am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

gestern noch in essen zum essen gewesen, und weil ich zu früh war, bin ich noch ein bißchen in der alten heimat rumgefahren. eigenartig, wie man sich durch die straßen, durch die zeit bewegen kann. ganz unterschiedliche zeit, jahre zwischen den aufbrausenden erinnerungen mitunter, in nur ein paar ecken weiter. seltsam auch, wie ich die wege noch weiß, ohne die straßennamen zu erinnern, aber dann ist da plötzlich der drang, die vorletzte rechts zu fahren, ohne jegliche veranlassung. nicht einmal eine ahnung, warum es denn überhaupt tatsächlich die vorletzte sein sollte. und nicht die vorvorletzte oder die allerletzte, diese eine straße. ich fahre ja nicht weiter, ich zähle nicht nach, ich biege ein. und es ist richtig, ich weiß, wo ich bin. und es wird wohl auch wirklich die vorletzte gewesen sein.

spät in der nacht dann zurück, über land. es ist dunkel und warm, eine dieser an sich so seltenen sommernächte, nur in diesem sommer nicht, da sind sie alle so. die maschine klingt anders, sicher, es ist eine andere. auch wenn die erinnerung nach dem alten sound verlangt. die maschine bewegt sich anders, ist schwerer und stärker. wie ein mächtiges raubtier, eine katze, immer zum sprung bereit. aber sanft dabei. an der ruhr unten, in der nähe vom baldeneysee wird es wunderbar kühl und klar. ich weiß, daß das wasser da ist, aber auch wenn das nicht der fall wäre, auch dann wüßte ich es, in diesem augenblick. man spürt es, an den beinen, im gesicht, daß da wasser ist, man riecht es fast.

so ist motorradfahren bei nacht. ein ahnung von weite und zeit, von luft und bewegung, von augenblicksnähe. von leben   eben.

heute dagegen ist es zu heiß, zu eng für alles. für gedanken und arbeit ebenso, wie für träume, für spielereien. und diese fahrradfahrer in frankreich quälen sich über die berge. freiwillig. (hoffe ich mal. ;-) ein wahnsinn.

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