am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

dieser frühe frühling, den ich so liebe, immer schon. und nun, jedes jahr um diese zeit, irgendwann im februar, die gleiche erinnerung. seit zehn jahren jetzt.

mein vater in der reha, dünn geworden nach der op. ich bin mit dem motorrad die paar kilometer hochgefahren, obwohl da oben noch schnee liegt. es ist kalt. wir laufen ein bißchen. nicht viel, er kann nicht weit. nicht schnell, er hat die kraft nicht. irgendwann sitzen wir auf einer bank in der sonne. eine reiterin kommt vorbei und grüßt uns in unser schweigen. ich habe angst vor so großen tieren. er auch, das weiß ich in dem moment.
das ist meine liebste jahreszeit, sage ich, der ganz frühe frühling. ja, sagt er, meine auch. immer schon. dann schweigen wir wieder. und denken, wissen, beide dasselbe. daß es sein letzter sein wird.

nein, ich brauche kein grab. auch seines würde ich nicht ohne hilfe finden. ich brauche nur den frühling. und die gewißheit, bis in die letzte faser meines körpers hinein, zu spüren, wie er den ganz frühen frühling geliebt hat. genauso wie ich. mehr brauche ich nicht.

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