das erschrecken, immer wieder, daß ich auch diese heimat, meine sprache, verlieren werde, zwangsläufig, irgendwann.

wozu also noch eine prüfung machen? lächerlich! noch dazu im november/dezember, mitten in meiner tiefschlafphase, und am ende meiner kräfte. ohnehin.

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