ich bin leicht in panik. die zeit ist frei, und ich arbeite, ich schreibe nicht. ich esse und räume (und träume) und bügle mal wieder. (im weit geöffneten fenster gegenüber, zwei verschattete gestalten, dahinter das erleuchtete zimmer, sie sehen zu mir rüber, ich weiß. was mögen sie sich gewundert haben, die beiden älteren damen, daß ich bügle, am heiligen abend, gegen neun…) morgen gibts aber nix mehr zu bügeln, da ist dann schluß mit lustig. andererseits wäre da noch eine hose zu reparieren, meine haare zu schneiden, die küche zu wischen, ein paar sachen bei ebay einzustellen, … also gründe genug, zu flüchten, zu verzichten. und so weiter, immer weiter, immer wieder.
ich versuche zu träumen, zumindest, nach über einem jahr, wenn nicht noch länger, mich wieder einmal darauf zu konzentrieren, was in den nächten, meinen nächte vor sich geht. ein anfang, vielleicht, spielerei. fingerübungen für die alltäglich mögliche imagination. aber leicht ist das nicht derzeit.
MEMORY! denkmuster, erinnerungsstrukturen, wiederholungssequenzen. das alles ist vorbei, bald schon. nein! nicht bald! es ist vorbei! was jetzt ansteht ist ein neues, längst schon. kein spiel mehr.
ich lese die vier, fünf zerfetzten sätze, aus denen ich als nächstes etwas machen muß. schöpfen. mit beiden armen in die sprache tauchen, und sehen, was passiert. notizen von vor jahren, ich weiß nicht einmal mehr von wann. mit dem gesicht voran. augen auf und durch. sehen und sagen. ich muß den traum finden, auf den das ganze aufbaut, irgendwo in meinen handnotizen, den traumbüchern hoffentlich. und dann in mir. das paßt doch, irgendwie. das ist vergangenheit und auch wieder nicht. das ist gut so.