am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

eine eigenartige nacht. bis gegen halb zwei gelesen, über schutzräume, keller und bunker im 2. weltkrieg in deutschland. vielleicht keine gute idee, so kurz vorm schlafen. albträume seltsamer natur, nichts konkretes, nicht einmal ansatzweise. nur dumpfe angst, irgendwie, auch nicht greifbar und immerzu hilfe die mir abgeboten wird. auswege, die ich aber nicht nehme. ich tue das nicht für mich.

noch beim lesen, gestern, die nicht zu verleugnende tatsache, daß ich die zeilen nicht verfolgen mag, die seite nicht einmal sehen, warum auch immer. und erinnerungen, natürlich, zwangsläufig. die schokolinsen meiner oma, weiß und rosa. pfefferminzblocks in exakt denselben farben. meine oma, die die schale papierdünn von den kartoffeln schneiden konnte. in einem stück.

da, wo die straßenbahn hält, ist der bunker. alle sagen sie mir das, als kind, jedesmal, wenn wir da vorbeikommen. auf dem weg zum markt. oder wenn es wieder nach hause ging, abends, im auto. und doch meine ich, ihn nie gesehen zu haben, bis heute nicht. vielleicht war er wirklich längst nicht mehr da. oder ich konnte ihn nicht erkennen, wußte nicht, wonach ich suchen sollte.

‚bunker‘ – das könnte eines meiner ersten konkreten worte gewesen sein. ohne jemals konkret geworden zu sein. ist das jetzt sprache? oder leben?

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner