fast die ganze nacht mit offenen augen, lesen, glotzen, tv und nachthimmel, regenfetzen, bis zum morgen, die vögel piepen, das licht, ganz vorsichtig. kein alkohol, nichts. irgendwann, im morgengrauen, hat der eine der beiden klitschkos sich verprügeln lassen, sekundenschnell. und weg.
ich weiß nicht, warum ich boxen mag. ist ja fast peinlich, dieser prügelsport. ist das überhaupt sport? und dennoch. ich bin kein fan, kenne mich nur mäßig aus, aber es reicht, um ein wenig zu verstehen. das hat etwas nacktes, direktes, diese art von kampf. etwas faszinierendes, ich muß es zugeben, die gewalt, natürlich, und dabei die konzentration. in guten kämpfen zumindest.
aber heute morgen, das war giganitsch. und scheußlich. zu sehen, wie der zweimetermann innerhalb einer minute alles verliert, was er hat und ist. seine stärke und konzentration, die schnelligkeit und übersicht, mit der er klar am gewinnen war. man konnte quasi sehen, wie ihm alles zu boden glitt. verschwunden. nix mehr. und aus. zwangsläufig. in sekunden.
dramatik ist das, pur. vielleicht ist es das? wie diese gewalt mit einem mal feinstofflich wird, nahezu metaphorisch. alles kann verschwinden, von jetzt auf gleich. es gibt keinen sieg, am ende. nie.
und das zu überwinden, wieder und wieder, ist… was weiß ich? letztendlich unmöglich?