es ist nicht leicht, vor allem für das lisatier.
katzen sind ihrem ort meistens mehr verbunden als ihren menschen, hab ich mir sagen lassen. ich weiß von einer katze, die, jahre nach dem wegzug in ein anderes land, als sie dann endlich wieder in die gegend zurückkam, nichts eiligeres zu tun hatte, als auch die letzten drei oder vier kilometer noch zurückzulegen und in ihr haus zurückzukehren. wo sie dann auch geblieben ist, für den rest ihres leben. man hat versucht sie zurückzuholen, das haus gehörte immerhin inzwischen ganz anderen leuten. aber es hat nicht geholfen.
auch ich wundere mich über mein neues umfeld. die geräusche und gerüche. die fremden stimmen. der holzboden bebt ein klein wenig, wenn ein laster vorbeifährt. das ist irritierend. und die schritte über mir. das bin ich nicht gewohnt, seit über 20 jahren nicht. ein fernseher nebenan. oder ist es ein radio? oder summt es in einer meiner kisten? nein, da spricht wer, monologisch, elektrisch. keine frage, ein tv.
wie muß das alles für lisa sein, die alte dame? immer noch ist sie groggy von der betäubung, immer noch kackt sie vorwiegend flüssig. ein bißchen ist es, als würde sie durch die wohnung torkeln. aber sie frißt, sie ist eher neugierig als ängstlich, allerhöchstens nervös. läuft immer wieder hin und her, von raum zu raum, findet keine ruhe. immer, wenn sie mich sieht, jammert sie ein bißchen. es ist wirklich nicht leicht.
aber es gab keine wahl. sie ist eben keine dame, sie ist ein garstiges biest, das nur mich akzeptiert. die alternative, sie in wtal zu lassen, irgendwem zu schenken – undenkbar!
hilft also nichts. da muß sie jetzt durch.
und ich auch.